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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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führen mehrere Passagen in den Picton - Kanal, welche aber sänimtlich für die 
Schiffahrt ungeeignet sind. 
Die Van-Inseln, nahe der Mitte des Trinidad-Kanals, 7 Sm nordwestlich 
vom Kap Candelaria gelegen, erstrecken sich 3 Sm lang in der Richtung 
WSW—ONO und bilden zwei getrennte Gruppen. 
Die Ost- Van-hx. sind die höheren. Peaked-1., 27 m hoch, ist die am 
weitesten erkennbare Insel dieser Gruppe; ihre Sichtweite beträgt, von Osten 
aus gesehen, 12 Sm. 
Die West-Van-In. sind niedrig und bewaldet und dicht an ihrer Nord- 
und Südküste frei von Untiefen; in einem Abstande von s /* Sm WzS von der 
westlichsten Insel dieser Gruppe befinden sich viele Felsen, auf denen die See 
heftig brandet, so u. a. der Double Rock von 3 m Höhe. Hält man den Berg 
Nares, den höchsten Punkt bei Alert-Harbour, in der Peilung NNW l /iW, so führt 
diese in 175 m Wasser tiefe westlich von den erwähnten UntiefeD. 
Zwischen den beiden Gruppen der Van-In. befinden sich mehrere felsige 
Inselchen und blinde Klippen; hiernach ist os den Schiffen nicht anzui-atheu, 
zwischen den Inseln hindurch zu segeln. 
4. Picton-Kanal. 
Dieser Kanal hat eine durchschnittliche Breite von l l /a Sm und erstreckt 
sich ca 20 Sm weit in nordwestlicher Richtung, mit steilen Küsten, welche an 
jeder Seite von Fjorden unterbrochen sind; im Mittefahrwasser ist tiefes Wasser. 
Das Land an der westlichen Seite des Kanals wird immer niedriger und 
flacht allmählich nach Norden zu bis zu einem Abstande von 36 Sm vom 
Trinidad-Kanal ab, wo der Kanal in einem ausgedehnten Gebiet von Klippen, 
kleinen Inseln und nicht unter einander verbundenen Brechern endet, wolcke 
keine genügenden Marken abgeben, um ein Schiff durch sie hindurch nach See 
zu führen. Von See aus gesehen, besteht die Küste aus zahllosen Riffen und 
Klippen, die sich auf der ganzen Strecke vom Kap Pakenham bis zur Picton- 
Oeffnung ausdehnen; bei letzterer befindet sich eine 3 bis 4 Sm breite 
Brandungsstelle. Von dieser erstrecken sich die Riffe noch weiter, bis zum 
Kap Montayue und von hier wahrscheinlich auch noch bis zum Western Rock. 
Der Pi'ctoa-Kanal, an dessen südlichem Ende eine Wassertiefe von 265 m 
vorhanden ist, flacht nach dem nördlichen Ende, wo sich eine Barre mit nur 
13 bis 18 m Wassertiefe querüber befindet, allmählich ab. Auf der Barre steht 
wahrscheinlich bei sehr schweren Stürmen Brandung. 
Dieses Fahrwasser ist infolge der oben erwähnten gefährlichen Einfahrt 
von See aus für die Schifffahrt von keinem Nutzen, doch wird es vielfach von 
Robbenschlägern benutzt. Diese benutzen auch die Passage von der Scavino- 
Bucht nach dem Kap Pakenham und behaupten, dafs von dem F«/Zo$-Kanal 
nach der Picton-Einfahrt sich gleichfalls ein reines Fahrwasser befindet. 
Kapt. Lameri, ein intelligenter Robbenschläger und gut bekannt mit 
diesem Küstentheil, berichtete, dafs 3’/* Sm in NNW von Latitude-1. ein aus 
gezeichneter Hafen mit 13 bis 16 m Wassertiefe, Sandgrund, vorhanden sei. Im 
Innern desselben befindet sich eine sogen. Tragestelle (portage), die von den 
Indianern benutzt wird, ihre Kanoes in den Fallos-Kanal zu transportiren. Die 
„Alert“ nahm bei der Vermessung des Kanals Kenntnifs von derselben; der 
durch die heftigen NW-Stürme über die Bäume hinweg gewehte und aufgehäufte 
Sand verlieh ihr ein eigenthümliches Aussehen; die Bucht selbst, welche 
nur flaches Wasser zu haben schien, wurde nicht untersucht. Während der 
Vermessung dieses Küstentheil» ankerte „Alert“ auf 14 bis 15 m Wasser, Sand 
grund, zwischen einigen Vs Sm südlich von Latitude-1. gelegenen grofsen See 
grasstellen, ferner auf 36 m Wasser, Steingrund, in einer sehr unsicheren Lage 
südlich von Girará-L; ferner in der Payae-Bucht, welche an der Westküste 
13 Sm von der südlichen Einfahrt entfernt liegt, auf 16 m Wasser, Sandgrund, 
woselbst ein heftiger, zwei Tage anhaltender Sturm abgeritten wurde. In SW 
der Bucht ist eiue schmale Oeffuung, in deren Mitte sich 3,7 m Wasser 
befinden; dieses Fahrwasser führt in eine grofsc Lagune, welche sich dem An 
scheine nach bis zur Bossi- Bucht erstreckt.
	        
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