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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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betrug 160 Tage. Vou dieser Zeit waren 18 Tage in nördlicher Breite des 
Stillen Oceans zugebracht worden, uud hatte man 10° N-Br in 110,3° W-Lg 
am 17. Februar uud 20° N-Br in 118° W-Lg am 24. Februar überschritten. 
Nach längerem Aufenthalte an der Küste von Mexico, während dessen 
die Plätze Mazatlan, Guaymas, la Paz, Altata und Tule besucht worden waren, 
trat die Bark am 12. Juni von dem letzteren Hafen aus die Rückreise nach 
Havre an. Bei leichten veränderlichen Winden, die vorherrschend nordwestlich 
uud südöstlich waren, segelte man bis zum 21. Juni nach 19° N-Br in 114° W-Lg. 
Von diesem Punkte ab hielt der von einer stetigen 1 Sm starken Ostströmung 
begleitete Wind sieh ziemlich beständig in westlicher Richtung, und zwar ver 
änderte er seine Richtung, entsprechend der abnehmenden Breite, mehr und 
mehr nach links. In der Nähe von 7° N-Br in 108,5° W-Lg wurde am 4. Juli 
Mallung augetroffen, aus welcher zwei Tage später der SE-Passat hervorging. 
Die Grenze desselben schien in etwa 6,4° N-Br und 108,2° W-Lg zu liegen. 
Am 9. Juli überschritt „ Wieland“ in 116,4° W-Lg den Aequator. Es waren 
27 Tage verflossen, seit man den Hafen verlassen hatte, und während dieser 
Zeit war 20° N-Br in 113,7° W-Lg am 20. Juni und 10° N-Br in 111,8° W-Lg 
am 30. Juni geschnitten worden. 
Gleich südlich vom Aequator, wo der Aequatorialstrom iu zwei Tagen 
die Bark um nicht weniger als 150 Sm nach Westen versetzte, fand man au 
zwei Tagen wieder nur sehr flauen Passat, und erst von 2,5° S-Br an trat der 
selbe in gröfserer »Stärke auf. Ueberall wehte derselbe aus verhältnifsmäfsig 
raumer Richtung, und er endete, als er das Schiff bis zum 21. Juli nach 21,5° S-Br 
in 120,3° W-Lg geleitet hatte. Der Luftdruck, welcher unweit 17,5° S-Br auf 
769,5mm gezeigt hatte, betrug in der Nähe der Passatgrenze nur 767,5mm. 
Später beschrieb der Wind mehrere Rundläufe nach links durch alle Striche 
des Kompasses, und erst als man südlich von 32° S-Br gelangt war, wurden 
Westwinde vou längerer Dauer angetroffen. Südlich von 40° S-Br waren Ost 
winde jedoch wieder für lange Zeit die vorherrschenden, und war als Folge 
derselben der Verlauf der Reise dort nur ein langsamer. Am 31. August ge 
langte „ Wieland“ zur Länge des Kap Horn, nachdem bis dahin 53 Tage in 
südlicher Breite zugebracht worden waren. Man hatte während dieser Zeit 
10° S-Br in 121,1° W-Lg am 15. Juli, 20° S-Br iu 121,3° W-Lg am 20. Juli, 
30° S-Br iu 119° W-Lg am 29. Juli, 40° S-Br in 108,2° W-Lg am 5. August 
und 50° S-Br in 92° W-Lg am 19. August gekreuzt. 
Im Atlantischen Ocean wurden zunächst westliche Winde, die au mehreren 
Tagen bis zum heftigen Sturme Zunahmen, angetroffen. Bis nach 35° S-Br hin 
gewährten dieselben dem Schiffe eine erwünschte Gelegenheit. Als jene Breite 
überschritten worden war, wurden häufiger nördliche Winde, die nur eine 
geringe Stärke besafsen, beobachtet. Unweit 24° S-Br in 25° W-Lg setzte am 
25. September der SE-Passat ein. Derselbe entwickelte sich, bei einem Barometer 
stände von 770,0mm, aus ganz leisem südlichem Zuge, nahm aber später bald 
zum kräftigen Winde zu und führte die Bark bis zum 5. Oktober zu der in 
25,6° W-Lg überschrittenen Linie. Die zwischen Kap Horn und diesem Punkte 
liegende Strecke war in 35 Tagen zurückgelegt worden, und man hatte auf 
derselben 50° S-Br in 48,5° W-Lg am 5. September, 40° S-Br in 35,4° W-Lg 
am 11. September, 30° S-Br in 27,3° W-Lg am 18. September, 20° S-Br in 
25,4° W-Lg am 26. September und 10° S-Br in 25,8° W-Lg am 1. Oktober 
geschnitten. 
In nördlicher Breite nahm schon unweit 1° N-Br der Wind westliche 
Richtung au. Ein eigentlicher südwestlicher Monsun wurde jedoch nicht mehr 
angetroffen. Dagegen beobachtete man im Stillengürtel, welcher sich vou 
4° N-Br nach 10° N-Br in 26° W-Lg ausdehnte, vorherrschend aus südöst 
licher Richtung kommende leichte Briese. Um jenen zu überschreiten, waren 
acht Tage erforderlich. Der bis nach 20° N-Br hin recht kräftig uud beständig 
wehende NE-Passat führte die Bark bis zum 28. Oktober nach 30° N-Br in 
36° W-Lg. Mit diesem Tage endet Krankhcits halber das meteorologische 
Journal. Die Dauer der Reise betrug damals 138 Tage. Im Nordatlantischen 
Occan war 10° N-Br in 26,1° W-Lg am 16. Oktober und 20° N-Br in 33,4° W-Lg 
am 21. Oktober überschritten worden. 
Ann. &. etc., 1SS2, Heft V. 
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