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26,6° W-Lg am 27. Oktober. Die polare Passatgrenze wurde am 14. Oktober
bei einem Barometerstände von 769,0 mm erreicht; und nachdem zwischen 14,5°
und 13,5° N -Br eine zweitägige leichte Mallung überstanden worden war,
gelangte die Bark aru 28. Oktober in der Nähe von 8,3° N-Br und 25,9° W-Lg
zur äquatorialen Passatgrenze. Um den Stillengürtel bei der darin angetroffenen
ganz leichten südöstlichen Mallung zu kreuzen, waren fast sieben Tage erforder
lich. Am 3. November gelang es endlich, in etwa 4,8° N-Br und 26,9° W-Lg,
den SE-Passat wieder anzutreffen, welcher die Bark am 7. November in 32,8°
W-Lg übor den Aequator führte. Zur Zurücklegung der zwischen Lizard und
Linie liegenden Strecke waren 39 Tage erforderlich gewesen. „Armin“ verliefs
in 27° W-Lg, 14 Stunden später als „Conrad Hinrich“, die nördliche Halbkugel.
Auch den Südatlantischen Oceau durchsegelten beide Schiffe unter nahezu
denselben Verhältnissen. „Conrad Hinrich“ blieb anfänglich bedeutend gegen
den Mitsegler zurück. Kapt. Brandt fürchtete ganz ohne Grund, die brasi
lianische Küste nicht frei segeln zu können, und wurde deswegen wiederholt
gewendet und über B, B.-Bug gesegelt. Infolge dieses Verfahrens überschritt
„Conrad Hinrich“ 10° S-Br in 34,7° W-Lg am 15. November, 3 Tage später
als es der Mitseglor in 32,4° W-Lg that. Da „Conrad Hinrich“ jedoch durch
den sich für ihn viel weiter nach Süden ausdehnenden Passat begünstigt wurde, —
man traf dessen polare Grenze in 27° S-Br und 31,2° W-Lg am 21. November,
konnte das bis dahin Verlorene vollständig wieder eingeholt werden. „Conrad
Hinrich“ kreuzte den ersten Meridian in 41° S-Br am 3. Dezember, etwa
17 Stunden früher als es der Mitsegler in 40° S-Br that. Die hölzerne Bark
hatte die Strecke zwischen Linie und östlicher Länge in 26 Tagen zurückgelegt,
uud auf derselben 20° S-Br in 32,3° W-Lg am 19. November und 30° S-Br in
28,4° W-Lg am 23. November gekreuzt.
Beim Ablaufen der Länge berührte „Conrad Hinrich“ am 18. Dezember
als südlichsten Punkt 44,2° S-Br in 62° O-Lg. Man beobachtete fast nur west
liche Winde, die gar nicht stürmisch waren. Verzögernd wirkten nur die an
einigen Tagen auftretenden leichten nördlichen Winde. Unweit 13° O-Lg in
42,7° S-Br, also gut westlich von der SW -Spitze Afrika’s, traf auch „Conrad
Hinrich“ den in diesem Meerestbeile von fast allen Schiffen beobachteten schroffen
Wechsel in der Meerestemperatur, welcher durch die Fortsetzung der Agulkas-
Strömung verursacht wird. Die Farbe des Meeres zeigte hier, ebenso wie es
am Rande des Golfstromes der Fall ist, durch ihre dunklere oder hellere Fär
bung das wärmere oder kältere Wasser an. Es stieg die Temperatur in kurzer
Zeit von 9° auf 18,5° C. Die Westwinde begleiteten „Conrad Hinrich“ bis
nach 130° O-Lg in 38,8° S-Br. Nachdem sic hier am 4. Januar 1881 von
SE-Winden verdrängt worden waren, führten diese die Bark bis zum 8. Januar
in Sicht der Känguru-Insel. Am 11. Januar ankerte „Conrad Hinrich“ im
Hafen von Adelaide. Die Dauer der Reise bis in Sicht jener Insel betrug
101 Tage. In östlicher Länge war der Meridian der Kapstadt in 42,7° S-Br
am 8. Dezember, 50° O-Lg in 43° S-Br am 15. Dezember, 80° O-Lg in 42,5°
S-Br am 23. Dezember und die Länge des Kap Leeuwin in 40,2° S-Br am
31. Dezember überschritten worden. „Armin“ hatte 80° O-Lg in 37,7° S-Br
am 23. Dezember geschnitten.
Von Port Adelaide versegelte „Conrad Hinrich“ nach Sidney, und dieser
Hafen wurde wieder am 9. März verlassen, um die Reise nach Apia fortzusetzen.
Man trat diese Reise bei frischem Westwinde, bei dem nahezu ein Ostkurs
verfolgt wurde, an. Als mau weiter nach Osten hin vorrückte, holte der Wind
allmählich südlich, und endlich nahm derselbe, unweit 31° S-Br in 168° O-Lg,
südöstliche Richtung an, um dieselbe für längere Zeit ungestört beizubehalten.
Es war dies der SE-Passat, der das Schiff jcdocli nur bis nach 22,5° S-Br in
175,5° W-Lg begleitete. Unweit dieses Punktes endete am 21. März der nach
und nach schwach gewordene SE-Wind, und flauer, veränderlicher östlicher
Zug trat an dessen Stelle. Bei diesem nahm die Reise danu, da auch die
Windrichtung recht häufig eine nordöstliche war, nur einen sehr langsamen
Verlauf, und erst am 2. April konnte im Hafen von Apia geankert werden.
Zur Zurücklegung der Reise waren 24 Tage erforderlich gewesen. Während
dieser Zeit hatte man 30° S-Br in 172,9° O-Lg am 15, März und 20° S-Br in
173,4° W-Lg am 24. März; wie 160° O-Lg in 32,4° S-Br am 11. März, 170“