5. Segela«Weisung für die Route von Pingliai nach Hai-Head
und für die Einfahrt in den Mln-Flufs.
„Die Passage durch die Lamyit- und JTaiian-Strafte empfiehlt sich sehr
für ein gegen den schweren NE-Monsnu nufdampfondcs Schiff, wie es bei
S.M.S. „Hertha“ der Fall war, weil dasselbe dadurch die ungeschützte Strecke
zwischen Ockseu und Tournabout vermeidet, doch ist es nicht anzurathen, diese
Passage zum ersten Male ohne Lotsen zu machen. Kennt man die verschiedenen
Inseln und Marken, so bieten allerdings diese Straften bei sichtigem Wetter
keine Schwierigkeiten.
Folgendes von S, M. S. „Hertha“ ein geschlagene Verfahren ist dabei zu
empfehlen: Von Fing Rk. kommend, führt ein ostnordöstlicher Kurs auf den
mit Low Cone bezeichneten Berg der Lamyit-I., welcher Kurs diesen Berg mit
einem davorliegenden kleinen Berg in Deckpeilung hält, frei zwischen Loutz
Shoal und der nördlich davon angegebenen 6,4m-Stelle hindurch.
Loutz Shoal wurde beim Passiren in keiner Weise bemerkt, weder waren
Felsen zu sehen, wie das nach der Karte angenommen werden mufste, noch
war Brandung vorhanden. Dieser ONO-Kurs ist beizubehalten, bis Cliff-1. in
der Mitte zwischen den beiden auf der Halbinsel Van-gan, auf 25° 25' N-Br
und 119° 36,5' O-Lg und auf 25° 27' N-Br und 119° 37,8' O-Lg liegenden
Bergspitzen zu sehen ist. Diese Landmarke ist sehr in die Augen fallend und
daher sehr leicht aufzufinden. Man tnufs so lange in der neuen Biehtungslinie,
welche südlich frei von den südlich der C7am-Iusel befindlichen Untiefen in das
tiefe Fahrwasser führt, steuern, bis man den Gipfel der Griffith-I. oder die
SW-Spitze der Rugged-l. in NNO peilt. Dann verfolge man die zuletzt gegebene
Peilung, wodurch man westlich frei von den Untiefen in der Nähe der Cliß-1.
bleibt, bis White-I., welche sich wiederum gut markirt, nördlich von North
Passage-I. sichtbar wird. Man steuert sodann auf White-1. zu und passirt die
selbe am besten südlich auf geringer Entfernung.
Der Volga Rk., sowie eine zweite in den „China Sea Directory“, Vol. III,
pag. 190, aufgeführte Untiefe werden vermieden, wenn man mit CD/iN- bis
OzN-Kurs südlich frei von den südlichsten Hügeln der Sand-1. steuert. Man
verfolge diesen Kurs, bis Nopass-1. in Linie mit Douglas-I. kommt. Dann
ändere man den Kurs auf die Westspitze der letzten Insel, welche zu diesem
Zeitpunkt ungefähr NO‘/*N peilt, und verfolge diesen Kurs, bis das auf der
höchsten Spitze der Vangan - Halbinsel liegende Fort (in 25° 21' N-Br und
119° 39,2' O-Lg) in NNOYjO peilt. Diese Richtung verfolge man, bis der
Gipfel der Chim-I. ONO peilt, und steuere auf diesen zu, bis Station-!. NQzN
peilt. In dieser letzten Peilung bleibt mau im tiefen Fahrwasser; doch ist da
bei zu bemerken, dafs Station-!. sehr schwer zu erkennen ist, da dieselbe sich
sehr schlecht vom Ilinterlande abhebt, so dafs sie, trotzdem der Lotse die
Richtung derselben zeigte, nur mit Mühe erkannt werden konnte. Man ändert
den Kurs, sobald Haitan Pt. nördlich frei von Chim-I. kommt, dann steuert
man ONO und Ost, entsprechend der Form dieser Insel, indem man sich
wenigstens ea V* Sm von der Insel entfernt hält, und sobald die NO-Spitze
der Insel in Süd peilt, nimmt mau ostsüdöstlichen Kurs ins freie Fahrwasser.
Auf South Reef war beim Passiren deutlich hohe Brandung zu sehen.
Die Einfahrt in den Min-Flufe') können gröfsere Schiffe nur zur Zeit
des Hochwassers passiren. Wenn dieselbe auch gut betonnt ist und daher
augenblicklich bei wiederholten Besuchen ebensowenig bedeutendere Schwierig
keiten bietet, wie das Fahrwasser des Flusses selbst, so sollte doch ein größeres
Schiff nicht unterlassen, einen europäischen Lotsen zu nehmen. Einmal ver
schieben sich die Bänke der Barre, wie daraus hervorgeht, dafs die auf der
Br. Adrn.-K. No. 2400 (Tit. XI, No. 49) angegebene Leitmarke „Square Peak
und Cushan Peak in Linie“ nicht mehr zutrifft, vielmehr führt jetzt die linke
niedere Spitze des Square Peak (siehe Vertonung in derselben Karte) und
Cushan Peak in Linie frei; dann aber ist es besonders wichtig wegen des zu
Zeiten sehr starken Stromes in den Kinpai- und Mingan-Pässen und wegen des
Ausweiehens in dem engen Fahrwasser bei etwaigen Begegnungen mit anderen
Schiffen.
•) Vgl. „China Sea Directory', Voi. III (1874), pag. 270.