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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

15. Reise der Bartlier Sclionerbrigg „Otto“, Kapt, S. Haut. 
Unter den verschiedenen in europäischen Gewässern ausgeführten Roiscn, 
welche das meteorologische Journal des „Otto“ enthält, befiudet sich auch eine, 
welche nach Archangel gemacht wurde. Dieselbe wurde am 7. Juli 1880 von 
Newry aus angetreten. Anhaltende NU-Winde verzögerten den Anfang der 
selben in solcher Weise, dafs erst am 22. Juli G0° N-Br in 5,6° W-Lg gekreuzt 
werden konnte. Auch als mau nördlich von diesem Punkto gekommen war, 
änderten sich die Verhältnisse nicht, und man mufste 70° N-Br überschreiten, 
bevor etwas günstigere Winde die Fahrt erleichterten. Am 11. August befand 
sich „Otto“ in Sicht des Nord-Kaps und am 18. August wurde iu der Nähe 
von Archangel geankert. Die Reisedauer betrug 43 Tage. 70° N-Br war in 
12° O-Lg am 6. August geschnitten worden. 
Am 3. September verliefs „Otto“ die Mündung der Dwina wieder, um 
nach Liverpool zurückzukehren. Westliche Winde, die zu Zeiten heftig auftrateu, 
verzögerten den Anfang dieser Reise in solcher Weise, dafs man erst am 
13. September nördlich von 70° N-Br gelangte. Nach dieser Zeit nahm die 
Reise einen günstigeren Verlauf, und befand man sieh am 16. September in 
Sieht des Nord-Kaps und am 20. September in 70° N-Br und 10,5° O-Lg. Am 
29. September wurde 60° N-Br in 8° W-Lg überschritten und am 6. Oktober 
ankerte das Schiff in der Nähe von Liverpool. Zur Vollendung der Reise waren 
33 Tage erforderlich gewesen. 
16. Reise der Bremer Bark „Joe Rauers“, Kapt. E. Krause. 
Die am 11. Januar 1881 von Liverpool aus eine Reise nach Singapore 
antretende Bark „Joe Rauers“ überschritt am 14 Januar 1881 den Parallel von 
50° Nord. Bei leichten veränderlichen Winden, deren Richtung jedoch vor 
herrschend günstig war, segelte das Schiff später bis zum 26. Januar nach 
34° N-Br in 18° W-Lg. Hier lief der Wiüd südwestlich und nahm die Reise 
dann an mehreren Tagen nur einen langsamen Verlauf. Günstig wurde derselbe 
wieder, nachdem am 1. Februar in der Nähe von 29,5° N-Br und 17,7° W-Lg, 
bei einem Barometerstände von 773,0mm, der NU-Passat durchgekommen war. 
Von 26,5° N-Br ab wehte kräftiger beständiger Passat, der jedoch flauer wurde, 
als 16° N-Br überschritten worden war, und endete als das Schiff am 15. Februar 
nach 4° N-Br in 26,3° W-Lg gekommen war. In dem sich bis nach 0,8° S-Br 
in 28,4° W-Lg ausdehnenden Stillengürtel wurde vorherrschend östliche Mallung 
und nur selten Windstille angetroffen. Am 22. Februar gelangte „Joe Rauers“ 
zur Linie iu 28° W-Lg. Die Bark hatte die zwischen 50° N-Br und diesem 
Punkte liegende Strecke in 39 Tagen zuriickgelcgt, und auf derselben 40° N-Br 
in 18,7° W-Lg am 22. Januar, 30° N-Br in 17,1° W-Lg am 30. Januar, 20° N Br 
in 25,7° W-Lg am 6. Februar und 10° N-Br in 27,1° W-Lg am 11. Februar 
gekreuzt. 
Jm Südatlantischen Oceau wurde von „Joe Rauers'* nur ein sehr mittcl- 
mäfsiger Passat angetroffeu. Nur zwischen 14° und 19,5° S-Br herrschte frischei- 
beständiger Wind, während überall sonst flaue Briese beobachtet wurde. Die 
Grenze des Passats wurde am 5. März in der Nähe von 21,3° S-Br und 32,2° 
W-Lg augetroffen. Bei einem Barometerstaude von 766,5mm sank dort der 
Passat zur Windstille herab, auf die ein leichter nordöstlich holender Wind 
folgte. Dreimal führte der Wind später eine Drehung nach links durch alle 
Striche der Rose aus, in welchen der Wind sich jedoch immer nur für kurze 
Zeit in den westlichen Strichen hielt. Anhaltende Westwinde wurden südlich 
von 36° S-Br angetroffen, und führten diese die Bark bis zum 23. März nach 
dem in 40,8° S-ßr überschrittenen ersten Meridian. Es waren 29 Tage ver 
flossen, seit mau den Aequator verlassen hatte, und während dieser Zeit hatte 
die Bark 10° S-Br in 31,7° W-Lg am 28. Februar, 20° S-Br iu 32,6° W-Lg 
am 4. März und 30° S-Br in 26° W-Lg am 12. März gekreuzt. 
Den gröfsten Theil der erforderlichen Länge legte „Joe Rauers“ zwischen 
43° und 44° S-Br zurück. Die dort angetroffenen Wiude waren vorherrschend 
westliche, doch wurden auch unerwünscht häufig hoch nördliche und flaue Winde 
beobachtet. Nur durch einen Sturm wurde dieser Theil der Reise beunruhigt. Der 
selbe er-eignete sich am 31. März in der Nähe von 43.5° S-Br und 21° O-Lg. Leichter
	        
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