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Die Zahlen der letzten Kolumne sind berechnet, indem die mittlere Be
wölkung der mit „klar“ und „bewölkt“ bezeichneten Tage, wie im Jahrgange
1880, zu resp. 5 % und 90 % angesetzt wurden, jene der hier mit „gemischt“,
im Original diesmal mit „abwechselnd klar und bewölkt“ bezeichneten Tage zu
50 7o, da der Vermerk „theils klar, theils leicht bewölkt“ in diesem Jahre
nicht vorkam.
Bemerkenswerth an diesem Jahrgange erscheint, neben der grofsen
Regenmenge der vier ersten Monate, die grofse Zahl der Regen- und Gewitter
tage im Juli, wodurch dieser, sonst hier so heitere Monat auch in der mittleren
Bewölkung den Mai und sogar den November übertraf.
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Februar 1882
in Nordamerika und Centraleuropa.
(Mitttieilung von der Deutschen Seewarte.)
Nach der „Monthly Weather Review* des „Signal Office“ in Washington
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebersicht der Witterung
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats
Februar 1882 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber.
Nordamerika.
1. Bedeutende Zahl barometri
scher Minima, von denen der gröfsere
Theil (7) vom Missouri oder aus Mani
toba, der kleiuere (3) aus Südtexas
den canadischen Küstenprovinzen zu
eilte. Zu schweren Stürmen gaben
dieselben im Allgemeinen erst auf dem
Ocean Anlafs. Barometrische Maxima
traten in erheblicher Zahl (8), aber
raäfsiger Entwickelung auf.
2. Das niedrige, unter 762 mm
liegende Monatsmittel des Luftdrucks
am Oberen See (3mm unter normal)
und im östlichen Neu-Braunsehweig,
und der hohe mittlere Stand desselben
(768mm, 1—2 mm über normal) in
Georgia und den westlichen Hoch
ländern. Die monatliche Barometer
schwankung war ungefähr normal und
nahm mit der Breite zu von 11 auf
33 mm.
3. Das den Druckverhältnisseu
entsprechende entschiedene Vorwalten
nordwestlicher Winde an der atlanti
schen Küste nördlich von 38° N-Br,
Centraleuropa.
1. Die grofse Häufigkeit tiefer
barometrischer Minima mit meist öst
licher Bewegungsrichtung in Nord-
und Nordosteuropa, während Frank
reich und Centraleuropa fast gar nicht
und das Mittelmocrgebiot nur höchst
selten von Depressionen passirt wur
den. Noch bemerkenswert!!er war das
lange Verweilen eines bedeutenden
barometrischen Maximums (am 20. bis
zu 786 mm Höhe) bis zum 15. in Central-
und Südouropa, vom 16.—23. vor dem
Kanal, vom 23.—26. über dem Mittel
meere.
2. Das hohe, die Normale im Nord
osten Centraleuropa’s um 4—5, im
Süden um 6—7 mm übersteigende
Luftdruckmittel (760—772 mm) in
Centraleuropa, während in Lappland
das Monatsmittel um 10 mm hinter
seinem Normalwerthe zurückblieb. Die
Barometerschwankung überstieg mit
33—48 mm ihre normale Grofse all
gemein um 8—15 mm.
3. Das dieser Verstärkung des
normalen Gradienten entsprechende
entschiedene Vorwalten südwestlicher
Wände im ganzen Gebiete. An der