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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Aequator iu 87,7° O-Lg überschritten. Es waren bis dahin 107 Tage ver 
flossen, seit man 50° N-ßr verlassen hatte. Auf dem zuletzt zurückgelegten 
Reiscabschnitte war 30° S-Br in 90° O-Lg am 20. Februar, 20° S-Br in 
90,8° O-Lg aui 24. Februar uud 10° S-Br iu 89,1° O-Lg am 1. März gekreuzt 
worden. 
Erst in nördlicher Breite fand „Catiopus* den nordwestlichen Monsun. 
Derselbe folgte auf eine kurze, unweit 1° N-Br beobachtete Windstille und 
dekoto sich bis nach etwa 3° N-Br aus. Nördlich von dieser Breite wehte der 
NE-Monsun, der zwar im Anfänge noch wenig beständig in seiner Richtung war, 
eben deshalb aber dem Schiffe oine ziemlich günstigo Gelegenheit gewährte 
sich der NW-Spitze Sumatra’» zu nähern. Am 17. März befand „Canopm“ sich 
in Sicht von Pulo Brasse, und am 3. April wurde die lthcde von Singapore 
erreicht. Die Dauer der ganzen Reise betrug 133 Tage. 
Nachdem die Kohlenladung des Schiffes in Singapore entlöscht worden 
war, wurde am 18. April eine Reise nach Bangkok angetreteu. Man erreichte 
diesen Platz am 2. Mai nach 14tägiger Fahrt, nahm dort eine Ladung Reis ein 
und trat am 28. Mai die Heimreise nach Bremen an. Boi den im Golf von 
Siam angetroffenen sehr leichten, meist aus südsüdöstlicher Richtung kommenden 
Winden verlief der erste Theil der Reise nur in sehr langsamer Weise. Etwas 
günstiger wurde der Fortgang, als südlich von 8° N-Br der Wind für einige 
Zeit aus westlicher Richtung kam und gleichzeitig etwas frischer auftrat. Am 
21. Juni überschritt „Canopus u den Aequator in 108° O-Lg. Südlich von 
demselben herrschten frischere SE-Wiude; man durchsegelte bei denselben 
die Carirnata-Strah& und Sunda-Seo und ankei'te am 3. Juli auf der Rhede 
von Anger. 
Am 4. Juli wurde Anjer wieder verlassen, und am 5. Juli erreichte die 
Bark den Indischen Ocean, wo der SE-Passat gleich kräftig uud beständig an- 
getroffen wurde. Von diesem begünstigt, nahm die Reise nun für längere Zeit 
einen recht günstigen Verlauf. Als man südlich von 19° S-Br gekommen war, 
wurde der Passat schwächer, und in der Nähe von 25° S-Br und 51° O-Lg 
fand man am 25. Juli, bei einem Barometerstände von 770,5mm, die polare 
Passatgrenze. Der flau gewordene Wind lief dort nordöstlich und später, nach 
dem er bei regnerischem gewitterhaften Wetter sich einige Zeit in nördlicher 
Richtung gehalten hatte, durch Nord nach West. Aus West wehte dann am 
29. Juli iu etwa 28° S-Br und 44° O-Lg ein heftiger Sturm, den Hagel, 
Regen und Blitz, wie ein tiefster Barometerstand von 752,0mm begleiteten. 
Nachdem der Sturm geendet hatte, nahm der Luftdruck wieder rasch zu, so 
dafs derselbe am 31. Juli unweit 27,2° S-Br in 41° O-Lg wieder 769,0mm 
betrug. Anhaltend aus westlicher Richtung wehende Winde wurden erst an 
getroffen, nachdem 26° O-Lg überschritten worden war; doch traten dieselben 
durchaus nicht stürmisch auf, und konnte deshalb noch in einigeraafsen be 
friedigender Weise Länge gut gemacht werden. Am 19. August befand „Canopm“ 
sich bei Ostwind in Sicht des Kap der guten Hoffnung, und am 23. August 
gelangte in 13,1° O-Lg das Schiff wieder nördlich von 30° S-Br. Derselbe 
Parallel war im Indischen Ocean 18 Tage vorher verlassen worden, und auf 
der Fahrt zur Südspitze Afrika’s hatte man 10° S-Br in 96,5° O-Lg am 8. Juni, 
20° S-Br in 68,5° O-Lg am 17. Juni und 30° S-Br in 33° O-Lg am 5. August, 
ferner 90° O-Lg in 11,6° S-Br am 10. Juli, 60° O-Lg in 23° S-Br am 21. Juli 
und 30° O-Lg in 32° S-Br am 7. August geschnitten. 
Der mäfsigo SW-Wind, bei welchem „Canopm“ 30° S-Br wieder über 
schritt, ging später ohne Störung in den SE-Passat über. Die südliche Grenze 
desselben schien am 23. August iu der Nähe von 29,2° S-Br und 12° O-Lg, 
wo der Luftdruck einen höchsten Stand von 772,4 mm erreichte, zu liegen. Im 
Passatgebiete selbst beobachtete man bis nach 23° S-Br hin recht kräftigen 
Wind, während derselbe nördlich von dieser Breite weniger frisch wehte. Am 
14. September ging „Canopus“ in 20° W-Lg von der südlichen zur nördlichen 
Halbkugel über. Um die Strecke zwischen 30° S-Br und Linie zurückzulegen, 
waren 22 Tage erforderlich gewesen; und während dieser Zeit hatte man 
20° S-Br in 0° Längo am 30. August und 10° S-Br in 11,8° W-Lg am 7. Sep 
tember überschritten.
	        
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