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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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August uud November. Es wurden zur Herstellung derselben die bereits 
vorhandenen Isothermenkarten von Dove (1864), Mohn (1879), Hann (1881) 
und mehrere neuere Publikationen über Normalwerthe für etwa 30, meist aufser- 
europäischo Küsten und Inseln, meist aus der „Oesterreichisehen Zeitschrift für 
Meteorologie“ benutzt. Für die äquatorialen Theile des Atlantischen Oceans, 
zwischen 10° S-Br und 20° N-Br und 10°—40° W-Lg sind die von dem 
Meteorologischen Amt in London herausgegebenen Karten (s. diese Ann., 1877, 
Heft VII und VIII) benutzt worden; für die Gebiete zwischen dem Kanal und 
den Azoren konnten die von Bord der verschiedenen Schiffe gemachten und von 
der Seewarte diskutirten Beobachtungen verwerthet werden. 
Die Erläuterungen zu diesen Karten (s. Text pag. 6) geben eine kurz 
gedrängte Uebersieht über das Verhältnifs der Wärmevertheilung der Luft un 
mittelbar über dem Meeresspiegel zu jener an der Meeresoberfläche und über 
dem Festlande. 
Im Allgemeinen entspricht der Verlauf der mittleren Jahrestemperatur 
der Luft über dem Meere (Taf. 11) demjenigen der Jahrestemperatur des 
Meerwassers an seiner Oberfläche (Taf. 6); diese ist jedoch im Durchschnitt 
etwas höher (in der Regel aber nicht über einen Grad), als die der untersten 
Luftschicht an der Berührungsgreuzo dos Luft- und Wasseroceans; das Meer 
wasser wirkt also — wenigstens für den gröfsten Theil des Jahres — als 
Wärmequelle für die über demselben liegenden Luftschichten, während es zu 
gleich dem Meeresboden, also der festen Erdrinde, Wärme entzieht. 
Der thermische Aequator des Atlantischen Oceans mit über 25° Temperatur 
erstreckt sich im Februar und Mai (Taf. 12 und 13) von Kap S. Roque 
quer über den Erd-Aequator) in nordöstlicher Richtung bis nach Kap Palmas 
und liegt südlich von der Mittellinie des Stillengürtels. Im August (Taf. 14) 
befindet er sich nördlich vom Erd-Aequator (vou 5° bis ca 17° N-Br) nördlich 
von Kap Verde), zwischen den Meridianen von 40°—17° W-Lg; er durchkreuzt 
die Mittellinie des Stillengürtels in ca 9° N-Br und 38° W-Lg. Im November 
(Taf. 15) hat er sich schon wieder mehr dem Aequator genähert, indem er 
zwischen 3°—9° N-Br von 40°—10° W-Lg sich erstreckt; die erwähnte Mittel 
linie schneidet er in 5° N-Br und 30° W-Lg. 
Die Tafeln 16—20 enthalten die Isobarenkarten. Die Kenntnifs der 
Vertheilung des Luftdruckes über den Oceanen ist für die Schiffahrt von der 
gröfsten Wichtigkeit; deshalb, und weil die bisherigen kartographischen Dar 
stellungen derselben noch ungenau waren, ist von Seiten der Seewarte grofse 
Sorgfalt auf die Diskussion der Luftdruckverhältnisse über dem Atlantischen 
Ocean verwendet worden. Das umfassende, hierzu benutzte Material ist in den 
Erläuterungen zu diesen Karten (s. Text pag. 6 und 7) näher erwähnt. Die in 
verschiedenen Jahren von fünf Autoritäten (das Niederl. Meteorol. Institut 1859 
und 1875, Dr. Neumayer 1864, die Britische Admiralität 1868, Buchan 1869 
und das Meteorol. Office 1875) für die Parallele zwischen 50° N-Br und 45° 
S-Br hergeleiteten Jahresmittel sind im Text in einer Tabelle neben eipander- 
gestellt. Ferner wurden die vom Niederländischen Institute bearbeiteten Schiffs- 
beobachtungen auf der Ostindien-Fahrt in den Jahren 1858—1874 und die von 
der Doutschen Seewarte diskutirten Beobachtungen aus den Jahren 1874—1878 
verglichen und für die Darstellung der Vertheilung des mittleren Luftdruckes 
im Jahre uud in den vier Monaten Februar, Mai, August und November in den 
Tafeln 16—20 verwerthet. 
Die Karte (Tafel 16) für das ganze Jahr zeigt, dafs im Nordatlautic 
das Gebiet des höchsten Luftdrucks (766min) sich zwischen den Parallelen 
von 25°—35° Nord und den Meridianen von 25°—45° West befindet; im 
Südatlantic erstreckt sich das Gebiet des höchsten Luftdruckes im Jahre 
(765 mm) zwischen 20°—30° S-Br und 23° W-Lg—ca 8° O-Lg in fast west— 
östlicher Richtung. Die Jahres-Isobaren von 763 bis 753 mm (der niedrigsten 
Jahres-lsobarc im Nordatlautic) reichen im Allgemeinen im westlichen Theile 
des Nordatlautic weiter nach Süden, als im östlichen, wo sie mehr nach Norden 
zu ansteigen. Im Südatlantic verlaufen die Isobaren von 763 bis 740mm (der 
niedrigsten Jahres-Isobare desselben nahe dem Parallel von 65° Süd) fast ganz 
parallel mit einander und mit viel steileren Gradienten, als die Isobaren im 
Nordatlautic.
	        
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