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welche das Schiff bis zum 29. September zur Mündung des Kanals führten. Die
Dauer der Reise betrug 107 Tage, ln nördlicher Breite waren von dieser Zeit
35 Tage zugebracht, und dabei 10° N-Br in 27° W-Lg am 29. August, 20° N-Br
in 33,7° W-Lg am 5. September, 30° N-Br in 34,3° W-Lg am 12. September
und 40° N-Br in 24° W-Lg am 21. September gekreuzt worden.
12. Reise der Hamburger Bark „Amanda & Elisabeth“, Kapt. F. C. J. Föh.
Am 7. Mai 1881, während einer Reise von Hamburg nach Zanzibar,
vcrliefs die Bark „Amanda cf Elisabeth“ die Mündung des Kanals. Es wehte
dort damals ein frischer Ostwind, welcher auch im Atlantischen Occan anhielt,
und der später, ohne dafs irgend welche Störung vorher beobachtet wurde, in
den NE-Passat überging. Die polare Grenze des letzteren Windes läfst sich
deshalb mit Sicherheit nicht angeben; den höchsten Luftdruck beobachtete man
mit 769,1 mm unweit 29° N-Br in 22° W-Lg. Als „Amanda c$- Elisabeth“ am
24. Mai nach 8,2° N-Br in 23° W-Lg gekommen war, endete der NE-Passat,
und leichte veränderliche Briese, die bis 6,5° N-Br aus nordöstlicher, südlich
davon aus südlicher Richtung vorherrschte, trat an dessen Stelle. Nach fünf
im Stillengürtel zugebrachten Tagen setzte unweit 5,6° N-Br in 23,1° W-Lg
der SE-Passat wieder ein, bei welchem am 1. Juni der Aequator in 27,8° W-Lg
überschritten werden konnte. Um diesen Punkt von IAzard aus zu erreichen,
waren 25 Tage erforderlich gewesen; und während dieser Zeit hatte man
10° N-Br in 16,2° W-Lg am 11. Mai, 30° N-Br in 22° W-Lg am 15. Mai,
20° N-Br in 24,8° W-Lg am 19. Mai und 10° N-Br in 23,9° W-Lg am
23. Mai gekreuzt.
Im Südatlantischen Ocean wurde bis nach 17° S-Br ein kräftiger Passat,
dessen Gebiet sich bis nach 23,5° 8-Br in 37,8° W-Lg ausdehnte, angetroffen.
Der vorher nur flaue, jetzt wieder kräftig auffrischende Wind drehte hier nach
NE und später weiter in rascher Drehung nach links nach SE zurück. Bei
diesem Rundlaufe nahm der Luftdruck, welcher unweit 20° S-Br einen höchsten
Stand von 767,7 mm erreicht hatte, bis auf 758,6 mm in 25° S-Br ab, um nach
vollendeter Drehung, nachdem wieder für längere Zeit kräftiger SE-Wind geweht
hatte, auf 771,3 mm zu steigen. Man beobachtete diesen letzteren Stand in der
Nähe von 27,5° S-Br und 34° O-Lg. Der Wind vollendete später noch eine
ähnliche Drehung, bei der ein Fallen des Luftdrucks bis auf 750,0 mm beobachtet
wurde. Bei dieser, welche in sehr langsamer Weise vorlief, hielt der Wind sich
für längere Zeit in nördlicher und westlicher Richtung und später nur für kurze
Zeit in der südöstlichen. Am 22. Juni beobachtete man unweit 35,5° S-Br
einen höchsten Barometerstand von 769,7 mm. Nachdem der Wind noch einmal
durch eine Drehung nach links westliche Richtung angenommen hatte, verliefs
er diesolbe auch zunächst nicht wieder, und bei stürmischem Westwinde ging
„Amanda & Elisabeth“ am 28. Juni in 37° S-Br von westlicher in östliche
Länge über. Es waren bis dahin 27 Tage in südlicher Breite zugebracht
worden, und man hatte dabei 10° S-Br in 33,4° W-Lg am 5. Juni, 20° S-Br
in 38,5° O-Lg am 10. Juni und 30° S-Br in 31,2° W-Lg am 17. Juni
geschnitten.
Beim Verfolgen eines Ostkurses hielt „Amanda Elisabeth“ sich eben
südlich von 37° S-Br, wo durchstehende frische Westwinde angetroffen wurden.
Oestlich von 30° O-Lg wurde ein etwas nördlicherer Kurs eingeschlagen, und ein
hoch nördlicher wurde verfolgt, als man am 8. Juli nach 35° S-Br in 37,7°
O-Lg gekommen war. Eine kurze Strecke nördlich von diesem Punkte drehte
der bis dahin stets aus westlicher Richtung kommende, frische Westwind durch
Süd nach SE und flaute dabei allmählich ab. Unweit 28,5° S-Br in 38,5° O-Lg
beobachtete man am 11. Juli, bei einem Barometerstände von 769,5 mm, für
einen halben Tag Windstille. Sie wurde verdrängt durch das Einsetzen frischen
Westwindes, und indem dieser Wind rasch nach Süd und SSE drehte, entstand
aus ihm der SE-Passat. Die Grenze desselben schien am 13. Juli in etwa
26,5° S-Br und 39° O-Lg zu liegen. Der Luftdruck betrug dort 770,4 mm. Der
letzte Theil der Reise verlief bei mäfsigem, beständigen Winde in rascher
Weise; mau befand sich am 18. Juli in Sicht der Insel Mokilla und erreichte
am 21. Juli die Rhede von Zanzibar. Die Reise war in 72 Tagen vollendet
worden. Während des in östlicher Länge verbrachten Theiles derselben hatte