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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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die Bahn nicht wesentlich abzulenken, da das Centrum oft über dasselbe hinweg- 
geht und dicht nördlich von Yokohama passirt, wo der Sturm gewöhnlich aus 
SE beginnt, dann über Süd nach SW geht und aus dieser Richtung abflaut. 
An der Westküste Nipons setzen die Teifune aus NNE ein und drehen 
dann auf Ost, welche Thatsache zu dem Schlufs führt, dafs das Centrum ent- 
weder südwestwärts fortschreitet, oder dafs diese Teifune ihrem ganzen Wesen 
nach nicht mit denen an der Ostküste identisch sind. Jedenfalls sind sie, wenn 
sie auch mit gleicher Heftigkeit wie im Osten wehen, nicht so gefährlich, da 
sie infolge ihrer Drehung bald von Land abwehen. 
An der West-, Nord- und NNO-Küste von Kiusiw setzt der Teifun 
gewöhnlich von NNW ein, während gleichzeitig in der Znland-See, nach Kobe 
hin, der Wind aus Ost und ENE weht. Soweit stimmt die Wirklichkeit mit 
der aufgestellten Theorie überein, natürlich abgesehen von einer mathematischen 
Genauigkeit. KEigenthümlich ist es aber dann, dafs, wenn an der Wostküste 
von Kiusiu ein Teifun geweht hat, der Wind fortfährt, aus den nördlichen 
Strichen weiterzuwehen, selbst wenn das Wetter sich wieder gebessert hat. 
Bei Nagasakı findet man bisweilen Teifune, welche aus Süd oder SE 
beginnen. Dieses sind solche, welche mit nördlichen Kurs nach der Korea- 
Strafse laufen. Sie kommen gewöhnlich in dem früheren Theil der Teifun-Zeit 
vor und sind dem Hafen von Nagasaki sehr gefährlich, da sie direkt in den- 
selben hineinwehen. 
Gute Schutzhäfen gegen Teifune sind die folgenden: 
1. An der Ostküste. 
Sendai-Bucht, Ankerplatz hinter Kap Kingkasan, Taki-no-hama; oder, wenn 
arforderlich, zwischen dem Festlande und den Inseln Amitsikhama und Tashiro, 
Nördlich von Kingkasan sind Kamaishi und Nambu zu empfehlen, Auch 
ist in einer tiefen Bucht südlich von /Funagoshe Head ein guter Ankerplatz. 
Südlich von Kap Kingkasan bis Mela Head ist nicht der geringste Schutz, 
und sollte ein Schiff, welches hier einen Teifun bekommt, rechtzeitig nach 
Norden hinauflaufen, um aus dem Bereich des Stromes zu kommen, Auf diese 
Weise kann man vielleicht den Teifun ganz im SO hinter sich lassen; jedenfalls 
wird aber aufserhalb des Bereichs des Stromes die See ruhiger sein. 
Südlich von der Yedo-Bucht liegt Simidzw in der Suruga-Bucht; ist man 
aber nicht ganz sicher, diesen Schutzhafen noch rechtzeitig erreichen zu können, 
so kehre man lieber frühzeitig genug in die Yedo-Bucht zurück. 
Simoda bietet bei einem Teifun keinen Schutz; die Häfen an der West- 
küste der Halbinsel /dzw sind bei Annäherung eines "Teifuns so in Regen ein- 
yehüllt, dafs man selbst auf wenige Kabellängen Entfernung das Land nicht 
schen kann. Hier ist es also unmöglich, Land zu machen, denn man würde bei 
schwerer Seo Gefahr laufen, an der Küste zu stranden. 
Matoya hingegen ist ein guter, leicht anzusteuernder Hafen, ebenso Goza, 
In der Owari-Bucht befindet sich im Rücken von Muwroto sakt, das Thal gerade 
frei vom Kap gepeilt, eine 7 Faden- (13m-) Bank, welche einen sicheren 
Ankerplatz gewährt. Zwischen dieser Bank und dem Lande ist das Wasser 
wieder tief. 
Owasi (Rodney-Bucht) gewährt vorzüglichen Schutz. Weiter nach Süden 
hin sind Ura-kami, Kada-Bucht und besonders der Hafen von Oösima zu empfehlen. 
Sollte ein Schiff im Kiü-Kanal von einem Teifun überrascht werden, so 
kann es entweder in die Zdzumi-Strafse hineinlaufen oder in einem der Häfen an 
der Westküste von Ki: Juro-no-uchi, Osaki oder in der Hakıu- Bucht, Schutz 
suchen. Für ein gutes, gesundes Schiff ist es hier aber immer rathsamer, See- 
raum zu gewinnen, als bei dickem Wetter einen dieser Häfen aufzusuchen, 
Westlich vom K-Kanal, an der Küste von Sikok, ist Susakt ein vorzüg- 
licher Hafen, obgleich er etwas aus dem gewöhnlichen Kurse der Schiffe liegt. 
In der östlich von der Einfahrt gelegenen Bucht werden Schiffe guten Schutz 
Enden.
	        
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