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und John Franklin (s. pag. 133), 1827 unter Sir Edward Parry (s. pag. 134)
und des bekannten arktischen Forschers Will. Seoresby auf Grund von
17jährigen Erfahrungen im Anfänge dieses Jahrhunderts offen gelassen haben,
indem alle diese Expeditionen in die erste Zeit des Sommers — Mai bis Juli —
fallen. Auf Grund aller dieser Erfahrungen gelangten Kapt. von Otter und
Prof. Nordenskiöld zu der Ansicht, dafs kein offenes Polarmeer existiré und
dafs ein weiteres Vordringen nach Norden jenseits des Parallels von 82° Nord
zu Schiffe, selbst mit einem Dampfschiffe, in hohem Grade mifslich und gefähr
lich sei, und plaidirten deshalb für eine Ueberwinterung an einem hierzu ge
eigneten Orte, wie bei den Sieben-Inseln, und für eine von da aus zu unter
nehmende Schlitten-Expedition.
(Fortsetzung folgt.)
Der Verlauf der Witterung auf dem Nordatlantischen Ocean
im Jahre 1880.
Mit 3 Tafeln (9, 10 u. 11).
(.Mittheilung von der Deutgehen Seewarte.)
Die im Nachfolgenden gegebene Uebersicht über den Verlauf der Witterung
auf dem Nordatlantischen Ocean gründet sich auf die diesbezüglichen Mittheilungen
der Seewarte, welche allmonatlich, etwa drei bis vier Wochen nach dem Ende
des Monats, auf den sich der Bericht bezieht, in der „Hatnburgisehe Börseu-
Halle“ und der „Weser-Zeitung“ und etwas später in der „Monatliche Ueber
sicht der Witterung“ veröffentlicht werden. Das Beobachtungsmaterial, welches
zur Zeit der Herausgabe jener Mittheilungen bei der Soewarte eingegangen zu
sein pflegt, ist gewöhnlich schon vollständig genug, um die hervorragenden
Erscheinungen in der Witterung des vorhergehenden Monats erkennen zu lassen.
Um jedoch etwa vorhandene Lücken in der Uebersicht, die insbesondere den
Theil des Oceans betreffen, welcher aufserlialb der Dampferwege zwischen
Europa und den Vereinigten Staaten liegt, nach Möglichkeit auszufüllen, sind
für die hier gegebene Darstellung noch alle Dampferjournale und der gröfste
Theil der Segelschiffsjournale, welche später eingegangen sind, herangezogen
worden. Das Material, welches zur Verwendung gelangte, besteht demnach aus
den Journalen von
126 Dampferreisen nach New-York und zurück,
24 „ „ Baltimore und zurück,
7 „ „ New-Orleans und zurück,
11 „ „ St. Thomas und zurück,
53 „ „ Brasilien resp. dem La Plata und zurück, und
1 „ „ Guinea und zurück;
fty-ner aus den Journalen von
193 Segelschiffsreisen nach Guinea, dem Südatlantischen Ocean und
Westindien und zurück, und
43 „ nach Nordamerika und zurück.
Aus einer oberflächlichen Schätzung der Dauer des nordatlantischen Theils
dieser Reisen orgiebt sich, dafs zur Bcurtheilung der Witterung für jeden Tag
des Jahres 1880 die Beobachtungen von vierzig bis fünfzig Schiffen vorliegen.
Wir müssen uns hier darauf beschränken, von den Ergebnissen jenes
reichen Materials nur einige der wichtigsten Züge im Verlaufe des Wetters auf
dem Nordatlantischen Ocean zur Darstellung zu bringen. Es erschien dafür
bei dem ins Auge gefafsten Zweck als die passendste eine Form, welche den
Verlauf des ganzen Jahres auf einen Blick zu übersehen gestattet, und ist
deshalb der wesentlichste Theil dieser Uebersicht in den beifolgenden drei
Tafeln (9, 10 u. 11) gegeben worden.
Tafel 9. „Die Sturmtage auf dem Nordatlantischen Ocean im Jahre 1880“
zeigt, an welchen Tagen und auf welchen Theilen der Mittelzone des Oceans
stürmisches Wetter geherrscht hat.
Zum Zwecke der Ortsbezeichnung ist das rechts vom Datum befindliche
Rechteck, welches die zwischen 50° und 30° N-Br gelegene Mittel/.one dar
stellt, in sechs Felder eingetlieilt worden. Von diesen bedeuten die beiden