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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

316 
| Breite...... 
40» 
45° 50° 
55° I 60° 1 
1 ! 
l| 
Südliche Hemisphäre 
13,0 
9,8 | 6,5 
3,3 I 0,3 
B Nördliche „ 
13,6 
9,7 5,8 
2,3 -1,2 
i 
| Differenz 
-0,6 
+0,1 +0,7 
+1,0+10; 
Diese Tabelle zeigt ebenso wie die pag. 314 mitgetheilte, dafs die süd 
liche Hemisphäre zwischen 40° und 45° S-Br wärmer wird, als die nördliche. 
Die von Deutschland und Frankreich aus geplanten Expeditionen in 
höheren südlichen Breiten zu Zwecken der internationalen Polarforschung 
werden uns (sicherlich wenigstens für Süd-Georgien von Seiten der deutschen 
Expedition) Temperaturbeobachtungen, die ein volles Jahr umfassen, von jenseits 
55° S-Br verschaffen und uns somit zuverlässige Anhaltspunkte zur Beurtheilung 
der Temperatur jener Breiten vermitteln. 
Am Schlüsse seiner Abhandlung betont Prof. J. Hann — und mit Recht 
— die Wichtigkeit der Bestimmung von ßodentemperaturen von Inseln in 
höheren südlichen Breiten, welche bei Gelegenheit eines längeren Aufenthaltes 
daselbst ausgeführt werden könnten, umsomehr, da zahlreichere üeberwinterungen 
jenseits von 50° S-Br rings um einen Parallel herum schwerlich jemals zur 
Ausführung kommen dürften. „Üeberwinterungen im Süden von Süd-Amerika 
allein lassen immer noch den Zweifel offen, in welchem Grade die Temperatur 
in diesem Meeresraum von der mittleren Temperatur in gleicher Breite über 
haupt abweichen mag.“ 
Ueber die Wind-, Wetter- und Strömungs-Verhältnisse 
an der Küste von Guinea. 
(Mittheilung von der Deutschen Seeicarte.) 
Kapitän J. G. Nicholson vom deutschen Schiff „Franz“ besuchtein den 
Monaten Oktober und November des Jahres 1881 mehrere Plätze an der Küste 
von Ober-Guinea zwischen Kap Three Pointe und Lagos. Auf der Innenrhede 
des letzteren Platzes, wo die Ladung für die Hausreise eingenommen wurde, 
hatte das Schiff einen längeren Aufenthalt. Ueber die während der angegebenen 
Zeit an der Küste angetroffenen Wind-, Wetter- und Strömungsverhältnisse 
macht Kapitän Nichelson in seinem meteorologischen Journal die folgenden 
Bemerkungen. 
Oestüch von Kap Palmas hatten wir als vorherrschenden Wind eine 
leichte Briese aus SSW bis WSW, die des Nachmittags gewöhnlich frischer 
wurde. In den Morgenstunden von 2 1 * oder 3 h bis etwa 9 h herrschte leichter 
Landwind. An drei Tagen war es windstill. Im Allgemeinen fanden wir den 
südwestlichen Wind um so schwächer, je weiter östlich wir kamen; 1 ) doch 
pflegte auch während unseres Aufenthalts in Lagos, vom 29. Oktober bis zum 
26. November 1881, die Seebriese aus SW bis SSW um IO 1 * oder ll h Vor 
mittags einzusetzen und bis zum Abend anzuhalten. Auf Windstille folgte dann 
in der Nacht Landwind, der bis 9 h Morgens audauerte. Am Tage war es sehr 
heifs, Nachts dagegen ziemlich kühl. 
Tornados traten wiederholt auf. Ich halte dieselben nach meiner jetzigen 
Erfahrung für nicht so gefährlich, als sie in den Segelhandbüchern geschildert 
werden. Die Tornados der Küste von Afrika scheinen mir nichts weiter zu 
sein, als die Gewitter der höheren Breiten. Letztere sind noch insofern gefähr 
licher, als man nicht weifs, aus welcher Richtung die Gewitterböe einfallen wird. 
Bei den Tornados aber, welche wir zu bestehen hatten, kam der Wind stets 
aus östlicher Richtung. Von strömendem Regen begleitet, hatte derselbe ge 
wöhnlich eine Dauer von einer halben, manchmal aber auch von sechs bis 
b Wahrscheinlich hatte dies seine Ursache nicht sowohl in dem Fortschreiten des Schiffes 
nach Osten als in dem Fortschreiten der Jahreszeit.
	        
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