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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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aus östlicher Richtung wehende Winde führten das Schiff von hier aus süd 
wärts, und olme dafs sich eine Grenze desselben bestimmen läfst, entwickelte 
sich aus jenem Winde der Passat. Die erste Verzögerung in dem Fortgange 
des Schifies erfolgte am 22. November in der Nähe von 6,2° N-Br in 78,8° W-Lg, 
wo die äquatoriale Passatgrenze angetroffen wurde. Nachdem sie überschritten 
worden war, wurde ein eigentlicher Stilleugürtel gar nicht beobachtet, für einen 
Tag herrschten leichte veränderliche Ostwinde und von 4,5° N-Br in 28° W-Lg 
ab konnte schon wieder der beständige SE-Passat benutzt werden. Am 
26. November kreuzte „Atalanta“ den Aequator in 31,8° W-Lg. Man erreichte 
diesen Punkt 23 Tage später, als der Kanal verlassen worden war, und während 
dieser ganzen Zeit hatte man auch für keine Stunde ander'en als östlichen Wind 
beobachtet, ein Vorkommen, welches sich gewifs nur selten ereignen dürfte. 
Die Bark hatte 40° N-Br in 15,2° W-Lg am 7. November, 30° N-Br in 
20,9° W-Lg am 11. November, 20° N-Br in 24,8° W-Lg am 16. November und 
10° N-Br in 27° W-Lg am 20. November gekreuzt. Der bis 12° S-Br sehr 
frisch wehende SE-Passat begleitete „Atalanta“ bis 16,1° S-Br iu 35,4° W-Lg. 
Hier lief bei einem Barometerstände von 763,2 mm der Wind nordöstlich, um 
aus dieser Richtung für lange Zeit zu herrschen. Als man am 14. Dezember 
nach 37,5° S-Br iu 52° W-Lg gekommen war, trat Windstille ein, uud auf 
diese folgte anhaltender Westwind. Da dieser Wind nicht stürmisch war, auch 
häufig aus einer raumen Richtung wehte, so nahm auch bei ihm die Reise 
einen befriedigenden Verlauf, und am 25. Dezember stand „Atalanta“ in 
64° W-Lg auf dem Parallel von 50° S-Br. Es waren bis dahin 29 Tage in 
südlicher Breite verbracht worden, und man hatte dort 10° S-Br in 34° W-Lg 
am 29. November, 20° S-Br in 37,2° W-Lg am 5. Dezember, 30° S-Br in 
44,8° W-Lg am 10. Dezember und 40° S-Br in 54° W*Lg am 16. Dezember 
überschritten. 
Am 28. Dezember durchsegelte „Atalanta“ bei frischem Nordwinde die 
Strafse le Maire und am 30. Dezember, dem 57. Tage nach dem Abgänge vom 
Kanal, kreuzte die Bark den Meridian des Kap Horn. Mäfsige, aus nordwest 
licher Richtung vorherrschende Winde führten das Schiff daim bis zum 5. Ja 
nuar 1881 nach 80° W-Lg, und später auftretende leichte südliche Winde bis 
zum 9. Januar nach 50° S-Br in 80,8° W-Lg; 15 Tage vorher hatte man den 
selben Parallel im Atlantischen Ocean verlassen. 
Beim Aufsteuern nach Norden zum Gebiet des Passats wurden nur bis 
nach 55,5° S-Br günstige Westwinde, später aber lange anhaltende Nordost- 
und Nordwinde angetroffen. Bei diesen letzteren war der Fortschritt des Schiffes 
nur ein geringer. Unweit 32,5° S-Br in 90,5° W-Lg sank der NE-Wind am 
20. Januar zum ganz leisen Zuge herab, und erst fünf Tage später stellte sich 
in der Nähe von 28,6° S-Br und 91,8° W-Lg der SE-Passat ein. Während der 
ersten drei Tage nach seinem Auftreten war dessen Stärke auch nur eine 
geringe, dagegen herrschte er nördlich von 24° S-Br ziemlich frisch und be 
ständig. Am 10. Februar überschritt „Atalanta“ in 116,3° W-Lg den Aequator. 
Um zu demselben von 50° S-Br zu kommen, waren 32 Tage erforderlich ge 
wesen, und während dieser Zeit hatte man 40° S-Br in 85° W-Lg am 14. Ja 
nuar, 30° S-Br in 91,6° W-Lg am 24. Januar, 20° S-Br in 98,5° W-Lg am 
30. Januar und 10° S-Br in 107,4° W-Lg am 4. Februar geschnitten. 
Der Uebergang vom Gebiete des SE- in das des NE-Passats erfolgte, 
ohne dafs dabei veränderliche Winde angetroffen wurden. Schon südlich der 
Linie hatte der Wind nordöstliche Richtung; nachdem er dann in nördlicher 
Breite noch wieder aus südöstlicher geweht hatte, herrschte, von 7,5° N-Br in 
121,5° W-Lg ab, der kräftige NE-Passat. Von diesem geführt, überschritt man 
10° N-Br in 125,6° W-Lg am 16. Februar, 20° N-Br in 152° W-Lg am 
24. Februar und erreichte am 27. Februar den Hafen von Honolulu. Die 
Dauer der Reise war 116 Tage. 
Nachdem „Atalanta“ von Honolulu nach San Francisco gesegelt und dort 
beladen worden war, wurde am 29. April von dem letzteren Hafen aus die 
Heimreise nach Europa angetreten. Der während der ersten Tage dieser Reise 
wehende leichte NW-Wind ging unweit 25° N-Br ohne Störung in den NE- 
Passat über. Das Gebiet dieses letzteren Windes dehnte sich bis nach 
8,5° N-Br in 121,2° W-Lg aus. Im Stillengürtel verbrachte die Bark bei
	        
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