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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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bis zum 4. Mai nach 34,2° N-Br in 36,3° W-Lg. Hier hörte der Passat zu 
wehen auf, und es folgte auf ihn für kurze Zeit westlicher Wind. Später traf 
man aber noch wieder lange anhaltenden Ostwind, und mufßte bei diesem der 
yröfste Theil des Weges zur Strafse von Gibraltar zurückgelegt werden, Man 
passirte dieselbe am 26. Mai nach 44tägiger Reise und erreichte 19 Tage 
später den Hafen von Marseille, 
Beschreibung der Momprang- oder Montaran-Inseln 
in der Carimata-Strafse. 
(„Berigt aan Zeevarenden“ No. 39/1122. ’s Gravenhage 1881.) 
Die nachstehende, von dem Lieut. z. See 1. Klasse M. €. van Doorn 
im Juni 1881 zusammengestellte Beschreibung der Momprang- oder Montaran- 
[nseln ist in der Zeitschrift „De Zee“, Amsterdam, September 1881, zuerst 
veröffentlicht. Die Peilungen sind rechtweisend, 
Allgemeine Beschreibung. Die Momprang- oder Montaran-In. be- 
stehen aus einer Gruppe von Inseln, Sandbänken und Korallenriffen, welche 
angefähr auf dem Parallel der Nordküste der Insel Büliton liegen und sich 
‚on dieser Insel aus ca 48 Sm nach Osten zu erstrecken. Die Ostkante dieser 
Inselgruppe bildet die Westgrenze des grofsen Schiffsfahrwassers der Carimata- 
Strafse, welche die östlichste Verbindung zwischen der Java-See und dem 
Chinesischen Meer herstellt. 
Von den von Norden kommenden Schiffen wird die nordwestlichste Insel 
Nangka (Tokokema) zuerst gesichtet; diese ist die gröfste und höchste Insel 
der ganzen Gruppe und leicht an zwei, beinahe in der Richtung Nord—Süd 
zu einander liegenden Berggipfeln zu erkennen. Der südliche Gipfel, ca 180m 
hoch, ist steil und höher als der nördliche; von grofsem Abstande aus gesehen, 
sowohl von Ost als von West, erscheint die Insel Nangka wio zwei Inseln, 
weil das niedrige, zwischen den beiden Bergen befindliche Land nicht zu 
sehen ist. Bei klarer Luft kann man den südlichen Berggipfel 28 bis 32 Sm 
weit sehen. Die Insel ist bis auf die Gipfel der Berge hinauf mit hohen Bäumen 
and dichtem Strauchwerk bedeckt; ihren Namen hat sie nach dem vielfach auf 
ihr vorkommenden Fruchtbaum „Nangka“ erhalten. 
Sowohl diese wie auch alle anderen Inseln dieser Gruppe sind unbe- 
wohnt, doch wird das fischreiche Wasser zwischen diesen Inseln vielfach von 
den Fischern von Bülliton, den sogenannten Sekah’s, besucht, welche die 
Schildkröteneier auf den trocken bleibenden Sandbänken zu finden wissen und 
auch auf Seekälber Jagd machen, welche sich in diesen Gewässern aufhalten. 
Bei Windstille und ruhiger See erblickt man rund um das Schiff Haifische der 
zröfsten Art, unter welchen sich auch der fast Zm lange Hammerhai befindet, 
Die Insel Nangka ist vollständig von Korallenriffen umgeben; an der 
Südseite der Insel ist das Riff 30 bis 50m breit, und an der SO- und der NO- 
Spitze erstreckt es sich nahe !/4 Sm weit nach See zu. Bei der NO-Spitze liegt 
sine kleine Insel, welche mit der Hauptinsel durch eine trocken fallende Sand- 
bank in Verbindung steht; dagegen hängt die ca 1000m von der Westküste 
der Insel entfernt liegende kleine Insel Sembilan nicht mit der Hauptinsel 
zusammen. Diese kleine Insel hat ihren Namen nach den sehr beliebten Fischen 
„Ikan Sembilan“ erhalten, welche in grofser Anzahl in ihrer Nähe gefangen 
werden. Sembilan-I. ist gleichfalls von einem Korallenriff umgeben, welches 
sich nach NNW zu 700—800m weit erstreckt; !ı Sm nach Westen zu von 
dieser Insel befinden sich mehrere vereinzelt liegende Korallenriffe und Klippen, 
Ungefähr 4 Sm WzS von dem südlichen Berggipfel der Insel Nangka 
liegt ein für die Schiffahrt sehr gefährliches Korallenriff, auf welchem nur 3,7m 
Wasser gefunden wurden; es ist jedoch wahrscheinlich, dafs auf einzelnen 
Stellen des Riffes noch flacheres Wasser sich befindet. Dieses an allen 
Seiten steil aus dem Meere aufsteigende Riff ist rundum von 29 bis 40m Wasser- 
tiefe umgeben, obgleich es selbst kaum einen Durchmesser von 500 bis 600m 
“ S. „The China Sea Directory“, Vol. I, 1878, pag. 312,
	        
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