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Felder links den westlich von 50° W-Lg gelegenen Theil, die beiden mittleren
Felder den Strich zwischen 50° und 30° W-Lg, und die beiden Felder rechts
den östlich von 30° W-Lg gelegenen Theil der Mittelzone. Entsprechend der
in den monatlichen Wetterberichten der Sec warte eingeführten Terminologie
sollen diese drei Theile kurz als der Westen, die Mitte des Oceans und der
Osten bezeichnet werden. Die mittlere horizontale Linie stellt den Parallel von
40° Nord dar. Durch diesen wird die ganze Mittelzone wieder in eine nördliche
und eine südliche Zoneuhälfte und jeder der drei Theile in ein nördliches und
ein südliches Feld zerlegt. Jedes Feld hat demnach eine Ausdehnung von
10° Breite und etwa 20° Länge; nur das nordwestliche Feld hat eine bedeutend
geringere Breite, indem sein nördlicher Theil vom Lande eingenommen wird.
Ein einfacher Strich in einem Felde bedeutet, dafs hier an dem neben
stehenden Tage Wind von der Stärke 9 oder 10 angetroffen wurde, der
mindestens 8 Stunden mit der Stärke 9 anhielt; zwei Striche, dafs der Wind
die Stärke 11 oder 12 erreichte. Es ist dabei keine Rücksicht darauf genommen
worden, ob die Winde von der angegebenen Stärke nur von einem oder von
mehreren, vielleicht weit von einander entfernten Schiffen beobachtet wurden.
Die Bedeutung des Diagramms neben Januar 1 ist also, dafs an diesem Tage
im Süd westen Wmd von der Stärke 9 oder 10 (voller oder starker Sturm) im
Nordwesten, auf der Nordmitte und im Nordosten Wind von der Stärke 11 oder 12
(orkanartiger Sturm oder voller Orkan), und auf der Südmitte und im Südosteu
nur Wind von geringerer Stärke als 9 auftrat. Das Auftreten von Stürmen
aufserlialb der Mittelzone im Passatgebiet ist durch ein Sternchen angezeigt
worden. Das nördlich von 50° N-Br gelegene Gebiet mufste außerhalb der
Betrachtung bleiben, da von liier genügend zahlreiche Schiffsbeobachtungen
nicht vorhanden sind.
Die Klammern zeigen die Epochen anhaltend stürmischen Wetters an.
Sie umfassen die Tage, an welchen in ununterbrochener Folge, wenn auch nicht
in denselben Feldern, auf der Mittelzone Sturm beobachtet worden, und sind
jedesmal gesetzt, wenn mindestens drei stürmische Tage auf einander folgten.
Aufserge wohnlich hohe Barometerstände (778 mm oder mehr) sind durch h ,
aufsergewohnlich niedrige (725mm oder weniger) durch 4 angedeutet worden.
Wie sich aus Tafel 9 ergiebt, waren es im Jahre 1880 die folgenden
Epochen, welche sieh durch anhaltendes und schweres Sturmwetter auszeichneten:
1. Vom 3. bis zum 18. Februar. Das stürmische Wetter betraf alle
Theile der Mittelzoue, doch vornehmlich die Nordmitte und den Nordosten.
Hier trat der Wind vom 9. bis zum 13. und vom 16. bis zum 18. täglich mit
der Stärke 11 bis 12 auf.
2. Vom 1. bis zum 22. März. Dies war sowohl hinsichtlich der Dauer,
als der Schwere und Ausdehnung der Stürme die hervorragendste Epoche des
Jahres. An 18 von diesen 22 Tagen wurde orkanartiger Sturm oder voller
Orkan notirt. Während der ersten Hälfte der Epoche nahm das Sturmfeld
vorzugsweise den Westen und die Mitte des Occans ein. Während der zweiten
Hälfte blieb der Westen nahezu ganz verschont; dagegen wurde jetzt neben
der Mitte des Oceans der Osten an mehreren Tagen von schweren Stürmen
heimgesucht.
3. Vom 30. September bis zum 11. Oktober. Das stürmische Wetter
dieser und der Epoche 4, vom 19. bis zum 30. Oktober, betraf vornehmlich den
Osten. Im Westen herrschte während der Zeit sehr ruhiges Wetter. Die
stürmischen, oftmals sehr heftigen Winde — an 12 Tagen des Oktober
wehte es mit der Stärke 11 bis 12 — kamen vorzugsweise aus einer östlichen
Richtung, indem sich das Minimum der Depression, in deren Begleitung das
Sturmwetter auftrat, fast immer südlich von Kanalbreite befand. Die Westwinde,
welche infolge dieser Lagerung der Depression auf dem südöstlichen Felde
herrschend waren, wehten ebenfalls an mehreren Tagen stürmisch. Während
der zweiten Epoche (4) wurde Centraleuropa von schweren Stürmen heim
gesucht. *)
4. Vom 12. bis zum 28. November. Nach der des Monat März ist dies
die hervorragendste stürmische Epoche des Jahres 1880. Der westliche Meeres-
i) Siehe diese Annalen Jahrgang 1880 Heft XII und 1881 Heft I.