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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Als der vorherrschende Wind der Jahreszeit ergiebt sicli demnach NW. 
Aus dieser Richtung wehte er nicht nur weitaus am häufigsten, sondern auch 
mit der gröfsten mittleren Stärke. Die gröfste Frische und Beständigkeit zeigte 
der Wind um Mittag, die Zeit der Seebriese. Zu den beiden übrigen Beob 
achtungszeiten war er mehr veränderlich; auch kamen Windstillen vor, die um 
Mittag nicht beobachtet wurden. Um 6 h M., die Zeit, wann sich der Einflufs 
des Landes, das von dem Ankerplätze in Matupi in seiner gröfsten Masse in 
SW durch Süd- bis Ost-Richtung gelegen ist, am meisten fühlbar zu machen 
pflegt, trat der Wind durchschnittlich am leichtesten und häufig aus einer nörd 
lichen bis nordöstlichen Richtung auf. 
Eigentliche Stürme wurden nicht beobachtet; nur in den nicht seltenen 
Böen wehte der Wind einige Male stürmisch. Am 30. Januar erreichte die 
Stärke des Windes, welcher au diesem und den vorhergehenden Tagen beständig 
aus NW wehte, in einer Böe einen solchen Grad, dafs beide Anker des Schiffes 
durchschleppten. 
Der mittlere Luftdruck ergiebt sich für C 11 M. (aus 54 Beobachtungen) 
zu 757,62mm, für l2 h M. (aus 53 Beobachtungen) zu 757,42 mm und für 6 h A. 
(aus 53 Beobachtungen) zu 757,61 mm. Das Mittel aller Beobachtungen beträgt 
757,55 mm. 
Die nicht periodischen Veränderungen des Barometerstandes innerhalb 
kurzer Zeiträume wareu der niedrigen geographischen Breite des Ortes an 
gemessen nur gering. Beispielsweise erhält man als die durchschnittliche Ver 
änderung von Tag zu Tag aus den 6 h M.-Beobachtungen 0,8 mm. Indessen 
ergeben sich, wenn man gröfsere Zeiträume in Betrachtung zieht, ziemlich be 
trächtliche Unterschiede, die bei der Lage des Beobachtungsortes iu der Nähe 
des Aequators um so gröfser erscheinen, als der abweichende Zustand des Luft 
drucks kein rasch vorübergehender war, soudern längei-e Zeit anhielt. Eine 
Epoche ungewöhulich niedrigen Luftdrucks war die Zeit vom 22. bis zum 
30. Januar. Während dieser 9 Tage betrug der mittlere Barometerstand um 
6 h M. 755,47 mm, um 12 h M. 755,42 mm und um 6 h A. 755,69 mm, im Mittel 
aller Beobachtungen 755,52 mm. Dagegen ergiebt er sich für die 4 Tage vom 
4. bis zum 7. Februar — eine Epoche ungewöhnlich hohen Luftdrucks — für 
6 h M. zu 759,58 mm, für 12 h M. zu 759,70 mm und für 6 h A. zu 759,78 mm, im 
Mittel zu 759,68 mm. Im Uebrigen zeichnete sich die erste Epoche durch häufige 
Niederschläge und eine durchschnittlich starke Bewölkung (mittlerer Zustand 
dieser 9 Tage = 7,0), die zweite Epoche durch vorwiegend klares, trockenes 
Wetter aus (mittlerer Bewölkungszustand = 2,7). Der höchste Barometerstand 
von 760,5 mm wurde am 4. Februar um 6 h A. und am 6. Februar um 6 h M., 
der niedrigste von 754,7 mm am 28. und am 29. Januar um 12 b M. beobachtet. 
Die mittlere Temperatur der Luft betrug um 6 h M. 26,6° C., um 12 h M. 
31,0° C. und um 6 h N. 28,1° C. Als Mittel aus allen Beobachtungen erhält man 
28,54° C. Der Gang der Temperaturveränderung, welche während des Aufent 
haltes des „Goethe“ in Matupi stattfand, ergiebt sich in allgemeinen Zügen aus 
der folgenden Zusammenstellung. 
Die mittlere Temperatur betrug: 
vom 
12. 
bis 
zum 
16. Januar 
um 
6 h M. 
28,4°, 
um 
12 h 
M. 33,0“, 
um 
6 h N. 
28,8° 
v 
23. 
77 
77 
27. „ 
77 
77 
26,3°, 
77 
J) 
29,2°, 
77 
77 
26,9° 
77 
8. 
77 
77 
10. Februar 
77 
77 
28,5°, 
77 
77 
32,0°, 
77 
77 
29,2° 
77 
11. 
•77 
77 
14. „ 
77 
77 
26,4°, 
77 
77 
28,9°, 
77 
97 
26,5° 
77 
15. 
•77 
77 
17. „ 
77 
77 
27,4°, 
77 
77 
32,1°, 
77 
77 
28,8° 
77 
22. 
•>•7 
77 
25. „ 
77 
•>7 
25,5°, 
77 
77 
29,1°, 
77 
77 
26,0° 
77 
28. Februar bis zum 2. März 
77 
77 
26,5°, 
77 
77 
32,3°, 
77 
77 
29,9° 
Während der übrigen Zeiträume waren die Durchsehnittstemperaturen 
nahezu gleich den vorher angegebenen Mittelwerthon. Die positiven Ab 
weichungen von der Mitteltemperatur fanden bei vorwiegeud trockenem und 
heiterem, die negativen bei trübem und regnerischem Wetter statt; auch läfst 
sich aus der Beobachtungsreihe mit ziemlicher Deutlichkeit erkennen, dafs eine 
Wärmeepoche jedesmal ein Fallen, eine Kälteepoche ein Steigen des Barometers 
einleitete. Die höchste beobachtete Lufttemperatur war 35,1° C. am 6. Januar 
um 12" M., die niedrigste 24,5° C. am 23. Februar um 6" M.
	        
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