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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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O-Lg in 31,2° S-Br am 14. März und 180° Länge iu 25,6° S-Br am 19. März 
geschnitten. 
Apia verliefs „Conrad Ilinrich“ wieder am 7. April, um nach Levuka zu 
segeln. Während der ersten vier Tage dieser Fahrt beobachtete man leichte, 
veränderliche südliche Briese, welche die Bark nach 13,7° S-Br in 174,5° W-Lg 
führte. Nachdem unweit dieses Punktes frischerer und beständiger SE-Wind 
angetroffen war, nahm die Reise einen befriedigenderen Verlauf, und am 
15. April konnte man auf der Rhede von Levuka ankern. Die Reise war in 
acht Tagen vollendet worden. 
In Levuka blieb „Conrad Hinrich“ nahezu zwei Monate. Erst am 14. Juni 
konnte die Heimreise nach dem Kanal angetreteu werden. Man segelte bei 
mäfsigem, das Einhalten eines SSW-Kurses ermöglichenden Passat südwärts. 
Südlich von 22° S-Br lief der Wind raumer, und als mau am 18. Juni nach 
25,8° S-Br in 177,9° O-Lg gekommen war, wurde die Richtung des kräftig 
gewordenen Windes eine nordöstliche. Durch diese Veränderung war die 
polare Passatgrenze bezeichnet. Indem der Luftdruck, welcher unweit 24° S-Br 
als Maximum 770 nun erreicht hatte, nun allmählich bis auf 763,0 mm sank, 
drehte der ganz flau werdende Wind durch Nord, West und Süd nach SE 
zurück. Der Wind blieb dann flau, und erst als derselbe wieder nach Nord 
gelaufen war, nahm er an Stärke zu. Von 32° S-Br ab wurde die Fahrt von 
kräftigen Westwinden begünstigt, die wiederholt zum heftigen Sturme Zunahmen. 
Den stärksten derselben beobachtete man am 13. Juli unweit 51° S-Br in 
120° W-Lg. Derselbe wehte für kurze Zeit iu Böen aus West orkanartig und 
war von einem niedrigsten Luftdrucke von 748,2 mm begleitet. Am 25. Juli 
gelangte „Conrad Ilinrich“ zur Länge des Kap Harn, nachdem bis dahin 
41 Tage seit dem Antritte der Reise verflossen waren. Während dieser Zeit 
hatte man 30° S-Br in 177,4° O-Lg am 21. Juni, 40° S-Br in 149,5° W-Lg 
am 4. Juli und 50° S-Br in 123° W-Lg am 12. Juli; ferner 180° Länge in 
32° S-Br am 24. Juni, 150° W-Lg in 39,6° S-Br am 4. Juli, 120° W-Lg in 
50,8° S-Br am 13. Juli und 90° W-Lg in 54,7® S-Br am 20. Juli geschnitten. 
Im Atlantischen Oeean war der Verlauf der Reise, bei den dort zunächst 
angetroffenen meist westlichen Winden, anfänglich ein ganz befriedigender. 
Unweit. 39° S-Br drehte der frische Wind am 5. August, bei einem Barometer 
stände von 778,5 mm, von SW durch Süd Dach SE. Später setzte der Wind 
seine Drehung langsam weiter fort, und nördlich von 35° S-Br war die Wind 
richtung eine nordöstliche geworden. Nun mufste lange Zeit gegen hoch nörd 
liche Winde, während deren Dauer der Barometerstand unweit 30° S-Br ein 
Maximum von 778,5 mm erreichte, gekreuzt werden. Als man am 17. August 
nach 27° S-Br in 27° W-Lg gekommen war, beobachtete mau dort einen halben 
Tag anhaltenden Westwind, und indem dieser Wind sich nach links veränderte, 
entstand aus ihm der SE-Passat. Die polare Grenze desselben lag damals in 
25,5° S-Br und 26,6° W-Lg. Der Luftdruck betrug dort 773,0mm. Das Passat- 
f ebiet durchsegelte die Bark bei kräftigem, beständigen Winde in rascher 
abrt, und am 25. August verliefs „Conrad Ilinrich“ in 27,6° W-Lg die süd 
liche Halbkugel. Mau hatte die Strecke zwischen Kap Horn und Linie in 
31 Tagen zurückgclegt, und auf derselben 50° S-Br in 49,2° W-Lg am 31. Juli, 
40° S-Br in 40,9° W-Lg am 5. August, 30° S-Br in 32,8° W-Lg am 12. August, 
20° S-Br in 27,3° W-Lg am 19. August und 10° S-Br iu 27,4° W-Lg am 
22. August geschnitten. 
ln nördlicher Breite ging der SE-Passat ohne irgend eine bemerkbare 
Störung in den SW-Monsuu über. Bis nach 11° Nord wehte auch dieser 
letztere Wind ganz beständig, doch ging er nördlich von dieser Breite iu 
Mallung über, und erst nachdem diese drei Tage lang angehalten hatte, stellte 
sich der NE-Passat ein. Die äquatoriale Grenze dieses Windes befand sich am 
1. September in der Nähe von 13,7° N-Br und 25,7° W-Lg. Der auf längere 
Stille folgende NE-Passat trat nur zwischen 15° und 24° N-Br rocht frisch 
und beständig auf, und endete am 7. September schon iu 24,6° N-Br und 
35,3° W-Lg. Der Barometerstand betrug dort 767,1 mm. Nördlich vom Passat 
gebiet fand man zunächst an einigen Tagen leichte Mallung, die anhielt, bis 
26° N-Br in 35,5° W-Lg erreicht worden war. Nördlich von diesem Punkte 
wurden vorherrschend aus westlicher Richtung kommende Winde beobachtet,
	        
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