171
6*
O-Lg in 31,2° S-Br am 14. März und 180° Länge iu 25,6° S-Br am 19. März
geschnitten.
Apia verliefs „Conrad Ilinrich“ wieder am 7. April, um nach Levuka zu
segeln. Während der ersten vier Tage dieser Fahrt beobachtete man leichte,
veränderliche südliche Briese, welche die Bark nach 13,7° S-Br in 174,5° W-Lg
führte. Nachdem unweit dieses Punktes frischerer und beständiger SE-Wind
angetroffen war, nahm die Reise einen befriedigenderen Verlauf, und am
15. April konnte man auf der Rhede von Levuka ankern. Die Reise war in
acht Tagen vollendet worden.
In Levuka blieb „Conrad Hinrich“ nahezu zwei Monate. Erst am 14. Juni
konnte die Heimreise nach dem Kanal angetreteu werden. Man segelte bei
mäfsigem, das Einhalten eines SSW-Kurses ermöglichenden Passat südwärts.
Südlich von 22° S-Br lief der Wind raumer, und als mau am 18. Juni nach
25,8° S-Br in 177,9° O-Lg gekommen war, wurde die Richtung des kräftig
gewordenen Windes eine nordöstliche. Durch diese Veränderung war die
polare Passatgrenze bezeichnet. Indem der Luftdruck, welcher unweit 24° S-Br
als Maximum 770 nun erreicht hatte, nun allmählich bis auf 763,0 mm sank,
drehte der ganz flau werdende Wind durch Nord, West und Süd nach SE
zurück. Der Wind blieb dann flau, und erst als derselbe wieder nach Nord
gelaufen war, nahm er an Stärke zu. Von 32° S-Br ab wurde die Fahrt von
kräftigen Westwinden begünstigt, die wiederholt zum heftigen Sturme Zunahmen.
Den stärksten derselben beobachtete man am 13. Juli unweit 51° S-Br in
120° W-Lg. Derselbe wehte für kurze Zeit iu Böen aus West orkanartig und
war von einem niedrigsten Luftdrucke von 748,2 mm begleitet. Am 25. Juli
gelangte „Conrad Ilinrich“ zur Länge des Kap Harn, nachdem bis dahin
41 Tage seit dem Antritte der Reise verflossen waren. Während dieser Zeit
hatte man 30° S-Br in 177,4° O-Lg am 21. Juni, 40° S-Br in 149,5° W-Lg
am 4. Juli und 50° S-Br in 123° W-Lg am 12. Juli; ferner 180° Länge in
32° S-Br am 24. Juni, 150° W-Lg in 39,6° S-Br am 4. Juli, 120° W-Lg in
50,8° S-Br am 13. Juli und 90° W-Lg in 54,7® S-Br am 20. Juli geschnitten.
Im Atlantischen Oeean war der Verlauf der Reise, bei den dort zunächst
angetroffenen meist westlichen Winden, anfänglich ein ganz befriedigender.
Unweit. 39° S-Br drehte der frische Wind am 5. August, bei einem Barometer
stände von 778,5 mm, von SW durch Süd Dach SE. Später setzte der Wind
seine Drehung langsam weiter fort, und nördlich von 35° S-Br war die Wind
richtung eine nordöstliche geworden. Nun mufste lange Zeit gegen hoch nörd
liche Winde, während deren Dauer der Barometerstand unweit 30° S-Br ein
Maximum von 778,5 mm erreichte, gekreuzt werden. Als man am 17. August
nach 27° S-Br in 27° W-Lg gekommen war, beobachtete mau dort einen halben
Tag anhaltenden Westwind, und indem dieser Wind sich nach links veränderte,
entstand aus ihm der SE-Passat. Die polare Grenze desselben lag damals in
25,5° S-Br und 26,6° W-Lg. Der Luftdruck betrug dort 773,0mm. Das Passat-
f ebiet durchsegelte die Bark bei kräftigem, beständigen Winde in rascher
abrt, und am 25. August verliefs „Conrad Ilinrich“ in 27,6° W-Lg die süd
liche Halbkugel. Mau hatte die Strecke zwischen Kap Horn und Linie in
31 Tagen zurückgclegt, und auf derselben 50° S-Br in 49,2° W-Lg am 31. Juli,
40° S-Br in 40,9° W-Lg am 5. August, 30° S-Br in 32,8° W-Lg am 12. August,
20° S-Br in 27,3° W-Lg am 19. August und 10° S-Br iu 27,4° W-Lg am
22. August geschnitten.
ln nördlicher Breite ging der SE-Passat ohne irgend eine bemerkbare
Störung in den SW-Monsuu über. Bis nach 11° Nord wehte auch dieser
letztere Wind ganz beständig, doch ging er nördlich von dieser Breite iu
Mallung über, und erst nachdem diese drei Tage lang angehalten hatte, stellte
sich der NE-Passat ein. Die äquatoriale Grenze dieses Windes befand sich am
1. September in der Nähe von 13,7° N-Br und 25,7° W-Lg. Der auf längere
Stille folgende NE-Passat trat nur zwischen 15° und 24° N-Br rocht frisch
und beständig auf, und endete am 7. September schon iu 24,6° N-Br und
35,3° W-Lg. Der Barometerstand betrug dort 767,1 mm. Nördlich vom Passat
gebiet fand man zunächst an einigen Tagen leichte Mallung, die anhielt, bis
26° N-Br in 35,5° W-Lg erreicht worden war. Nördlich von diesem Punkte
wurden vorherrschend aus westlicher Richtung kommende Winde beobachtet,