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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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durchsegelte die Bark am 17. Juli die Salai/er-üli-nko, und zwei Tage später 
erreichte man, nachdem die A/Zas-Strafse passirt worden war, den Indischen 
Ocoan. Es waren damals schon 61 Tage seit dem Antritt der Reise verflossen. 
Auch im Indischen Ocean war anfänglich die dort angetroffene Gelegen 
heit eine wenig günstige. Der Passat trat für lange Zeit nur in geringer 
Stärke auf und wurde erst stärker, nachdem man am 28. Juli südlich von 
16,5° S-Br in 99° O-Lg gekommen war. Nach dieser Zeit wehte günstiger 
Passat. Nur unweit 20° S-Br trat eine zwei Tage anhaltende Störung auf, 
nach welcher der Wind jedoch seine frühere Stärke wiedererlangte. Am 
12. August gelangte „Hermann“ unweit 22,8° S-Br und 54° O-Lg zur polaren 
Passatgrenze. In der Nähe derselben war der Luftdruck gleich 768,0 mm. Dor 
Wind lief dort nicht, wie es sonst gewöhnlich ist, nordöstlich, sondern sank 
zur Stille herab. Als diese zwei Tage lang geherrscht hatte, folgte wieder 
frischer SE-Wind, und fand dann ein Steigen des Barometers statt, bis unweit 
29,5° S-Br und 38° O-Lg ein Maximum von 772,0 mm erreicht worden war. 
Bis nach 34,5° O-Lg hin wurde „ Hermann“ ununterbrochen von östlichen 
Winden begleitet; westlich von dieser Länge traten auch Westwinde auf, doch 
waren sie weder stürmisch, noch von langer Dauer. Die Umsegelung des Kap 
der guten Hoffnung erfolgte deswegen in ganz güustiger Weise. Am 28. August 
befand man sich in Sicht des Feuers dieses Kaps, und am 1. September führte 
leichter SE-Wind das Schiff in 12° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Es 
waren dann 12 Tage verflossen, seit dieselbe Breite im Indischen Ocean ver 
lassen worden war; und auf der Fahrt zur Südspitze Afrikas hatte man 10° S-Br 
in 115,8° O-Lg am 20. Juli, 20° S-Br in 82,3° O-Lg am 2. August und 30° S-Br 
in 36,6° O-Lg am 20. August; wie 90° O-Lg in 18° S-Br am 31. Juli, 60° O-Lg 
in 21,7° S-Br am 10. August und 30° O-Lg in 32,5° S-Br am 24”. August 
geschnitten. 
Nachdem man im Atlantischen Oceau nördlich von 30° S-Br noch wieder 
an einem Tage leichten SW-Wind beobachtet hatte, kam am 3. September in 
der Nähe von 28° S-Br und 10,2° O-Lg der SE-Passat durch. Der Luftdruck, 
welcher beim Einsetzen desselben einen Stand von 767,5 mm hatte, stieg später 
noch, bis er unweit 23° S-Br mit 769,5 mm seinen höchsten Stand erreichte. 
Anfänglich war der Passat nur sehr schwach, derselbe wurde erst etwas frischer, 
nachdem 19° S-Br überschritten worden war, und führte er den „Hermann“ 
dann bis zum 22. September zu der in 20,2° W-Lg überschrittenen Linie. Von 
der Bark war die zwischen 30° S-Br und Aequator liegende Strecke in 21 Tagen 
durchsegelt worden; und auf derselben hatte man 20° S-Br in 0,6° W-Lg am 
9. September und 10° S-Br in 11,7° W-Lg am 17. September gekreuzt. 
ln nördlicher Breite drehte der Wind ganz allmählich von SSE durch 
Süd nach SW. Nachdem er die letztere Richtung erreicht hatte, wurde die 
Windstärke eine ganz geringe, und mufste später längere Zeit bei leichter 
Mallung und leisem westlichen Zuge gesegelt werden. Einigermafsen frischen 
SW-Monsun beobachtete man nur auf der zwischen 9° und 13° N-Br liegenden 
Strecke. Zur südlichen Grenze des NE-Passats gelangte „Hermann“ am 
6. Oktober in 14° N-Br und 24° W-Lg, also nahezu in Sicht der Kap Verde- 
Inseln. Nachdem das Gebiet des kräftig angetroffenen Passats durchsegelt 
worden war, fand die Bark am 14. Oktober in der Nähe von 33,4° N-Br und 
34,9° W-Lg dessen polare Grenze. Nördlich von derselben folgte zunächst 
kurze Stille, und auf diese wieder oinen Tag später frischer Westwind, welcher 
das Schiff in ununterbrochener Fahrt zu den Aufsengründen des Kanals führte. 
Auf denselben mufste man noch wieder vier Tage gegen Ostwind kreuzen, so 
dafs „Hermann erst am 28. Oktober in die Nähe von Lizard gelangte. Es 
waren damals 162 Tage nach dem Antritt der Reise von Hongkong verflossen. 
Um den Kanal von der Alias - Strafse aus zu erreichen, waren 101 Tage 
erforderlich gewesen; und von dieser Zeit hatte man wieder 36 Tage im Nord 
atlantischen Ocean verbracht; 10° N-Br war in 23° W-Lg am 3. Oktober, 
20° N-Br in 28,2° W-Lg am 8. Oktober, 30° N-Br in 32° W-Lg am 12. Oktober 
und 40° N-Br in 21,5° W-Lg am 19. Oktober geschnitten worden.
	        
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