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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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geankert hat, eine ganz ähnliche Beschaffenheit haben, wie der von uns be 
suchte, ist jedoch nicht unerheblich gröfser. Die Einfahrt, welche auch hier 
dicht an dem nördlich gelegenen Lande vorbeiführt, hat jedoch stellenweise 
nur 5,5 m Wasser, ist also für gröfsere Schiffe nicht tief genug, während der 
von uns besuchte Hafen Schiffen jeden Tiefganges das Einlaufen gestattet.“ 
12. Windverhältnisse während der Reise von (len Admiralitäts-Inseln 
bis zu den Carolinen, August 10—20, 1881. 
„Der Passat, schon auf 1° S-Br durch südwestliche Winde gestört, blieb 
so schwach, dafs das bereits slark bewachsene Fahrzeug unter Segel allein 
nur langsamen Fortgang machte. Am 15. August kam auf 273° iS 1 - Br der 
SW-Monsun durch, war aber bereits am folgenden Tage, als er mäfsige 
Stärke erreicht hatte, so schral (zwischen WSW und West), dafs unter Segel 
nicht mehr Kurs gehalten werden konnte. Dazu stellte sich unmittelbar noch 
eine starke EzS-Versetzung (48 und 34 Sm inje24 h ) heraus, begleitet von einer 
sehr hohen andauernden Dünung aus West und WNW. Aus letzterer wurde 
gefolgert, dafs nordwestlich vom Schiffsorte ein schwerer Sturm geweht haben 
müsse, um so mehr, als der erwähnten starken Ostversetzung schon auf 6° N-Br 
wieder eine nordwestliche Versetzung folgte. Bei der Ankunft in Yap wurde 
auch in Erfahrung gebracht, dafs zwei Tage vor unserem Eintreffen, also 
am 18. August, dort ein schwerer Sturm aus den Richtungen zwischen SW und 
NW geweht hatte, bereits der zweite in der gegenwärtigen Monsun-Periode. 
Im Uebrigen war das Wetter während dieser Reise andauernd schön geblieben. 
Am 20. August kurz nach Mittag kam die Insel Yap auf ca 30 Sm in 
Sicht, und um 5 h 50 m p. m. ankerte S. M. Aviso „Habicht“ in der Totmi-Bucbt 
in folgenden Peilungen: „Blelatsch-I. iii N0 3 /4N und Obi-1. in NNOVjO.“ 
13. Bemerkungen über Yap, West-Carolinen. 1 ) 
„Von europäischen Handelsstationen befanden sieh zur Zeit der Anwesenheit 
des „Habicht“ auf Yap folgende: 1) von der Firma Hernsheim & Co. je ein 
Händler bei Rul und bei Anif, aufserdem der amerikanische Händler Holcomb 
auf der Insel Tapelan, welcher gleichfalls Kopra für die genannte Firma liefert. 
Auf Tapelan hat die Firma ebenfalls eine Koblenniederlage, in welcher gewöhn 
lich 50 tons Kohlen lagern sollen. Bei unserer Anwesenheit waren allerdings 
nur 25 tons vorhanden. Die Insel Tapelan ist die östlichste der beiden kleinen 
Inseln, welche in dem Plan von Tomil Bay mit dem Namen Bleiatsch bezeichnet 
sind; der letztere Name gilt nur für die westliche dieser beiden Inseln, welche 
dem Herrn Holcomb gehören; — 2) von der Südsee-PIantagcn-Gesellschaft 
eine Station auf der Insel Eugnotsch und eine weitere ebenfalls bei Anif; — 
3) eine von einem amerikanischen Kaufmann, Mr. O’keff, auf der Insel Tarrang 
gegründete Handelsstation. 
Die Karte von Yap und Tomil Bay (Br. Adm.-K. No. 779, Tit. XI, No. 408) 
scheint ziemlich richtig zu sein, jedoch erstreckt sich das Riff zwischen Rul und 
Mellroi nicht so weit hinaus, ebenso tritt das Riff von Eugnotsch weiter zurück 
und gestattet das direkte Landen der Boote auf Tapelan. Auf diese Weise 
wird zwischen Rul und den Inseln Eugnotsch und Tapelan-Bielatsch ein Hafen 
gebildet, in welchem Schiffe vermooren können. Die Länge unseres Ankerplatzes 
in Tomil-Bai ist nach mehrfachen Beobachtungen etwas westlicher, als in der 
Kaite angegeben, nämlich zu 138° 7' Ost gefunden worden. 
Durch Herrn Holcomb, welcher seit Jahren auf Yap ansässig ist, sind 
uns noch nachstehende Angaben mitgetheilt worden: 
1. Die in der Karte mit „Bad Channel“' bezeichnete Einfahrt, südlich von 
ToiftiZ-Bai, soll ebenso klar sein, wie die zu dieser Bucht; auch soll innerhalb 
derselben ein guter Ankerplatz für kleinere Fahrzeuge sein. 
2. Der an der NO-Spitze von Yap bei Rumu (Rikem) bezeichnete Hafen 
soll für Schiffe jeder Gröfse in 29,3—31,1m (16—17 Fad.) Wasser guten Anker 
platz bieten. Die Einfahrt soll durchaus klar sein uud nicht weniger als 9m 
(5 Fad.) Wasser haben. 
7 Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1876, pag. 270 und 280.
	        
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