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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

5. Segela«Weisung für die Route von Pingliai nach Hai-Head 
und für die Einfahrt in den Mln-Flufs. 
„Die Passage durch die Lamyit- und JTaiian-Strafte empfiehlt sich sehr 
für ein gegen den schweren NE-Monsnu nufdampfondcs Schiff, wie es bei 
S.M.S. „Hertha“ der Fall war, weil dasselbe dadurch die ungeschützte Strecke 
zwischen Ockseu und Tournabout vermeidet, doch ist es nicht anzurathen, diese 
Passage zum ersten Male ohne Lotsen zu machen. Kennt man die verschiedenen 
Inseln und Marken, so bieten allerdings diese Straften bei sichtigem Wetter 
keine Schwierigkeiten. 
Folgendes von S, M. S. „Hertha“ ein geschlagene Verfahren ist dabei zu 
empfehlen: Von Fing Rk. kommend, führt ein ostnordöstlicher Kurs auf den 
mit Low Cone bezeichneten Berg der Lamyit-I., welcher Kurs diesen Berg mit 
einem davorliegenden kleinen Berg in Deckpeilung hält, frei zwischen Loutz 
Shoal und der nördlich davon angegebenen 6,4m-Stelle hindurch. 
Loutz Shoal wurde beim Passiren in keiner Weise bemerkt, weder waren 
Felsen zu sehen, wie das nach der Karte angenommen werden mufste, noch 
war Brandung vorhanden. Dieser ONO-Kurs ist beizubehalten, bis Cliff-1. in 
der Mitte zwischen den beiden auf der Halbinsel Van-gan, auf 25° 25' N-Br 
und 119° 36,5' O-Lg und auf 25° 27' N-Br und 119° 37,8' O-Lg liegenden 
Bergspitzen zu sehen ist. Diese Landmarke ist sehr in die Augen fallend und 
daher sehr leicht aufzufinden. Man tnufs so lange in der neuen Biehtungslinie, 
welche südlich frei von den südlich der C7am-Iusel befindlichen Untiefen in das 
tiefe Fahrwasser führt, steuern, bis man den Gipfel der Griffith-I. oder die 
SW-Spitze der Rugged-l. in NNO peilt. Dann verfolge man die zuletzt gegebene 
Peilung, wodurch man westlich frei von den Untiefen in der Nähe der Cliß-1. 
bleibt, bis White-I., welche sich wiederum gut markirt, nördlich von North 
Passage-I. sichtbar wird. Man steuert sodann auf White-1. zu und passirt die 
selbe am besten südlich auf geringer Entfernung. 
Der Volga Rk., sowie eine zweite in den „China Sea Directory“, Vol. III, 
pag. 190, aufgeführte Untiefe werden vermieden, wenn man mit CD/iN- bis 
OzN-Kurs südlich frei von den südlichsten Hügeln der Sand-1. steuert. Man 
verfolge diesen Kurs, bis Nopass-1. in Linie mit Douglas-I. kommt. Dann 
ändere man den Kurs auf die Westspitze der letzten Insel, welche zu diesem 
Zeitpunkt ungefähr NO‘/*N peilt, und verfolge diesen Kurs, bis das auf der 
höchsten Spitze der Vangan - Halbinsel liegende Fort (in 25° 21' N-Br und 
119° 39,2' O-Lg) in NNOYjO peilt. Diese Richtung verfolge man, bis der 
Gipfel der Chim-I. ONO peilt, und steuere auf diesen zu, bis Station-!. NQzN 
peilt. In dieser letzten Peilung bleibt mau im tiefen Fahrwasser; doch ist da 
bei zu bemerken, dafs Station-!. sehr schwer zu erkennen ist, da dieselbe sich 
sehr schlecht vom Ilinterlande abhebt, so dafs sie, trotzdem der Lotse die 
Richtung derselben zeigte, nur mit Mühe erkannt werden konnte. Man ändert 
den Kurs, sobald Haitan Pt. nördlich frei von Chim-I. kommt, dann steuert 
man ONO und Ost, entsprechend der Form dieser Insel, indem man sich 
wenigstens ea V* Sm von der Insel entfernt hält, und sobald die NO-Spitze 
der Insel in Süd peilt, nimmt mau ostsüdöstlichen Kurs ins freie Fahrwasser. 
Auf South Reef war beim Passiren deutlich hohe Brandung zu sehen. 
Die Einfahrt in den Min-Flufe') können gröfsere Schiffe nur zur Zeit 
des Hochwassers passiren. Wenn dieselbe auch gut betonnt ist und daher 
augenblicklich bei wiederholten Besuchen ebensowenig bedeutendere Schwierig 
keiten bietet, wie das Fahrwasser des Flusses selbst, so sollte doch ein größeres 
Schiff nicht unterlassen, einen europäischen Lotsen zu nehmen. Einmal ver 
schieben sich die Bänke der Barre, wie daraus hervorgeht, dafs die auf der 
Br. Adrn.-K. No. 2400 (Tit. XI, No. 49) angegebene Leitmarke „Square Peak 
und Cushan Peak in Linie“ nicht mehr zutrifft, vielmehr führt jetzt die linke 
niedere Spitze des Square Peak (siehe Vertonung in derselben Karte) und 
Cushan Peak in Linie frei; dann aber ist es besonders wichtig wegen des zu 
Zeiten sehr starken Stromes in den Kinpai- und Mingan-Pässen und wegen des 
Ausweiehens in dem engen Fahrwasser bei etwaigen Begegnungen mit anderen 
Schiffen. 
•) Vgl. „China Sea Directory', Voi. III (1874), pag. 270.
	        
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