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Full text: 10, 1882

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A an. tt IIy»lr M 1S82, Tieft I (.Tannar). 
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schwach angedeutet sind, gröfsere Gebiete durchschreiten können. Und da diese 
kleineren sekundären Bildungen auf Wind und Wetter einen entschiedenen Ein- 
ilufs haben, ja unter Umständen totalen Witterungsumschlag bedingen können, 
so kanu die Beachtung und das Studium derselben den Meteorologen nicht 
drängend genug anempfoblen werden. 
Die Temperatur Verhältnisse und ihre Aenderungen während dieses Sturmes 
bieten nichts Ungewöhnliches dar. Am 13. Oktober 8 h a. m. verlief die Isotherme 
von 10° ungefähr von Südwestirland ostsüdostwärts nach Odessa hin, die von 
15° von Südwestfrankreich nach Corsiea. und Süditalien, während in Nordfinnland 
erst die Temperatur unter + 5° sank. Die Erwärmung, welche schon am 13. 
über Westfrankreich eintrat, pflanzte sich am 14. über England, Ostfrankreich 
und Süddeutschland und um 15. auch über Oesterreich fort, während im Westen 
wieder erhebliche Abkühlung erfolgte, die nun sehr rasch ostwärts fortschvitt. 
Geher die durch den Sturm verursachten Seliäden liegen mir eine Un 
masse von Zeitungsberichten und privaten Mittheilungen vor, so dafs cs schwer 
hält, dieselben zu sichten und übersichtlich zusammeiraistellen. Ich kann um 
so mehr auf die Wiedergabe derselben verzichten, als die Verwüstungen durch 
den Sturm theils durch eigene Beobachtung, theils durch die zahllosen Zeitungs 
nachrichten noch in frischer Erinnerung sind. 
Die heigegobenen Wetterkärtchen (Tafel II) geben die Luftdruckvcrtheilung 
während des Sturmes; die eingezeichneten Linien (Isobaren) verbinden die Orte 
mit gleichen auf das Meeresniveau reducirten Barometerständen und sind von 
5 zu 5mm attsgezogen. Die schrafftrten Stellen bezeichnen die Lage und Aus 
dehnung des Sturmfeldes. Auf dem letzten Kärtchen sind die Zugstrafse und 
die einzelnen Positionen des Minimums zu den beigeschriebenen Zeiten ein 
getragen. 
Als Ergänzung zu dem Vorhergehenden lasse ich im Nachstehenden einen 
Auszug aus den Aufzeichnungen an den Signalstellen der Seewarte über die 
Witterungsphänomene während dieses Sturmes in gedrängtester Kürze folgen. 
Die römischen Zahlen I, II etc. gehen den Seegang (0—IX), die eiugeklammerten 
arabischen die Niederschlagsmengen für die letzten 12 Stunden. Bewölkung 
und Hydrometeore werden durch die international vereinbarten Zeichen, deren 
Erklärung in jeder Zeitungswetterkarte zu finden ist, ausgedrückt. Bei den 
Zeitangaben wurde — 11 a. m. und — h p. m. in a und p abgekürzt, z. B. 8 a = 
8 h a. m. Das Zeichen n — Nacht bezieht sich immer auf die vorhergehende 
Nacht. 
1881 Okt. 
Borkum; 
Norderney: 
Nesserland-Emden : 
Karolinensiel: 
14, 8 a SSW6 •.= V (10,6) 2 p SW9 a VII 8 p SW8 • ? (4,0) 
15, „ WNW11® VII (4,7) „ W10 • ? „ WG •.= ? (2,0) 
Am 14. n viel -,8 a bis 2 p p öfters •; am 15. n von 11 bis 1 Uhr orkan 
artiger Sturm, a öfters *, bis Nachts stürmisch. 
14, 8aSSW8 «. V (10,6) 2 p SW9 «. VI 8 p W9-10 a VH (3,9) 
15, „ NW9 • VIII (7,1) „ NW6 • VII „ NNW6 •- VII (2,8) 
Am 14. n von 11 bis 3 Uhr Sturm am heftigsten, n und tags häufig *, I2 1 a a"; 
am 15. 974 a, 574 und 6^/4 p % 9 p A’böen. Gebäude wurden beschädigt, 
einige kleine Fahrzeuge strandeten. 
14, 8aSSE8 (8,8) 2 p SW10 • 8 p SW10-11 •• (9,2) 
15, „ W9 9. (8,2) „ W10 ? „ WSW8 (0.4) 
Am 14. n bis 11a-, 5 p SW11, 10*/* p WNW10, 12 p NW11; am 15. 2 a WNW9, 
5 a W9. Am 15. n von 10 1 ' 40'” bis 3 Uhr orkanartiger Sturm, 37s a Wasser 
11 Fufs rhein. über dem gewöhnlichen Hochwasserstand. Schwere Schiff 
brüche und Verluste au Menschenleben zu beklagen. 
14, 8 a S8 9. (9,5) 2 p WSW9 8 p WSW9 9 (9.1) 
15, „ WNWIOa. (3,3) * W10 • „ W9 • {4,?,) 
Am 14. fast anhaltend 72 p SW9, nach 5 p häufig heftige Sturmböen mit *; 
am 15. 4 72 a • Ahöe. Dachziegel wurden abgeworfen, Bäume entwurzelt 
oder abgebrochen, zwei Schiffe strandeten.
	        
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