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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Am 30. März erreichte „Armin“ unweit 8,8° S-Br in 91° O-Lgy das Ge- 
biet des SE-Passats, Anfänglich wehte dieser letztere Wind nur als ganz leichte 
Briese, er frischte aber bald auf und bewirkte, dafs die Reise dann für längere 
Zeit in rascher befriedigender Weise verlief. Als man nach 20,5° S-Br in 
71° O-Lg gekommen war, wurde die Windstärke wieder eine geringere, und in 
22,8° S-Br und 62° O-Lg fand „Armin“ am 10. April die polare Passatgrenze. 
Als diese überschritten worden war, herrschten leichte veränderliche Ostwinde 
noch für längere Zeit, doch beobachtete man nicht die hier sonst so gewöhn- 
lichen Rundläufe. des Windes. Erst als man nach 29° S-Br in 41° O-Lg ge- 
kommen war, holte der Wind nordwestlich und weiter durch Nord nach West, 
um aus letzterer Richtung mehrere Tage zu wehen. Später führte der Wind 
noch einmal eine ähnliche Drehung aus, auf welche wieder Westwinde von 
längerer Dauer folgten. An mehreren Tagen wehte dieser letztere Wind als 
heftiger Sturm. Am 4. Mai hörte man in 36,5° S-Br und 22° O-Lg mit der 
Führung des meteorologischen Journals auf. Die Dauer der Reise betrug bis 
dahin 54 Tage. In südlicher Breite war 10° S-Br in 90,2 O-Lg am 31. März, 
20° S-Br in 72° O-Lg am 5. April und 30° S-Br in 36,4° O-Lg am 23. April; 
ferner 90° O-Lg in 10,2° S-Br am 31. März, 60° O-Lg in 23,6° S-Br am 
12. April und 30° O-Lg in 33,8° S-Br am 26. April geschnitten worden, 
20. Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Undine“, Kapt. J. F. List. 
Am 6. Oktober 1880 verliefs das von Hamburg nach Rangoon bestimmte Voll- 
schiff „Undine“ die Mündung des Kanals, Es geschah dieses bei stürmischem 
NE-Winde, der das, in rascher Fahrt nach SW steuernde, in geringer Entfernung 
vom Centrum einer Depression stehende Schiff vom NW- in den SW-Quadranten 
derselben führte. Als das Barometer mit 726 mm seinen niedrigsten Stand er- 
reicht hatte, drehte der Wind von NE durch Nord nach NW und stürmte aus letzterer 
und der späteren südwestlichen Richtung heftig. Nachdem dieser Sturm sich 
gemäfsigt hatte, holte der Wind wieder nördlich, und nahm die Reise dann bis 
nach 40° Nord hin einen befriedigenden Verlauf. Südlich von dieser Breite 
wurden die Verhältnisse wieder sehr ungünstig, und war bei den dort anhaltend 
aus südlicher Richtung wehenden Winden nur ein sehr langsamer Fortschritt 
zu erzielen. Besser wurde die Fahrt erst, nachdem am 25. Oktober unweit 
28,3° N-Br in 19,4° W-Lg der hier ganz leichte Wind nordwestlich gelaufen 
war. Aus diesem nach rechts drehenden Winde ging später der Passat hervor. 
Am 26. Oktober erreichte man unweit 27,3° N-Br in 19,7° W-Lg die polare 
Passatgrenze. Südlich von derselben wurde bis nach 7,6° N-Br in 26,6° W-Lg 
ein ziemlich frischer und beständiger Passat angetroffen, dessen südliche Grenze 
am 6. November in der Nähe des obenerwähnten Punktes lag. Als man sie 
überschritten hatte, wurden bei leichter östlicher Mallung zwei Tage im Stillen- 
gürtel verbracht, nach dieser Zeit in 6,6° N-Br und 27,2° W-Lg der SE-Passat 
angetroffen und am 14. November in 30,4° W-Lg der Aequator erreicht. Es 
waren dann 39 Tage verflossen, seit man den Kanal verlassen hatte, und 
während dieser Zeit war 40° N-Br in 15,6° W-Lg am 11. Oktober, 30° N-Br 
in 18° W-Lg am 23. Oktober, 20° N-Br in 25° W-Lg am 31. Oktober und 10° 
N-Br in 26,9° W-Lg am 5. November gekreuzt worden. 
Im Südatlantischen Ocean, wo am 17, November in 7,8° S-Br die Brasi- 
lianische Küste gesichtet wurde, fand man frischen Passat, der sich bis nach 
25° S-Br in 32,1° W-Lg ausdehnte. Bei auf 766,5 mm. gestiegenem Luftdrucke 
lief unweit des letzteren Punktes der kräftige Wind nordöstlich, um dann für ver- 
hältnifsmäfsig lange Zeit aus hoch nördlicher Richtung zu wehen. Erst südlich 
von 36° S-Br_ drehte der Wind nach West, und bei Westwind ging das Schiff 
am 7, Dezember in 39,3° S-Br von westlicher in östliche Länge über. Es 
waren bis dahin 23 Tage auf der südlichen Halbkugel zugebracht worden, und 
schnitt man dort 10° S-Br in 33,8° W-Lg am 19. November, 20° S-Br in 34° 
W-Lg am 23. November und 30° S-Br in 29° W-Lg am 27, November, Am 
4. Dezember, also drei Tage eher als „Undine“, Kkreuzte das eiserne Eleflether 
Schiff „Border Chief“ in 40,5° S-Br den Meridian von Greenwich. Es hatte den 
Aequator in 26,2° W-Lg am 15. November verlassen und 19 Tage zwischen 
diesem und 0° Länge zugebracht,. .
	        
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