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stürmischen Windes war jedoch eine günstige, und am 8. August kreuzte „/m“
in 65° W-Lg den Parallel von 50° Süd. Es waren bis dahin 31 Tage auf der
südlichen Halbkugel zugebracht worden, und mau hatte dort 10° S-Br in
26,9° W-Lg am i2. Juli, 20° S-Br in 32° W-Lg am 16. Juli, 30° S-Br in
39,5° W-Lg am 22. Juli und 40° S-Br in 53,3° W-Lg am 30. Juli geschnitten.
Am 13. August orrcichte ..Iris“ bei frischem Ostwinde den Eingang zur
MagcllanStrukc. und am Abend desselben Tages ankerte das Schiff dort in
Po.ssfi.mon- Bai. Hie Dauer der Heise betrug 70 Tage.
4. Reise des Bremer Vollschifr'es „Diamant“, lvapt. II. Lankenaa.
Mit dem 12. Februar 1881, dem Tage, an welchem das Bremer Vollschiff
„Diamant“ den Mississippi verlief«, um nach Liverpool zu segeln, beginnt das
meteorologische Journal dieses Schiffes. Günstige NW- uud NE-Wiudo führten
das Schiff bis zum 15. Februar in Sicht der Küste Cubas und schon am 18. Fe
bruar wurde die ßemini-Enge durchsegelt und der Atlantische Ocean erreicht.
In diesem nahm die Reise einen weniger günstigen Verlauf, als wie der bis
herige gewesen war. Das Auftreten östlicher Winde war dort ein verliältnifs-
mäfsig häufiges und dementsprechend der Fortgang des Schiffes auch nur ein
langsamer. Am 10. März überstand „Diamant“ in der Nähe von 42° N-Br
und 45° W-Lg einen sehr heftigen NNW-Sturm bei dom vcrhältnifsmäfsig hohen
Barometerstände von 756 mm. Den östlich von 22,5° W-Lg liegenden Theil
der Reise mufste das Schiff ganz bei Ostwind zurücklegen, und konnte daher
erst am 28. März der St. Georgs-Kanal erreicht werden. Die Dauer der Reise
betrug bis dahin 44 Tage, und während dieser Zeit hatte man 70° W-Lg in
33,8° N-Br am 25. Februar, 60° W-Lg in 38,5° N-Br am 2. März, 50° W-Lg
in 41,6° N-Br am 8. März und 30° W-Lg in 4G,5° N-Br am 16. März gekreuzt.
Am 16. Mai befand sich „Diamant“ wieder in geringer Entfernung von
Tuskar, nun auf einer Reise von Liverpool nach New-York begriffen. Bei fast
nur aus westlicher Richtung wehenden, mäfsigen Winden mufste diese Fahrt
über den Ocean ausgeführt werden. Man schnitt 30° W-Lg in 48,6° N-Br am
31. Mai, 50° W-Lg in 43,7® N-Br am 11. Juni, 60° W-Lg in 42,5° N-Br am
19. Juni und 70° W-Lg in 40,3° N-Br am 27. Juni. Am 29. Juni erreichte
das Schiß’ den Hafen von New- York. Die Reise war in 44 Tagen vollendet
worden.
Am 19. August ging „ Diamant,“ auch von New-York aus wieder in See,
um nach dem Ileimathsliafcn zurückznkchren. Bei sehr veränderlichen Winden,
die häufiger aus ungünstiger, als günstiger Richtung wehten, wurde auch diese
Fahrt über den Ocean vollendet, ohne dafs sich etwas Aufsergewöhnliches
während derselben ereignete. Das Schiff schnitt 70° W-Lg in 39,8° N-Br am
21. August, CG 0 W-Lg in 41° N-Br am 25. August, 50° W-Lg in 43° N-Br am
30. August und 30° W-Lg in 45,9° N-Br am 8. September. Am 17. September,
nach 29 tägiger, von keinem Sturme beunruhigter Reise, erreichte „Diamant“
die Mündung des Kanals.
5. Reise dev Elsfleth«* Brigg „Minerva“, Kapt. P. Bnlmie.
Am 7. Januar 1881 überschritt die von Cardiff nach Hongkong bestimmte
Brigg „Minerva“ den Parallel von 50° Nord. Ostwinde, die wiederholt bis zum
heftigen Sturme Zunahmen und dadurch Ihre volle Ausnutzung erschwerten,
führten das Schilf bis zum 16. Januar nach 38° N-Br in 20,7° W-Lg. Südlich
von diesem Punkte kamen die Winde vorwiegend aus westlicher und südlicher
Richtung, und konnte nicht eher als am 29. Januar, in der Nähe von 23° N-Br
und 22,8° W-Lg, das Gebiet des NE-Passats erreicht, werden. In demselben
steuerte man, von frischem Winde begünstigt, südwärts. Unweit 8° N-Br in
26° W-Lg schien am 5. Februar die äquatoriale Passatgrenze zu liegeu, doch
beobachtete man südlich von derselben noch wieder an mehreren Tagen leichten
Ostwind. Erst als 3° N-Br überschritten worden war, gerieth „Minerva“ in
Mallung und Stille, welche anhielt, bis am 13. Februar in der Nähe von 1,5°
N-Br und 27,4° W-Lg der SE-Passat einsetzte. Am 14. Februar überschritt
die Brigg in 28,5° W-Lg den Aoquatov. Die Strecke zwischen 50® N-Br und