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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Ann. d. Hydr. etc., X. Jahrg. (1882), Heft V. 
265 
Die physikalischen Verhältnisse des Atlantischen Oceans. 
Von allen Oceanen der Erde ist der Atlantische in seinen physikalischen 
Verhältnissen am meisten und gründlichsten durchforscht worden, namentlich der 
nördliche Theil desselben, welcher zwischen den beiden Hauptkultur-Kontinenten 
der Erde liegt. Die Tiefen- und Bodenverhältnisse, die Vertheilung der Tem 
peratur und des specifischcn Gewichtes des Wassers von der Oberfläche bis zum 
Meeresboden, die Strömungen, die meteorologischen Erscheinungen an der Ober 
fläche des Meeres und ihre Vertheilung im Laufe des Jahres, sowie des Luft 
druckes, der Winde und Stürme und der Niederschläge, alle diese Vorkommnisse 
sind in dem Atlantischen Ocean auf das Eingehendste untersucht und für die 
Schiffahrt über den Atlantischen Ocean und den Seeverkehr praktisch verwerthet 
worden, erfolgreicher, als es bis jetzt in den anderen Oceanen der Erde der 
Fall gewesen ist. 
Die Direktion der Deutschen Seewarte hat sich um die wissenschaftliche 
Meereskunde und um die praktische Schiffahrt abermals ein dankenswerthes Ver 
dienst dadurch erworben, dafs sie in dem von ihr herausgegebenen, neuerdings 
erschienenen Atlas des Atlantischen Oceans 1 ) das Ergebnifs der Unter 
suchungen und Forschungen über die physikalischen Verhältnisse dieses Oceans 
graphisch zur Anschauung gebracht hat, und zwar, wie wir hier gleich hervor 
heben wollen, in trefflicher technischer Ausführung (hergestellt von der 
„Geograph. Anstalt“ von Wagner & Debes in Leipzig). Es lag ursprünglich in 
der Absicht der Direktion der Seewarte, die 36 Karten dieses Atlasses dem von 
ihr geplanten Segelhandbuch des Atlantischen Ocoans einzuverleiben. Der grofse 
Umfang des inzwischen angesammelten Kartenmaterials veranlafste sie jedoch, 
die Karten in einem besonderen Atlas noch vor dem Erscheinen des Sogeihand 
buches zu veröffentlichen und diesen Karten zum näheren Verständnifs derselben 
einige erläuternde Bemerkungen beizufügen. Dieses Kartenwerk ist in erster 
Linie dazu bestimmt, dem Bedürfnisse des praktischen Seewesens zu dienen, 
andererseits aber wird auch die wissenschaftliche Meereskunde grofsen Nutzen 
aus ihm ziehen. Alle Karten, mit Ausnahme der letztou, sind von dem Personal 
der Seewarte entworfen und im Manuskript ausgeführt worden. 
Wir geben nachstehend ein möglichst zusammengedrängtes Bestund des 
in diesem Atlas und seinen erläuternden Bemerkungen enthaltenen reichen 
Materials. 
Die Unterlage aller dieser Karten bildet eino Karte in Merkator’s 
Projektion und im Aequatorial-Mafsstabc von I : 56 000 000, und zwar von dem 
Parallel von 65° Nord bis zu dem von 65° Süd und von dem Meridian von 
100° West bis zu dem von 30° Ost. Es bilden somit die Hudsons-Bai und die 
Iludson-StraJ'se, die Davis-Strafse bis ungefähr zur Breite von Goodthaab und des 
Cumberland-Sunds, der einen der beiden Deutschen Polarstationen 1882/83, die 
Dänemark-Straße bis zur Breite der Faxe-Bucht, der nördliche Theil dos 
Bottnischen Meerbusens die nördliche, — das Meer westlich und östlich von 
den Südshetlands-Inseln die südliche, — der Finnische Meerbusen, der östliche 
Theil des Mittelländischen Meeres südlich von Klein-Asien und die Algoa-Bai 
l) Der vollständige Titel dieses Werkes lautet: Deutsche Seewarte. Atlantischer Ocean. 
Ein Atlas von 36 Karten, die physikalischen Verhältnisse und die Verkehrsstraßen darstellend. Mit 
einer erläuternden Einleitung und als Beilage c« dem Segelhandbuch jür den Atlantischen Ocean. 
Herausgegeben von der Direktion. Hamburg. L. Friederichsen & Co. 1882.
	        
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