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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Am 21. April setzte unweit 1,2° N-Br in 26° W-Lg der SE-Passat ein, der die 
Bark am 22. April in 26,4° W-Lg über den Aequator führte. „Zanzibar“ hatte 
die zwischen Kanal und Linie liegende Strecke in 24 Tagen durchsegelt, und 
auf derselben 40° N-Br in 18,2° W-Lg am 3. April, 30° N-Br in 21,8° W-Lg 
am 7. April, 20° N-Br in 25,7° W-Lg am 11. April und 10° N-ßr in 26,1° W-Lg 
am 15. April überschritten. 
Der eben südlich vom Aequator noch sehr flaue Passat frischte unweit 
1° S-Br kräftig auf und begleitete die Bark bis nach 23° S-Br in 31,2° W-Lg. 
Bei einem Barometerstände von 763,2 mm lief dort am 1. Mai der frische Wind 
nordöstlich, und später in langsamer Drehung durch Nord nach West. Nach 
dem der Wind sich für längere Zeit in südlicher Richtung gehalten hatte, folgte 
unweit 35,5° S-Br in 10° W-Lg ein frischer Nordwind, bei welchem am 13. Mai 
der erste Meridian in 39,4° S-Br überschritten wurde. Es waren bis dahin 
21 Tage auf der südlichen Halbkugel zugebracht worden, und man hatte in 
dieser Zeit 10° S-Br in 32,1° W-Lg am 26. April, 20° S-Br in 32,6° W-Lg am 
29. April und 30° S-Br in 25,5° W-Lg am 3. Mai geschnitten. 
In östlicher Länge hielt „Zanzibar“ beim Verfolgen eines Ostkurses sich 
eben südlich von 40° S-Br. Die dort angetroffenen Winde erlaubten ein be 
friedigend rasches Fortschroiten nach Osten. Als man am 23. Mai nach 39,5° S-Br 
in 43° O-Lg gekommen war, wurde allmählich ein nördlicherer Kurs ein- 
gesehlagen, auf welchem man in zwei Tagen nach 36,5° S-Br in 48° O-Lg 
gelaugte. Hier, wo der Westwind zum ganz leisen Zuge herabgesunken war, 
setzto nordöstlicher Wind ein und nach dieser Zeit blieben Winde aus dem 
nördlichen Halbkreise vorherrschend. Nach dem 4. Juni, von 24° S-Br in 
52,8° O-Lg ab, erlaubten Winde, die sich von West durch Süd nach SSE 
drehten, wieder einen rascheren Fortgang. Am 6. Juni wurde die Küste von 
Madagaskar erblickt, und am 7. Juni erreichte „Zanzibar“ bei kräftigem SW- 
Winde die Rhede von Tamatave. Die Bark hatte die Reise vom Kanäle her 
in 71 Tagen zurückgelegt, ln östlicher Länge war der Meridian des Kap der 
guten Hoffnung in 40,2° S-Br am 18. Mai, 30° O-Lg in 40° S-Br am 20. Mai 
und 40° O-Lg in 39,8° S-Br am 22. Mai, ferner 35° S-Br in 48,6° O-Lg am 
27. Mai, 30° S-Br in 52° O-Lg am 29. Mai und 25° S-Br in 52,7° O-Lg am 
2. Juni geschnitten worden. 
Am 14. Juni verliefs „Zanzibar“ die Rhede von Tamatave wieder, um 
nach dem an der Nordwestseite von Madagaskar gelegenen Hafen Nos si Bè zu 
segeln. Frischer SE-Wind führte die Bark in zwei Tagen nach der Nordspitze 
von Madagaskar, in deren Nähe eine mehr als 2 Kn starke NW-Strömung be 
obachtet wurde. In Lee der Insel wehten leichte unbeständige Winde, und am 
18. Juni erreichte man bei leichten Westwinden einen Ankerplatz in der Nähe 
des Bestimmungsplatzes. 
Am 25. Juni ging die Bark auch von Nossi Bè aus wieder in See, um 
nach Zanzibar weiterzusegeln. Man erreichte diesen Platz am 30. Juni nach 
einer Reise von 5 Tagen. Während derselben waren vorherrschend frische, 
von einem starken NW-Stromo begleitete SE-Winde beobachtet worden. 
Von Zanzibar aus mufste die Bark noch wieder nach Nossi Bè zurück 
kehren; eine Reise, die weit schwieriger auszuführen war, als die bis dahin 
vollendeten Zwischenreisen. Am 17. Juli wurde die Rhede von Zanzibar ver 
lassen und versucht, gegen den frischen beständigen SSE-Wind nach Süden zu 
kreuzen. Das Schiff segelte nicht längere Zeit über B. B.-Bug, und war daher 
auch der erreichte östlichste Punkt nur 43° O-Lg in 7° S-Br. Man befand sich 
dort am vierten Tage der Reise. Am 23. Juli überschritt M Zanzibar“ in 42,6° 
O-Lg den Parallel von 10° Süd. Bei leichten veränderlichen Südwinden kreuzte 
„Zanzibar“ weiter südwärts, bis man am 28. Juli nach 14,5° S-Br in 43° O-Lg 
gelangt war. Von hier aus wurde bei veränderlichen nördlichen und südlichen 
Winden nach Osten gesteuert, und am 31. Juli führte ein frischer SW-Wind 
die Bark nach Nossi Bè. Die Reise war in 14 Tagen vollendet worden. Die 
während derselben angetroffenc Strömung war eine sehr veränderliche. Während 
des ersten Tages wurde eine mehr als 30 Sm starke Versetzung nach Nord 
beobachtet, dagegen war später bis nach 10° S-Br hin die im Mittel etwa 1 Kn 
starke Strömung eine westliche. Südlich von diesem Parallel versetzte der 
Strom stark nach Süden, in einem Etmale einmal bis zum Betrage von 47 Sm.
	        
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