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vom 16. Februar bis zum 1. Oktober, zeitweilig in sehr grofser Häufigkeit, iu
der Umgebung der Neufundland- Bank auftrat. Als der südlichste Punkt, wo
es sich zeigte, wurde am 4. Juli 40°35' N-Br und 48 3 2S' W-Lg gefunden. 1 )
Tafel II. „Das Auftreten von Oätwind vor dem Kanal und die beob
achteten Grenzen des Nordostpassatgebiets im Jahre 1880.“
Das Auftreten von Ostwind vor dem Kanal ist in der Weise dargestellt
worden, dafs die Tage, an welchen in dem zwischen 40° uud 50° N-Br und
5° und 20° W-Lg gelegenen Gebiete der Wind aus dom östlichen Halbkreise wehte,
durch Einklammerung hervorgehoben worden sind. In den meisten Fällen zeigte
sieh der östliche Wind an diesen Tagen auf dem gauzen Gebiete herrschend.
Mitunter kam cs jedoch vor, dafs er an der westlichen, südlichen oder östlichen
Grenze desselben eine andere Richtung hatte, und sind im Hinblick auf solche
Fälle die in der Tafel bczeichneten Tage, streng genommen, als solche zu ver
stehen, an welchen der auf dem angegebenen Felde vorherrschende Wind aus
dom östlichen Halbkreise war.
Die Monate, in welchen der Ostwind vor dem Kanal im Jahre 1880 am
häufigsten wehte, waren Oktober und März. Als der vorherrschende Wind
zeigte er sieh aufserdem iu den Monaten Mai, August uud Januar. Dagegen
trat er in den Monaten Februar, September und Dezember nur an wenigen
Tagen auf und fehlte gänzlich im Juli.
Um zu untersuchen, in wie fern das Auftreten des Ostwindes im
Jahre .1880 den mittleren Verhältnissen entspricht, oder von denselben ab weicht,
ist im Nachstehenden eine Vergleichung mit den von der Seewarte veröffent
lichten Windtabellen dos Quadrats 146, 2 ) welches hinsichtlich seiner Lage —
40° bis 50° N-Br und 10° bis 20° W-Lg — am meisten mit dem hier behan
delten Gebiete übereinstimmt, angc3tellt worden. Die Beobachtuugsepochc für
diese Tabellen umfafst die zehn Jahre 1868—1878. Bei der Berechnung der
im Folgenden aufgeführten Werthe: mittlere Dauer östlicher Wände im Monat —
wurden die Summen der Winde von Nord bis einschliefslich SSE für alle vier Fünf
gradfelder zu einer Summe vereinigt; diese wurden um einen entsprechenden Theil
der Summe der Variabein und Stillen vermehrt und dann mit der Summe aller
Windbeobachtungen im Zehngradfeld verglichen. Da sieh die Beobachtungen
nicht gleichmäfsig über die vier Fünfgradfelder vertheilen, vielmehr auf das
Feld a durchschnittlich 23 %, b 15 °/ 0 , c 39 °/ 0 und d 23 % der Beobachtungen
entfallen, so gelten die gefundenen Mittelwerthe streng genommen nicht für
die Mitte des Zehngradfeldes, sondern etwa für die Position 46° N-Br und
14° W-Lg. Diese Oertlicbkeit trifft noch etwas näher mit der Mitte des Gebiets
zusammen, auf welchem die der Tafel 10 zu Grunde liegenden Beobachtungen
erhalten wurden.
Die Vergleichung stellt sich wie folgt:
Die mittlere Dauer
östlicher
Winde
Im Jabre 1880 betrug
beträgt:
die Dauer:
also zu viel:
zu wenig
im Monat:
Januar
10,5 1
Tage,
17
Tage,
6 Tage;
Februar
12,2
6
n
6 Tage;
März
15,4
22
y>
1 „
April
13,9
33
14
33
Mai
17,4
33
19
33
2 „
Juni
13.4
10
33
3 *
Juli
9,4
n
0
33
9 »
August
13,8
n
18
33
4 „
September
12.1
v>
8
3?
4 „
Oktober
10.0
33
25
33
15 „
November
12,5
5?
9
33
4 „
Dezember
11,4
»
5
33
6 »
im Jahr 152 Tage 153 Tage.
*) Siehe diese Annalen Jahrgang 1880, Seite 441 und Jahrgang 1881, Seite 2.50.
2) „Resultate Meteorologischer Beobachtungen von deutschen und holländischen Schiffen für
Eingradfelder des Nordatlantischen Oeeans. Quadrat 146. No. I.“ Vgl. Refer. in „Ann. <1. Hvilr. etc.“.
1881, pag. 69.
Arm. d. Hydr. etc., 18S2, Heft IV.
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