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12. Reise der Elsfletlier Schonerbrigg ..Felix“, Kapt. E. E. Behrens.
Der auf einer seiner gewöhnlichen Fahrten nach Guyana begriffene
„Felix“ verliefe am 21. Oktober 18S0 den Kanal. Im Atlantischen Oceau nahm
die Reise bei den dort angetroffenen veränderlichen, jedoch meistens günstigen
Winden einen befriedigenden Verlauf, und nachdem man am 3. November
unweit 35,4° N-Br in 16° W-Lg einen später ohne Störung in den Passat über
gehenden NE-Wind angetroffen hatte, wurde der ganze noch vorliegende Theil
der Reise ohne jede fernere Störung vollendet. Jener Ostwind setzte ein bei
einem Luftdrucke von 767,5mm. Das Maximum des Barometerstandes beob
achtete man am 8. November unweit 27° N-Br mit 768,5mm. Am 22. November
ankerte „Felix“ in der Nähe von Nicken«, dem Bestimmungsplatze. Die Reise
dauer betrug 32 Tage; während derselben ■war 40° N-Br in 14,3° W-Lg am
31. Oktober, 30° N-Br in 23° W-Lg am 6. November, 20° N-Br in 37° W-Lg
am 11. November und 10° N-Br in 48,6° W-Lg am 17. November, wie 30° W-Lg
in 25° N-Br am 9. November und 50° W-Lg in 9,2° N-Br am 18. November
geschnitten worden.
Am 29. Januar 1881 vcrliefs „Felix“ den Hafen vou Nickerie wieder, um
nach Liverpool zmückzukehreu. Bei mäfsigem Passat, welcher im Mittel das
Einhalten eines NNW-Kurses erlaubte, wurde nordwärts gesegelt. Schon unweit
19° N-Br in 57 ö W-Lg lief am 5. Februar der Wind bei einem Barometer
stände vou 763,3mm südöstlich und wenige Tage später durch Süd nach West.
Bei frischem Winde aus letzterer Richtung beobachtete man unweit 23° N-Br
einen auf 749,7 mm gefallenen Barometerstand. Dieser Westwind war jedoch
kein durchstehender. Es erwies sich diese Windveränderung nur als eine jener
in den westlichen nach den Polen zu gelegenen Grenzgebieten aller Passate so
häufigen Störungen, und als „Felix“ wieder nördlich von 27° N-Br gelangt war,
wehte anscheinend wieder kräftiger, beständiger Passat. Bei demselben stieg
der Luftdruck, bis derselbe unweit 32° N-Br einen höchsten Stand von 770,5 mm
erreicht hatte. Durchstehenden Westwind traf „Felix“ am 22. Februar in der
Nähe von 33° N-Br und 43° W-Lg an, und verlief nach dieser Zeit die Reise
in ungestörter und auch uicht stürmischerWeise. Am 11. März befand „Felix“
sich am Eingänge zum St. Gror^s-Kanal. Die Reise war in 41 Tagen vollendet
worden. Während derselben hatte man 20® N-Br in 56° W-Lg am 6. Februar,
30® N-Br in 50,2° W-Lg am 12. Februar und 40° N-Br in 36° W-Lg am
26. Februar; ferner 50® W-Lg in 26° N-Br am 10. Februar und 30° W-Lg in
44° N-Br am 28. Februar gekreuzt.
Abermals auf einer Reise nach Nickerie begriffen, kreuzte „Felix“ den
Parallel von 50° Nord wieder am 17. April 1881. Es geschah dasselbe bei
kräftigem Ostwinde, und ohne dafs später auch nur die geringste Störung in der
Fahrt erfolgte, gelangte das Schiff in den Passat und vollendete die ganze Reise
über den Ocean. Unweit 36,5° N-Br in 17,5° W-Lg schien am 23. April bei
einem Luftdrucke von 771,5mm der eigentliche Passat einzusetzen, welcher
später kräftig und beständig webte. Am 13. Mai wurde der Bestimmungsplatz
erreicht. Die Reise, während welcher durchaus kein ungünstiger Wind beob
achtet wurde, war in der kurzen Zeit von 26 Tagen zurückgelegt worden.
Während derselben hatte man 40° N-Br in 15,3° W-Lg am 21. April, 80° N-Br
in 24,2° W-Lg am 26. April, 20° N-Br in 37,8° W-Lg am 2. Mai und 10° N-Br
in 51,2° W-Lg am 9. Mai; ferner 30° W-Lg in 26° N-Br am 29. April und
50° W-Lg in 10,8° N-Br am 8. Mai geschnitten.
Am 25. Juli trat „Felix“ von Nickerie aus die Rückreise nach England
an. Man segelte bei dem aus raumer Richtung wehenden leichten Passat nord
wärts, bis man am 9. August in der Nähe von 29,5° N-Br und 59,8° W-Lg bei
einem Barometerstände vou 767,5 mm dessen polare Grenze erreicht hatte.
Nördlich von derselben herrschte zunächst an einigen Tagen leichte Mallung,
und später für längere Zeit südöstlicher Wind. Anhaltende Westwinde wurden
angetroffen, als man nach 39° N-Br gelaugt war, und konnte bei diesen der
gröfste Theil des noch vorliegenden Reiseabschnittes vollendet werden. In der
Nähe von 17° W-Lg lief der Wind jedoch wieder um nach Osten, und bei Ost
wind erreichte „Felix“ auch am 6. September den Hafen von Queenstown. Es
waren 43 Tage verflossen, seit man Nickerie verlassen hatte; und während dieser