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Full text: 10, 1882

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die Passatgrenze wieder mehr gehoben hatte, also der Luftdruck in 30° bis 
40° N-Br höher und der nördliche Gradient steiler geworden war. Während 
der III. Dekade war das Wetter ruhig bei sehr hohem Barometerstände. Auf 
der Nordmitte kam der Wind aus westlicher Richtung. Das Maximum lag hier 
in etwa 40° N-Br, und von dieser Breite bis in die Aequatorialzone war ein 
ununterbrochener südlicher Gradient vorhanden. Im Nordosten wehte dagegen 
Ostwind. Das Maximum befand sich also im Norden von 50° N-Br. Der 
südliche Gradient reichte von hier aus aber nicht ganz bis in das Passatgebiot, 
sondorn wurde in etwa 30° N-Br durch eine Depression unterbrochen. Dem 
entsprechend lag die Passatgrouzc im Osten um diese Zeit weit nach Süden 
verschoben. Sie hob sich hier erst am Ende des Monats, während im Norden 
zu gleicher Zeit die westliche Windrichtung herrschend wurde. 
Im März war das Wetter vom 3. bis zum 21. auf der Mitte des Oceans, 
sowohl im Süden als im Norden von 40° N-Br sehr stürmisch. Bei dem nie 
drigen, veränderlichen Luftdruck, welcher auf der Mittelzone vorhanden war, 
zog sich die Passatgrcnzo weit nach Süden zurück. Nach dem 21. war das 
Wetter ruhig, und das Passaigebiot dehnte sich nach Norden aus. Im Osten 
wurde das Gebiet südlich von 40° N-Br von tiefen Depressionen und Stürmen 
im März nur wenig berührt, und waren deshalb hier die Schwankungen der 
Passatgrenze nur gering. 
Im April und Mai war die Passatgrenze, insbesondere auf dem östlichen 
Gebiete, mehreren außerordentlichen Schwankungen unterworfen. Bei der ersten 
Verschiebung nach Süden, welche in der II. Dekade des April stattfand, wehte 
im Norden östlicher Wind, doch erstreckte sich dessen Gebiet nicht weit über 
40° N-Br hinaus. Weiter südlich wehten steife Nordwestwinde. Nach dom 
15. drehte sich der Wind im Norden westlich, am 25. aber, nachdem das Ba 
rometer sehr hoch gestiegen war, wieder nach Nordost. Zu dieser Zeit reichte 
der südliche Gradient und das Gebiet nordöstlicher Winde von Kanalbreite 
ganz bis in die Nähe des Aequators. Die hoch nördliche Verschiebung der 
Passatgrenze, die höchste, die überhaupt im Jahre vorkam, war indessen nicht 
von langem Bestand. Im Süden von 40° N-Br stellte sich in der ersten Hälfte 
des Mai eine Depression ein, und während im Norden der östliche Wind stürmisch 
wurde, verlegte sich der Punkt, wo der südliche Gradient unu der Ostwind des 
Passats ihren Anfang nahmen, südwärts bis nach etwa 20° N-Br. Bei der 
zweiten nördlichen Verschiebung in den letzten Tagen des Mai war der Verlauf 
ähnlich wie in der dritten Dekade des April. 
In den Sommermonaten Juni, Juli und August waren bei den bestän 
digeren Luftdruckvevhältnissen auf der Mittelzone auch die Schwankungen der 
polaren Passatgrenze von geringerer Weite. Im Allgemeinen war auch dann 
ein niedriger Luftdruck auf der Mittelzone vou einer südlichen, ein hoher von 
einer nördlichen Lage der Grenze begleitet. Letztere Regel traf aber nicht mehr 
zu, wenn das Maximum des Luftdrucks so nördlich lag, dafs .schon zwischen 40° 
und 50° N-Br östlicher Wind auftrat. Vielmehr befand sich unter solchen Um 
ständen fast immer eine Depression zwischen dem nördlichen Maximum und der 
Passatgrenze und letztere war infolge dessen weit nach Süden verschoben. 
Diese Regel, dafs die Passatgrenze bei Ostvvind im Norden von 40° N-Br 
eine südliche, dagegen bei Westwind im Norden eine vergleichsweise nördliche 
Lage hat, fand sieh in ausgezeichneter Weise noch wieder in den letzten 
Monaten des Jahres 1880 bestätigt. 
In der dritten Dekade des September und den ganzen Oktober hindurch, 
während die Passatgrenze auf der Mitte des Oceans immer weit südlich ver 
schoben war, herrschte im Norden Ostwiud. Um die Mitte der ersten Dekade 
des November setzte westlicher Wind ein und hielt bis Anfang Dezember an. 
Während der ersten Dekade des letzten Monats wehte wieder bei tief fallendem 
Barometer Ostwind und zwar als heftiger Sturm, worauf in der zweiten Dekade 
hoher Luftdruck und veränderlicher, vorherrschend westlicher Wind folgte. 
Schliefslich setzte am Ende des Monats von Neuem Ostwind ein. Die Schwan 
kungen der Kurve in Tafel 11 sind den Richtungsänderungen des Windes 
entsprechend. 
Im Osten lag das Minimum der Depression, deren Bereich die im Norden 
auftretenden Ostwinde angehörten, meistens nicht so südlich, wie auf der Mitte
	        
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