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Breite und 32° W-Lg südöstlich holte, war der Luftdruck auf 777,0 mm gestiegen.
Westwinde fand „Gottlieb M erst nördlich von 40° N-Br, und führten diese das
Schiff dann bis zum 18. Oktober zu den Aufsengründen. Da dort der Wind
aber südöstlich lief, entstand noch wieder eine Verzögerung in der Reise, und
überstand man am 22. Oktober, bei einem niedrigsten Luftdrücke von 728,1mm,
noch einen heftigen SE-Sturm. Am 25. Oktober gelangte „Gottlieb“ in Sicht
von Lizard. Die Reise hatte bis hier eine Dauer von 69 Tagen. Während
derselben war 10° N-Br in 27,6° W-Lg am 17. September, 20° N-Br in 31° W-Lg
am 25. September, 30° N-Br in 31,3° W-Lg am 6. Oktober und 40° N-Br in
29,8° W-Lg am 11. Oktober überschritten worden.
9. Reise der Bremer Bark „Mozart“, Kapt. A. Jliliclier.
Das am 6. Juli 1881 von der Weser aus eine Reise nach New- York an
tretende Schiff „Mozart“ befand sich am 18. Juli in der Nähe von Lizard. Die
Fahrt über den Ocean nahm von hier aus bei den fortgesetzt aus westlicher
Richtung wehenden Winden nur einen langsamen Verlauf, und erst als man die
Neufundland- Bank überschritten hatte, konnte bei den dort häufigeren Ost
winden ein befriedigenderer Fortgang erzielt werden. Ein aufserordentlieh
heftiger Sturm war während dieser Reise zu überstellen. Derselbe ereignete
sich am 21. August in der Nähe von 44° N-Br in 52° W-Lg und wehte, bei
einem niedrigsten Luftdrucke von 748,8mm, aus SSE für kurze Zeit orkanartig.
Als der Wind nach SW umgelaufen war, nahm der Sturm rasch ab. Am
6. September, nach öOtägiger Reise, erreichte „Mozart“ die Bai von New-York.
Man hatte 30® W-Lg in 43,8° N-Br am 5. August, 50° W-Lg in 44,5° N-Br
am 19. August, 60° W-Lg in 41,7° N-Br am 28. August und 70° W-Lg in
40,1° N-Br am 4. September gekreuzt.
Am 6. Oktober befand sich der, nun auf der Heimreise nach Bremen be
griffene „Mozart“ wieder auf offener See. Bei veränderlichen, oft aus östlicher
Richtung wehenden und häufig stürmisch auftretenden Winden wurde die vor
liegende Fahrt über den Ocean vollendet. Der heftigste während der Reise
auftretende Sturm war jener, welcher am 20. Oktober in der Nähe von 41° N-Br
und 32° W-Lg beobachtet wurde. Derselbe begann aus SW und endete, nach
dem der Wind bei einem niedrigsten Barometerstände von 746,5mm aus
geschossen war, aus NNW. Nach diesem Sturme blieb der NW-Wind mehrere
Tage hindurch stürmisch. Am 22. Oktober, als „Mozart“ sieh in 41,3° N-Br
und 24,5° W-Lg befand, wurde ein entmastetes Schiff, die englische Bark
„ Verulamerblickt, dessen in Notli befindliche Mannschaft sich noch an Bord
befand. Da, der Dunkelheit und des stürmischen Windes wegen, es am Abend
unmöglich war, die Leute zu retten, blieb Kapt. Jülicher die Nacht hindurch
bei dem Wrack, und gelang die Rettung der 13 Mann starken Besatzung durch
das Boot des „Mozart“ dann erst am nächsten Morgen. Am Abend desselben
Tages wehte schon wieder ein heftiger Sturm aus West. Bei veränderlichen
Winden, die wiederholt für längere Zeit aus östlicher Richtung wehten, wurde
schliefslich der letzte Theil der Reise zurückgelegt, und am 4. November die
Mündung des Kanals erreicht. Die Reisedauer betrug 29 Tage. Während
dieser Zeit war 70° W-Lg in 40° N-Br am 8. Oktober, 60° W-Lg in 40° N-Br
am 11. Oktober, 50° W-Lg in 39° N-Br am 15. Oktober und 30° W-Lg in
41,1° N-Br am 21. Oktober überschritten worden.
10. Reise der Hamburger Bark „Zanzibar“, Kapt. F. Erichsen.
Am 28. März 1881, während einer Reise von Hamburg nach dom auf
der Insel Madagaskar gelegenen Hafen Tamatave, verliefs die Bark „Zanzibar“
die Mündung des Kanals. Bei östlichen und westlichen Winden konnte man
von hier aus einen befriedigend raschen Fortgang nach Süden erzielen, der nur
durch wiederholt beobachtete geringe Windstärke um etwas verzögert wurde.
Nicht weit von 27,7° N-Br in 22,7° W-Lg entfernt stellte sich am 9. April, bei
einem Barometerstände von 770,3mm, der NE-Passat ein. Derselbe trat an
fänglich nur in sehr geringer Stärke auf, wurde unweit 26° N-Br jedoch kräftig,
um in dieser Weise bis nach 4,5° N-Br hin anzuhalten. Als „Zanzibar“ am
18. April nach 2° N-Br in 25,7“ W-Lg gekommen war, hörte der Passat auf
zu wehen, und es folgte eine drei Tage lang anhaltende leichte östliche Mallung.