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zweigungeu geschwächte Wassermasse kann das Fahrwasser nicht geuügeud
rein halten, besonders in den Krümmungen des Flusses, welche die schwache
Strömung hemmen und veranlassen, dafs die in ihm suspendirten erdigen Bestand
teile sich längs den Ufern ablagern, hierdurch das Bett des Flusses erhöhen
und das Anwachsen der Landspitzen an den verschiedenen Krümmungen hor-
vorbringen.
Der Verfasser des erwähnten Artikels hält diese Erklärung aber nicht
für ganz stichhaltig. Er glaubt vielmehr, die Ursache der jeweiligen Ver
flachung der PeiVw-Mündung in der Häufigkeit der östlichen Winde finden zu
können, welche eine gröfserc Ablagerung der in dem Flusse suspendirten Stoffe
gestatten, als es sonst der Fall sein würde; dagegen wird durch die NW-Winde
im Winter und den starken unterhalb des Eises laufenden Strom das Flufsbett
wieder vertieft, so dafs durch die natürlichen Verhältnisse selbst der Flufs
seine gewöhnliche Tiefe wieder erhält.
8. (D. S.) Flaschenpost. 1) Durch Vermittelung der französischen
Botschaft in Berlin ist der Seewarie eiu Flaschenpostzettel zugegangen, welcher
von der Norwegischen Bark „Loreley“, Kapt. H. Harboe, auf der Reise von
Björneborg nach Barcelona am 17. August 1881 auf 45° 42' N-Br und 11° 18' W-Lg
über Bord geworfen und am 29. November 1881 durch das Boot „St. Joseph“
in der Nähe von Penmarch (Westküste von Frankreich) aufgefunden wurde.
Unter den bekannten Voraussetzungen hat die Flasche in 104 Tagen
314 Sm nach N 67° 0 zurückgelegt.
2) Durch Vermittelung des Deutschen Konsulates in Kapstadt ist der
Seewarte ein Flaschenpostzettel zugegangen, welcher von der deutschen Bark
„Caroline Beim“, Kapt. P. Schmidt, auf der Reise von Foockow (China) nach
London am 14. Dezember 1881 auf 34° 55' S-Br und 21° 30' O-Lg über Bord
geworfen und am 26. desselben Monats in der Nähe von George Town (Südküste
von Afrika) in ungefähr 34° 3' S-Br und 22° 30' O-Lg am Strande von dem Herrn
Georg Moev aufgefunden wurde.
Unter den bekannten Voraussetzungen hat die Flasche in 12 Tagen
72 Sm nach NO’/sN zurückgelegt.
3) Durch Herrn Emil Zeller in New-York, Agent für die Samana Railroad
Comp, in Samana CSt. Domingo W. I.), ist der Seewarte eiu Flaschenpostzettel
zugegangon, welcher von der deutschen Bark „Hermes“, Kapt. D. Grube, auf
der Reise von Cardiff nach Hongkong am 30. März 1881 auf 20° 25' N-Br und
22° 50'W-Lg über Bord geworfen und von Herrn Zeller am 9. Dezember 1881
in der Bai von Samana auf 19° 12' N-Br und 69° 37' W-Lg treibend auf
gefunden wurde.
Unter den bekannten Voraussetzungen hat die Flasche in 254 Tagen
2641 Sm nach WVsS zurückgelegt.
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Diesem Hefte II der „Annalen der Hydrographie etc.“, 1882, ist bei
gegeben eine Skizze von Port Arthur, China, Gelbes Meer (s. „The China Sea
Directory“, JII, 1874, pag. 498), vermessen von S. M. Kbt. „Iltis“, Kapt.-Lieut.
Klausa, durch Lieut. z. See Wentzel, 1881; Mafsstab 1: 15 000.
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlnng.
Kochstrafse 69/70.