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Beschreibung des Trinidad-Kanals. Patagonien. Westküste von
Süd-Amerika.
(,Hydrographie Notice“ No. 6. London 1881.)
(Schlufs von pag. 111.)
3. Nordküste.
Brassey- Pa/s liegt nördlich der Topar-l. und trennt diese von den
Wellington-ln. Dieses Fahrwasser verbindet die Kanäle Wide und Trinidad,
ist tief und vollkommen frei von Untiefen. Zwischen dem Kap Somerset,
dem südöstlichen Kap der Wellington-In. und der 3 1 /» Sm entfernt liegenden
Camel-l. sind drei Einschnitte, welche die Namen Hastings- und IFtMere-Fjord
und Port Charrua führen; in den ersten beiden befinden sich keine Ankerplätze.
Die Hafenzeit in dem Brassey-Pajs ist ca O h , die Gezeitenströmung bei
Springzeit hat ungefähr U/s Kn Geschwindigkeit in der Stunde; die Fluth setzt
nach Osten und die Ebbe nach Westen.
Port Charrua, 1 ) 2% Sm westlich des Kap Somerset, hat in dem westlichen
Arm des zweiten Einschnittes einen bequemen und sichern Ankerplatz, welcher
leicht aufzufinden ist. Dieser Arm erstreckt sich 1*/» Sm nach NNW, und
*/4 Sm innerhalb der Einfahrt befindet sich der Ankerplatz auf 13 m Wassertiefe,
Schlammgrund. Im Innern des Einschnittes befindet sich ein grofser 132 m
hoher Wasserfall, in dessen Nähe einige grofse Bäume stehen, welche sich gut
zu Rundhölzern eignen. Die Westseite des Hafens wird von hohen steilen
Bergen gebildet, über welche zwar die Böen herunterstofsen, aber den Anker
platz nicht erreichen.
In der Einfahrt befinden sich 48 m Wasser, und diese Tiefe nimmt zu
nächst nach Innen bis auf 73 m zu, worauf sie wieder, wenn man sich querab
von Celery-1. befindet, auf 48 m abnimmt; sobald man diese Wassertiefe erreicht
hat, mufs ein Schiff seine Fahrt mindern, da gleich darauf nur 13 m Wasser
vorhanden sind. Von dem Ankerplatz peilt man: Ostseite des Abhanges in
Linie mit der Spitze Brown in NzW, Celery-1. in O’/sS und den kleinen Strand
an dem Südufer in SWVzW. Zwei bei Niedrigwasser trocken fallende Klippen
liegen V* Kblg von der Ostseite entfernt; dicht bei denselben befinden sich
lim Wasser.
Katldeen-Ankerplatz befindet sich 3‘/4 Sm WzS vom Kap Somerset-, er
ist an der 420 m hohen Camel-l., welche die Südküste bildet, leicht zu er
kennen. Querab von der Spitze Emma, dem NO-Ende der Camel-l., «•streckt
sich der Einschnitt nach WSW’/aW und hat tiefes Wasser; querab von Nabel-1.
findet man 53 m Wasser, und diese Tiefe nimmt bis auf 27 m ab, wenn man sich
3'/t Sm von der Einfahrt, querab von der Durchfahrt nach dem Trinidad-K:\m\,
befindet; durch letztero hindurch ist Sentry-l. zu sehen. Die Schiffe dürfen je
doch nicht oberhalb S£wa*I. gehen und finden den besten Ankerplatz, wenn
SÄwa-I. W*/*S, und die Ostspitze von Seaward Entry SzW peilen, auf 27 m
Wasser, Lehmgrund. Der Grund besteht aus Steinen und aus blauem Thon in
den Zwischenräumen zwischen ihnen.
Die Böen sind in diesem Hafen sehr heftig, aber da das Wasser immor
ruhig war, so lag „Alert“ bei allen Gelegenheiten, selbst bei sehr starken
Winden, sicher. In der Mitte des Ankerplatzes befindet sich eine kleine Klippe,
auf welcher die geringste Wassertiefe 2 m betrug.
Seeicard Entry ist schmal und mit Seegras angefüllt; quer über diese
Einfahrt zieht sich ein Felsenriff mit 4,6 m Wassertiefe. Die scharfe Biegung
in Seeward Entry und die Geschwindigkeit der durch dieses Fahrwasser
setzenden Gezeitenströmung sind bei Benutzung desselben von kleinen Schiffen
sehr zu beachten. Von dem Ankerplatz aus kann man den Zustand der See
und des Wetters im Trinidad-Kanal bequem beobachten.
Notre Dame-Fjord, die nordwestliche Fortsetzung von Katkteen-Anker
platz, ist ein tiefer bis zum Fufse des Doublepeak - Berges sich erstreckender
i) S. „Ami. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 309, und Skizze, wo dieser Hafen Churrua-Bai
genannt ist.