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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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bildungen, welche sich gern an den durch Rostflecken rauh gewordenen 
stählernen Theilen des Werkes festsetzen, bewirkt. Oeffnet man ein Chronometer, 
welches nach längerer Reise einen stark retardirenden Gang angenommen hat, 
so findet man meistens die Schwingungen der Unruhe sehr klein und die 
Achsenlöcher mit braungewordenem Oele, dessen Färbung durch Auflösen von 
gerosteten Stahltheilen bewirkt ist, gefüllt. Bisweilen finden sich starke Rost- 
flecken an den stählernen Schraubenköpfen und an der Spiralfeder der Unruhe; 
in dem letzteren Falle wird die Retardation ganz überaus grofs, wie das in 
den vorhin gegebenen Zusammenstellungen sich findende Beispiel des Chrono- 
meters K. M. No. 58 zeigt, welches im Jahre 1877 von S. M. Brigg „Musquito“ 
mit verrosteter Spiralfeder nach der Sternwarte zurückkam. Sobald der Rost 
die Aufzugsfeder ergreift, springt diese gewöhnlich sehr bald, und das Werk 
kommt zum Stehen. 
Es kommt demnach wesentlich darauf an, um gute Gänge zu erzielen, 
möglichst trockene und günstig gelegene Aufbewahrungsräume für die Chrono- 
meter zu wählen und bei der Reinigung das möglichst beste Oel zu verwenden. 
Im Uebrigen wird man die während der Reise hervortretenden Unregelmäfsig- 
keiten als zufällige betrachten und danach behandeln müssen. 
Beiträge zur Kenntnifs der atmosphärischen Wirbel und ihrer 
Beziehung zur Cirruswolke. )- 
Von Max Möller, ; 
(Mit einer Tafel.) 
Die Beobachtung einer bestimmten, sich wiederholenden Wechselbeziehung 
zwischen dem Erscheinen der Cirruswolke und dem nachfolgenden Wetter ver- 
anlafste mich, jene Wechselbeziehung zu studiren, und stellte ich demgemäfs seit 
Mitte Mai v. J. ununterbrochen Beobachtungen an, aus deren Resultaten ich auf 
die Entstehung der Cirruswolkenform, wie auf die innerhalb einer Depression 
statthabenden Luftbewegungen verschieden hoher Schichten zu urtheilen ver- 
suchte, und ferner einen KEinflufs des oberen Luftstromes auf die Ortsver- 
änderungen der Depressionen erkannte. 
1. Ortsveränderung der atmosphärischen Wirbel. 
Die Dichtigkeit der Luft in hohen Regionen der Atmosphäre ist mafs- 
gebend .für die Störung des Gleichgewichtszustandes an der Erdoberfläche. 
Besteht zum Beispiel in der Höhe eine sich weit ausdehnende Schicht warmer 
Luft, dann hebt sich deren Oberfläche über das Niveau gleichen Druckes empor, 
and fliefsen die gehobenen Luftmassen nach den Seiten ab, wodurch der Druck 
an der Unterfläche der warmen Schicht abnimmt. ; 
Durch die Condensationswärme der mitgeführten Wasserdämpfe wird 
diese einmal eingeleitete Bewegung unterhalten und verstärkt. 
Denkt man sich nun die obere warme Schicht, oder den oberen Theil 
eines Wirbels nach rechts verschoben, so expandirt hier die untere dichtere 
Luft rasch und kräftig in die obere Depression hinein, während links, wo die 
warme Schicht durch das Abflielsen oder durch Abkühlung nicht mehr vor- 
handen ist, sich von oben herab Luft in die verdünnte untere Masse senkt und 
diese Luftverdünnung ausfüllt. - 
Die Fortpflanzungsrichtung des aufsteigenden Luftstromes fällt also mit 
der Verschiebung des oberen Theiles des Wirbels angenähert zusammen. 
. ) Von dem Herrn Verf, revidirter Abdruck aus der „Zeitschr. d. Oesterr. Ges. f. Met.“, 
(881. Heft V
	        
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