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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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leichter südwestlicher und nördlicher Mallung zwei Tage, nach deren Verlauf 
am 14. Mai unweit 6,4° N-Br in 120,3° W-Lg der SB-Passat wieder angetroffen 
wurde. Dieser war zunächst für längere Zeit sehr schral und schwach, und 
konnte daher erst am 21. Mai der Aequator in 126,6° W-Lg überschritten 
werden. Es waren bis dahin 22 Tage seit der Abreise verflossen, und während 
dieser Zeit hatte man 30° N-Br in 125° W-Lg am 2. Mai, 20° N-Br in 123,3° 
W-Lg am 6. Mai und 10° N-Br in 121,6° W-Lg am 10. Mai geschnitten. 
In südlicher Breite wehte der Passat bis nach 15° Süd ziemlich frisch 
und beständig. Südlich von dieser Breite trat derselbe in geringerer Stärke 
auf und nicht weit von 25,5° S-Br in 130,5° W-Lg entfernt hörte er am 2. Juni 
auf zu wehen. Bei einem Barometerstände von 763,0mm — unweit 21° S-Br 
hatte derselbe 766,3 mm betragen — lief dort der frische Wind nordöstlich und 
gleich darauf durch Nord nach West. Bei nicht stürmischen, vorherrschend aus 
westlicher und südlicher Richtung kommenden Winden wurde der übrige Theil 
des Weges zum Kap Horn zurückgelegt und am 25. Juni die Länge desselben 
überschritten. Der 25. Juni war der 57. Tag der Reise. In südlicher Breite 
hatte man 10° S-Br in 129,3° W-Lg am 25. Mai, 20° S-Br in 130° W-Lg am 
30. Mai, 30° S-Br in 126.5° W-Lg am 5, Juni, 40° S-Br in 111° W-Lg am 
10. Juni und 50° S-Br in 87,8° W-Lg am 20. Juni geschnitten. 
Im Südatlantischen Ocean herrschten zunächst südwestliche, später nord 
westliche Winde vor. Nördlich von 33° S-Br nahm der Wind eine hoch nörd 
liche, zwischen NNE und NNW schwankende Richtung an, und konnte dann 
nur sehr langsam Breite gut gemacht werden. Als 29° S-Br überschritten 
worden war, drehte der Wind nach West und, indem er seine Richtung lang 
sam weiter veränderte, entwickelte sich aus ihm der Passat, dessen Grenze 
man am 16. Juli unweit 23,5° S-Br und 37° W-Lg überschritt. Der Luftdruck 
war in der Nähe derselben gleich 769,0mm. Vom Passate geführt konnte die 
Bark dann den letzten Theil des Weges zur Linie in ziemlich befriedigender 
Fahrt zurücklegen. Man überschritt den Aequator am 26. Juli in 30° W-Lg. 
Um diesen Punkt vom Kap Horn aus zu erreichen, waren 31 Tage erforderlich 
gewesen. Während dieser Zeit hatte man 50° S-Br in 56° W-Lg am 30. Juni, 
40° S-Br in 49,6° W-Lg am 4. Juli, 30° S-Br in 41,5° W-Lg am 12. Juli, 
20° S-Br in 30° W-Lg am 18. Juli und 10° S-Br in 32,7° W-Lg am 22. Juli 
gekreuzt. 
Der Uebergang vom Gebiete des SE- in das des NE-Passats erfolgte 
fast ohne jede Störung. Bis nach 8° Nord hin herrschte frischer, allmählich 
nach Ost umlaufender Wind. Als diese Breite überschritten worden war, lief 
der Wind nördlicher und wurde gleichzeitg flauer, um erst, als inan in vier 
Tagen nach 11° N-Br gekommen war, wieder aulzufrischen. Kräftiger Passat 
wurde auf der zwischen 17,5° und 30° N-Br liegenden Strecke angetroffen, und 
die polare Passatgrenze fand man am 17. August in der Nähe von 38° N-Br 
und 40,8° W-Lg. Bei einem Maximum des Luftdruckes von 771,8mm ging liier 
der zuletzt ans südöstlicher Richtung wehende Wind in Stille über. Nachdem 
diese einen Tag angehalten hatte, kam westlicher Wind durch, von welchem 
die Bark bis zum 26. August nach 47,3° N-Br in 19,7° W-Lg geführt wurde. 
Als die Bark in die Nähe dieses Punktes gekommen war, stellte man die 
Führung des meteorologischen Journals ein. Es war bis dahin im Nord 
atlantischen Ocean 10° N-Br in 29,8° W-Lg am 31. Juli, 20° N-Br in 40,7° 
W-Lg am 9. August, 30° N-Br in 42,5° W-Lg am 12. August und 40° N-Br 
in 39,1° W-Lg am 20. August geschnitten worden. 
Am 26. August waren 119 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. 
14. Reise der Bremer Bark „Beethoven“, Kapt. L. Warnken. 
Die auf einer Reise von Delfzyl nach der Westküste Mexico’s begriffene 
Bark „Beethoven“ befand sich am 1. August 1880, 18 Tage später als der 
Abgangshafen verlassen worden war, in der Nähe von Lizard. Bei den im 
Atlantischen Ocean angetroffenen nordwestlichen Winden nahm die Reise einen 
befriedigenden Verlauf. Unweit 35,8° N-Br in 16,6° W-Lg drehte der leichte 
Wind, bei einem Barometerstände von 763,0mm, nach Nord und NNE, und 
schien hier die Grenze des Passatgebietes zu liegen. Der innerhalb desselben 
anfänglich noch flaue Wind wurde südlich von 28° N-Br kräftiger und führte 
Aim d. Hydr. etc., 1882, Heft IV. g
	        
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