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von 18,5° N-Br wehte an zwei Tagen sogar noch wieder südwestlicher Wind.
Erst am 25. Oktober kam unweit 18° N-Br in 27° W-Lg der NE-Passat durch,
um daun bis 9° N-Br hin ziemlich beständig und in mäfsiger Stärke zu
wehen. Die südliche Grenze des Passatgebietes lag am 31. Oktober in der
Nähe von 8° N-Br und 25,2° W-Lg. Don sich bis nach 3° N-Br in 27,2° W-Lg
ausdehnenden Stillengürtel überschritt „ Wieland“ bei meist aus südöstlicher
Richtung kommehder Mallung in acht Tagen. Am 8. November wurde der
SE-Passat wieder augetroffen und am 10. November in 30,2° W-Lg der Aeqnator
überschritten. Es waren damals 48 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen,
und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 17° W-Lg am 6. Oktober,
30° N-Br in 19,2° W-Lg am 13. Oktober, 20° N-Br in 25° W-Lg am 22. Oktober
und 10° N-Br in 25,7° W-Lg am 29. Oktober geschnitten.
Die polare Grenze des kräftig wehenden SE-Passats erreichte „ Wieland“
am 21. November in der Nähe von 22° S-Br und 36,5° W-Lg. Bei einem
unweit dieses Punktes auf 770,0mm gestiegenen Barometerstände drehte dort
der Wind nordöstlich, um sich in dieser Richtung für mehrere Tage zu halten.
Als der Wind später die Drehung durch die westlichen Striche in rascher
Weise ganz ausführte, wurde er ganz flau, und schliefslich ging derselbe in
Stille über. Später folgten für längere Zeit umlaufende Winde, die indessen,
da sie häufig aus dem nordöstlichen Quadranten kamen, nicht ungünstig waren.
Ohne dafs man nennenswerthe Stürme zu überstehen hatte, verlief die Reise
hier in ruhiger ereignifsloser Weise, und am 21. Dezember gelangte die Bark
nach 50° S-Br in 65,3° W-Lg. Es waren bis dahin 41 Tage in südlichor Breite
verbracht worden, und hatte man dort 10° S-Br in 33 9° W-Lg am 17. No
vember, 20° S-Br in 35,8° W-Lg am 21. November, 30° S-Br in 44,2° W-Lg
am 28. November und 40° S-Br in 54,4° W-Lg am 8. Dezember überschritten.
Am 23, Dezember umsegelte „ Wieland“ die Ostspitze der Siaaien-Insel,
und da südlich von derselben stürmische Winde nur selten waren, dagegen
häufige NW-Winde eine ganz günstige Gelegenheit gewährten, konnte bei der
Umsegelung des Kaps Läuge verhältnifsmäfsig leicht gut gemacht werden. Schon
am 25. Dezember wurde der Meridian des Kap Horn überschritten, und am
3. Januar 1881 befand „ Wieland“ sich in 80,5° W-Lg und 56° S-Br. Schwierig
erwies es sich, von diesem letzteren Punkte aus wieder nach Norden hin zu
gelangen, und erst am 10. Januar konnte in 82° W-Lg der Parallel von 50° Süd
wieder überschritten werden. Südlich von dem letzteren waren 20 Tage zu
gebracht worden. Während dieser ganzen Zeit hatte mau kaum eine gröfsere
Windstärke als 7 beobachtet.
Beim Aufsteuern nach Norden wurden zuerst südöstliche und nordöstliche,
später nordwestliche Winde angetroffen, bei denen sich kein sehr rascher
Fortgang erzielen liefs. Das Passatgebiet erreichte „ Wieland* bei einem höchsten
Luftdruck von 768,4mm am 27. Januar in der Nähe von 29° S-Br und 92° W-Lg.
In demselben herrschte bis 8° S-Br ein kräftiger beständiger Wind, der,
ab diese Breite überschritten worden, flauer wurde uud fast in Stille über
ging, als man nach 1,5° S-Br in 104° W-Lg gekommen war. Wie sich hier
im östlichen Theile des Stillen Oceans in so mancher Hinsicht dieselben Ver
hältnisse wiederholen, welche wir im entsprechenden Theile des Atlantischen
Oeeans antreffen, so wurde nun auch hier im Stillen Ocean, wie es für diese
Zeit ja auch im Atlantischen Ocean nicht selten ist, der Stillengürtel schon in
südlicher Breite angetroffen. Am 12. Februar überschritt „ Wieland“ den
Aequator in 104,1° W-Lg. Die Bark hatte die zwischen diesem Punkte und
50° S-Br liegende Strecke in 33 Tagen durchsegelt und auf derselben 40° S-Br
in 91,7° W-Lg am 15. Januar, 30° S-Br in 91,8° W-Lg am 26. Januar, 20° S-Br
in 95,6° W-Lg am 31. Januar und 10° S-Br in 100° W-Lg am 4. Februar
gekreuzt.
In 2,3° N-Br und 105° W-Lg l'aud * Wieland“ den bis 16° N-Br
aufserordentlich kräftig wehenden NE-Passat. Nördlich von dieser Breite
war der flau gewordene Wind sehr veränderlich in seiner Richtung, oft aus
einer hoch nördlichen und dann wieder aus der Ostrichtung kommend. Als
20,5° N-Br überschritten worden waren, kam der Wind meistens aus einer
westlich von Nord liegenden Richtung, und bei leichtem NW-Winde gelangte
„ Wieland* am 2. März in die Nähe des Kap St. Lucas. Die Dauer der Reise