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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Felder links den westlich von 50° W-Lg gelegenen Theil, die beiden mittleren 
Felder den Strich zwischen 50° und 30° W-Lg, und die beiden Felder rechts 
den östlich von 30° W-Lg gelegenen Theil der Mittelzone. Entsprechend der 
in den monatlichen Wetterberichten der Sec warte eingeführten Terminologie 
sollen diese drei Theile kurz als der Westen, die Mitte des Oceans und der 
Osten bezeichnet werden. Die mittlere horizontale Linie stellt den Parallel von 
40° Nord dar. Durch diesen wird die ganze Mittelzone wieder in eine nördliche 
und eine südliche Zoneuhälfte und jeder der drei Theile in ein nördliches und 
ein südliches Feld zerlegt. Jedes Feld hat demnach eine Ausdehnung von 
10° Breite und etwa 20° Länge; nur das nordwestliche Feld hat eine bedeutend 
geringere Breite, indem sein nördlicher Theil vom Lande eingenommen wird. 
Ein einfacher Strich in einem Felde bedeutet, dafs hier an dem neben 
stehenden Tage Wind von der Stärke 9 oder 10 angetroffen wurde, der 
mindestens 8 Stunden mit der Stärke 9 anhielt; zwei Striche, dafs der Wind 
die Stärke 11 oder 12 erreichte. Es ist dabei keine Rücksicht darauf genommen 
worden, ob die Winde von der angegebenen Stärke nur von einem oder von 
mehreren, vielleicht weit von einander entfernten Schiffen beobachtet wurden. 
Die Bedeutung des Diagramms neben Januar 1 ist also, dafs an diesem Tage 
im Süd westen Wmd von der Stärke 9 oder 10 (voller oder starker Sturm) im 
Nordwesten, auf der Nordmitte und im Nordosten Wind von der Stärke 11 oder 12 
(orkanartiger Sturm oder voller Orkan), und auf der Südmitte und im Südosteu 
nur Wind von geringerer Stärke als 9 auftrat. Das Auftreten von Stürmen 
aufserlialb der Mittelzone im Passatgebiet ist durch ein Sternchen angezeigt 
worden. Das nördlich von 50° N-Br gelegene Gebiet mufste außerhalb der 
Betrachtung bleiben, da von liier genügend zahlreiche Schiffsbeobachtungen 
nicht vorhanden sind. 
Die Klammern zeigen die Epochen anhaltend stürmischen Wetters an. 
Sie umfassen die Tage, an welchen in ununterbrochener Folge, wenn auch nicht 
in denselben Feldern, auf der Mittelzone Sturm beobachtet worden, und sind 
jedesmal gesetzt, wenn mindestens drei stürmische Tage auf einander folgten. 
Aufserge wohnlich hohe Barometerstände (778 mm oder mehr) sind durch h , 
aufsergewohnlich niedrige (725mm oder weniger) durch 4 angedeutet worden. 
Wie sich aus Tafel 9 ergiebt, waren es im Jahre 1880 die folgenden 
Epochen, welche sieh durch anhaltendes und schweres Sturmwetter auszeichneten: 
1. Vom 3. bis zum 18. Februar. Das stürmische Wetter betraf alle 
Theile der Mittelzoue, doch vornehmlich die Nordmitte und den Nordosten. 
Hier trat der Wind vom 9. bis zum 13. und vom 16. bis zum 18. täglich mit 
der Stärke 11 bis 12 auf. 
2. Vom 1. bis zum 22. März. Dies war sowohl hinsichtlich der Dauer, 
als der Schwere und Ausdehnung der Stürme die hervorragendste Epoche des 
Jahres. An 18 von diesen 22 Tagen wurde orkanartiger Sturm oder voller 
Orkan notirt. Während der ersten Hälfte der Epoche nahm das Sturmfeld 
vorzugsweise den Westen und die Mitte des Occans ein. Während der zweiten 
Hälfte blieb der Westen nahezu ganz verschont; dagegen wurde jetzt neben 
der Mitte des Oceans der Osten an mehreren Tagen von schweren Stürmen 
heimgesucht. 
3. Vom 30. September bis zum 11. Oktober. Das stürmische Wetter 
dieser und der Epoche 4, vom 19. bis zum 30. Oktober, betraf vornehmlich den 
Osten. Im Westen herrschte während der Zeit sehr ruhiges Wetter. Die 
stürmischen, oftmals sehr heftigen Winde — an 12 Tagen des Oktober 
wehte es mit der Stärke 11 bis 12 — kamen vorzugsweise aus einer östlichen 
Richtung, indem sich das Minimum der Depression, in deren Begleitung das 
Sturmwetter auftrat, fast immer südlich von Kanalbreite befand. Die Westwinde, 
welche infolge dieser Lagerung der Depression auf dem südöstlichen Felde 
herrschend waren, wehten ebenfalls an mehreren Tagen stürmisch. Während 
der zweiten Epoche (4) wurde Centraleuropa von schweren Stürmen heim 
gesucht. *) 
4. Vom 12. bis zum 28. November. Nach der des Monat März ist dies 
die hervorragendste stürmische Epoche des Jahres 1880. Der westliche Meeres- 
i) Siehe diese Annalen Jahrgang 1880 Heft XII und 1881 Heft I.
	        
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