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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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schon sehr unreine und daher wenig segelfähigc Schiff auch dieses in laugsamor 
Fahrt durchsegelt hatte, wurde am 18. September unweit 29° N-Br in 37,4° W-Lg, 
bei einem höchsten Luftdrücke von 767,5mm, die polare Passatgrenze erreicht. 
Windstille von 24stündiger Dauer bezeichnet© sie; auf diese folgte eiu leichter 
Westwind, der das Schiff in ziemlich ununterbrochener Fahrt zu den Aufsen- 
gründen vor dem Kanal führte. Dort, wo man sich am 14. Oktober befand, 
rnufste dann noch lange gegen Ostwinde gekreuzt werden. Erst am 28. Oktober 
gelangte „Asante* in die Nähe von Lizard. Zur Zurückleguug der Reise warou 
84 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man 10° N-Br in 
24,7° W-Lg am 30. August, 20° N-Br in 32° W-Lg am 11. September, 30° N-ßr 
in 35,9° W-Lg am 21. September und 40° N-Br in 32,1° W-Lg am 3. Oktober 
geschnitten. 
8. Reise der Hamburger Brigg „trottlieb“, Kapt. P. C. A. 6. Dunckler. 
Am 26. Juni 1881, nicht weniger als 13 Tage nach dem Antritt einer 
Reise von Hamburg nach Lagos, befand sich dio Brigg „Gottlieb“ in der Nähe 
von Lizard. Boi leichten veränderlichen, ihrer Richtung nach jedoch meist 
günstigen Winden nahm die Reise im Atlantischen Ocean einen günstigeren 
Verlauf, als den bisherigen. Unweit 36,7° N-Br in 19° W-Lg drehte der leichte 
Wind am 6. Juli, bei einem Barometerstände von 772,8mm, von NW durch Nord 
nach NE und wurde zum Passat. Im Gebiete desselben traf das sich östlich 
von der Kap Ferde-Gruppo haltende Schiff zwischen 25° und 16° N-Br kräftigen 
Wind und am 17. Juli unwoit 12,7° N-Br in 20,7° W-Lg dio äquatoriale 
Passatgrenze. Nachdem sie überschritten worden war, herrschte an einem 
Tage leichte westliche Mallung, auf die unweit 12° N-Br der frische SW-Monsun 
folgte. Dieser anfänglich frisch und beständig wehende Wiud wurde südlich 
von 7° N-Br schwächer und unbeständiger. „Gottlieb“ erreichte am 29. Juli in 
4,2° N-Br die Länge des Kap Pahnas, am 1. August in 4,5° N-Br den ersten 
Meridian und am 4. August die Rhede von Lagos. Die Dauer der Reise betrug 
39 Tage. Während derselben hatte man 40° N-Br in 17,5° W-Lg am 4. Juli, 
30° N-Br in 20° W-Lg am 9. Juli, 20° N-Br in 20,9° W-Lg am 14. Juli und 
10° N-Br in 20,4° W-Lg am 19. Juli überschritten. 
Schon am 17. August, nach einem kaum zweiwöchentlichen Aufenthalte, 
verliefe der ,,Qottlieb 8 Lagos wieder, um nach dem Kanal zurückzukehren. Man 
segelte bei leichtem Westwinde, der mit zunehmendem Abstande von der Küste 
schraler lief, über B. B.-Bug, bis man sich am 22. August in Sicht der Prinzen- 
Insel befaud. Von hier aus wurde, jede geringe Veränderung des Windes 
benutzend, nach Süden gearbeitet, und gelangte man am 25. August in Sicht 
der Insel St. Thomas. Nach dieser Zeit segelte „Gottlieb“ meistens über St. B.- 
Bug, nur wieder wendend, wenu der leichte beständige Wind für zu lauge Zeit 
zur Einhaltung eines nördlich von West liegenden Kurses zwang. Am 30. August 
konnte in 0,8° N-Br der Meridian von Greenwich überschritten werden, und am 
31. August erreichte „Gottlieb“ in 0,3° W-Lg südliche Breite. Hier frischte der 
Wind etwas auf und, 1,5° S-Br in 17° W-Lg als südlichsten Punkt anlaufeud, 
konnte nun ein befriedigend rascher Fortgang nach Westen erzielt werden. Am 
11. September überschritt „Gottlieb“ in 22,5° W-Lg den Aequator zum zweiten 
Male, und am 14. September befand die Brigg sich in 5,4° N-Br und 27,7° W-Lg. 
Von diesem letzteren Punkte ab, wo schon frischer SW-Monsun wehte, wurde 
ein hoch nördlicher Kurs gesteuert. Nördlich von 7,5° N-Br wurde der Monsun 
liau und unbeständig, und wiederholt wurde dort längere Windstille angetroffen. 
Am 22. September folgte auf eine solche, in etwa 13,7° N-Br und 27,6° W-Lg, 
der NE-Passat, welcher ganz leicht einsetzte, aber nach kurzer Zeit auffrischto. 
Bis nach 19,5° Nord hin wurde „Gottlieb* von frischem beständigen Winde be 
gleitet; als dieso Breite aber überschritten worden war, wurde auch der NE- 
Passat so flau und unbeständig, dafs er kaum mehr den Namen Passat verdiente. 
Die polare Passatgrenze schien am 28. September in etwa 24,3° N-Br und 
32,6° W-Lg zu liegen. Man beobachtete in ihrer Nähe einen höchsten Baro 
meterstand von 765,6mm. Nachdem „Gottlieb“ nördlich von jenem Punkte durch 
leichte Mallung eine Woche lang festgehalten worden war, wurde zwischen 29° 
und 37,5° N-Br noch wieder ganz frischer Ostwind, welcher mit der Beständig 
keit des Passats wehte, angetroffen. Als dieser Wind unweit der letzteren
	        
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