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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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durch dieselbe ein Urtheil über die Häufigkeit und den Betrag der Abweichung 
der Windrichtung von der, durch den joweilig herrschenden Passat bedingten 
gewinnen. 
Diese Methode der Darstellung ist daher als ein wichtiges Mittel der 
Erläuterung der für den praktischen Seemann in jenen Gegenden wichtigen 
Thatsachen der Passatstörungen anzusehen. Zu der Konstruktion dieser Karten 
wurde alles für die Seewarte verfügbare Material aus deutschen, holländischen, 
englischen und amerikanischen Quellen benutzt. Die erste grundlegende Ab 
leitung der in diesen Karten dargestellten Relativ-Werthe für die Windhäufigkeit 
wurde aus den Maury’schen Zusammenstellungen gewonnen. Eine jede den 
vier Karten beigegebene „Erklärung“ enthält Alles, was zu näherer Erläuterung 
nothwendig ist. Wir erwähnen hieraus nur, dafs (und wie wir hinzufügen 
müssen, leider) „auf die mittlere Windstärke, welche zu einer Windrichtung 
gehören würde, keine Rücksicht genommen worden ist“. 
Diese Windkarten enthalten überdies eine noch in anderer Beziehung 
werthvolle Uebersicht über die Passatgrenzen in beiden Hemisphären für 
jedes Vierteljahr, sowohl die Polar- als die Aequatorialgrenzen. 
ln den Tafeln 26 und 27 wii’d eine Uebersicht über die „Procentische 
Anzahl der Stürme nach Andrau“ gegeben, unter Zugrundelegung der von 
dem verstorbenen Direktor der Abtheilung „Seefahrt“ am Königl. Niederl. 
Meteor. Institute zu Utrecht, J. R. Andrau, aus 305 712 Beobachtungen (je 3 
auf 1 Etmal) zusammengestellten numerischen Angaben. Die einzelnen Sturm 
gebiete im Atlantischen Occan sind auf diesen zwei Karten (die eine gilt für 
die Monate Dezember bis Februar, die andere für Juni bis September) in sechs 
verschiedenen Farbentönen von weifs bis dunkelblau nach dem Verhältnifs von 
0—7*—5—10—20—30 und über 30 Procent dargcstellt. 
Die Tafel 28 zeigt die „Mittlere Häufigkeit und die Zugstrafsen 
der barometrischen Minima“. Da wir diese Karte in dem nächsten Hefte 
dieser Annalen reproduciren und die nöthigen Erläuterungen zu derselben geben 
werden, so beschränken wir uns hier nur auf die Angabe des Titels derselben. 
Die in den Tafeln 29 — 31 dargestellten Regenkarten beruhen zum 
gröfsten Theil auf der in diesen Annalen 1880, pag. 226—236, veröffentlichten 
Arbeit der Herren Dr. Köppen und Dr. Sprung: „Die Regenverhältnisse des 
Atlantischen Oceans etc.“, anfserdem noch für die angrenzenden Festländer auf 
mehreren Abhandlungen von Herrn Dr. Köppen in der „Oesterr. Zeitschr. f. 
Meteorologie“. 
Die Karte auf Tafel 29 zeigt die „Regengebiete nach der Vertheilung 
der Niederschläge (Regen, Schnee oder Hagel) auf das Jahr“, und zwar einer 
seits, indem sie durch mit X markirte Linien die Gebiete mit Regen zu allen 
Jahreszeiten von jenen mit periodischem oder ganz ohne Regenfall trennt, und 
andererseits, indem sie durch Flächenkolorit die Gebiete nach der verschiedenen 
Vertheilung des Regens auf die Monate unterscheidet. Innerhalb der beiden 
tropischeu Regenzonen sind durch gestrichelte Linien die Gegenden mit doppelter 
von denen mit einfacher Regenzeit gesondert; diese Grenzlinien zeigen uns, dafs 
das Gebiet mit doppelter Regenzeit in Westindien bis an die Grenze der Tropen 
zone reicht und in Südamerika sogar jenseits des Wendekreises (im Kontinent 
von Südamerika) sich wiederholt, „so dafs eine allgemeine Aufstellung einer 
dem Aequator näheren Zone mit doppelter und einer davon entfernteren mit 
einfacher Regenzeit nicht durchführbar ist“ (s. „Erläut. Bern.“ pag. 9). 
Die beiden Karten auf Tafel 30 und 31 zeigen die Regenvertheilung in 
den Monaten Januar bis März und Juli bis September, nach der procentischen 
Anzahl der Tage mit Regen oder Schnee in fünf durch Flächenkolorit markirten 
Gebieten, und zwar mit 0—10—25— 50 und über 50 %. Nur von Januar bis März 
zeigt sich zwischen Neufundland und den Azoren, und zwar zwischen 52°—43° N-Br 
und 52°—28° W-Lg ein Gebiet mit 75% der Anzahl der Tage mit Niederschlag. 
Tafel 32 enthält die Karte der Isogonen oder Linien gleicher 
magnetischer Variation (Deklination) für das Jahr 1881, deren Kennt- 
nifs für den Seemann eine unerläfsliche Bedingung einer sicheren Navigirung 
seines Schiffes ist; sie ist unter Zugrundelegung der in diesen Annalen 1880, 
Heft VII, erschienenen, in kleinerem Mafsstabe für die gauze Erdoberfläche von 
der Seewarte bearbeiteten Karte hergestellt. Aufser dem ebenda pag. 341—345 
Aon, d. HyJr. cte., ISffJ. lieft V. 2
	        
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