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die Bahn nicht wesentlich abzulenken, da das Centrum oft über dasselbe hinweg-
geht und dicht nördlich von Yokohama passirt, wo der Sturm gewöhnlich aus
SE beginnt, dann über Süd nach SW geht und aus dieser Richtung abflaut.
An der Westküste Nipons setzen die Teifune aus NNE ein und drehen
dann auf Ost, welche Thatsache zu dem Schlufs führt, dafs das Centrum ent-
weder südwestwärts fortschreitet, oder dafs diese Teifune ihrem ganzen Wesen
nach nicht mit denen an der Ostküste identisch sind. Jedenfalls sind sie, wenn
sie auch mit gleicher Heftigkeit wie im Osten wehen, nicht so gefährlich, da
sie infolge ihrer Drehung bald von Land abwehen.
An der West-, Nord- und NNO-Küste von Kiusiw setzt der Teifun
gewöhnlich von NNW ein, während gleichzeitig in der Znland-See, nach Kobe
hin, der Wind aus Ost und ENE weht. Soweit stimmt die Wirklichkeit mit
der aufgestellten Theorie überein, natürlich abgesehen von einer mathematischen
Genauigkeit. KEigenthümlich ist es aber dann, dafs, wenn an der Wostküste
von Kiusiu ein Teifun geweht hat, der Wind fortfährt, aus den nördlichen
Strichen weiterzuwehen, selbst wenn das Wetter sich wieder gebessert hat.
Bei Nagasakı findet man bisweilen Teifune, welche aus Süd oder SE
beginnen. Dieses sind solche, welche mit nördlichen Kurs nach der Korea-
Strafse laufen. Sie kommen gewöhnlich in dem früheren Theil der Teifun-Zeit
vor und sind dem Hafen von Nagasaki sehr gefährlich, da sie direkt in den-
selben hineinwehen.
Gute Schutzhäfen gegen Teifune sind die folgenden:
1. An der Ostküste.
Sendai-Bucht, Ankerplatz hinter Kap Kingkasan, Taki-no-hama; oder, wenn
arforderlich, zwischen dem Festlande und den Inseln Amitsikhama und Tashiro,
Nördlich von Kingkasan sind Kamaishi und Nambu zu empfehlen, Auch
ist in einer tiefen Bucht südlich von /Funagoshe Head ein guter Ankerplatz.
Südlich von Kap Kingkasan bis Mela Head ist nicht der geringste Schutz,
und sollte ein Schiff, welches hier einen Teifun bekommt, rechtzeitig nach
Norden hinauflaufen, um aus dem Bereich des Stromes zu kommen, Auf diese
Weise kann man vielleicht den Teifun ganz im SO hinter sich lassen; jedenfalls
wird aber aufserhalb des Bereichs des Stromes die See ruhiger sein.
Südlich von der Yedo-Bucht liegt Simidzw in der Suruga-Bucht; ist man
aber nicht ganz sicher, diesen Schutzhafen noch rechtzeitig erreichen zu können,
so kehre man lieber frühzeitig genug in die Yedo-Bucht zurück.
Simoda bietet bei einem Teifun keinen Schutz; die Häfen an der West-
küste der Halbinsel /dzw sind bei Annäherung eines "Teifuns so in Regen ein-
yehüllt, dafs man selbst auf wenige Kabellängen Entfernung das Land nicht
schen kann. Hier ist es also unmöglich, Land zu machen, denn man würde bei
schwerer Seo Gefahr laufen, an der Küste zu stranden.
Matoya hingegen ist ein guter, leicht anzusteuernder Hafen, ebenso Goza,
In der Owari-Bucht befindet sich im Rücken von Muwroto sakt, das Thal gerade
frei vom Kap gepeilt, eine 7 Faden- (13m-) Bank, welche einen sicheren
Ankerplatz gewährt. Zwischen dieser Bank und dem Lande ist das Wasser
wieder tief.
Owasi (Rodney-Bucht) gewährt vorzüglichen Schutz. Weiter nach Süden
hin sind Ura-kami, Kada-Bucht und besonders der Hafen von Oösima zu empfehlen.
Sollte ein Schiff im Kiü-Kanal von einem Teifun überrascht werden, so
kann es entweder in die Zdzumi-Strafse hineinlaufen oder in einem der Häfen an
der Westküste von Ki: Juro-no-uchi, Osaki oder in der Hakıu- Bucht, Schutz
suchen. Für ein gutes, gesundes Schiff ist es hier aber immer rathsamer, See-
raum zu gewinnen, als bei dickem Wetter einen dieser Häfen aufzusuchen,
Westlich vom K-Kanal, an der Küste von Sikok, ist Susakt ein vorzüg-
licher Hafen, obgleich er etwas aus dem gewöhnlichen Kurse der Schiffe liegt.
In der östlich von der Einfahrt gelegenen Bucht werden Schiffe guten Schutz
Enden.