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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Demnach fanden die Schiffbrüche am häufigsten in der Jahreszeit des 
anruhigsten Wetters — November bis März — statt, während sie in den ruhigen 
Sommermonaten — Mai bis September — am seltensten waren, Gegenüber 
dieser Uebereinstimmung zwischen den Durchschnittszahlen, welche sich für die 
einzelnen Monate ergeben, und dem gewöhnlichen Witterungscharakter der 
letzteren, zeigten sich die einzelnen in der Tabelle aufgeführten Jahre hinsicht- 
lich der Häufigkeit der Schiffsunfälle doch sehr verschieden von einander, 
Beispielsweise waren sie in den Jahren 1871 und 1872 nur halb so zahlreich 
als in 1868, 1869, 1873 und 1875. Im April 1878 fanden 42 Schiffbrüche statt, 
dagegen ist für denselben Monat des vorhergehenden Jahres nur einer ver- 
zeichnet. Auch im Januar 1873 waren sie, im Vergleich zum vorhergehenden 
and nächstfolgenden Jahre, ungewöhnlich zahlreich. Man erkennt hieraus die 
Verschiedenheit im Witterungscharakter der einzelnen Jahre, sowie ferner, dafs 
es in sehr vielen Fällen einzelne, durch die Plötzlichkeit ihres Hereinbrechens, 
die Heftigkeit ihres Auftretens oder sonstige Gefahr bringende Umstände hervor- 
ragende Stürme waren, welche ganze Monate oder selbst Jahre im Schiffbruch- 
register als besonders unheilvoll erscheinen lassen. 
Der gröfste Verlust an Menschenleben fand 1878 statt. Von den 393 in 
diesem Jahre umgekommenen Personen bildeten 374 die Besatzungen von 
45 Schiffen, welche mit Allen an Bord untergingen. 
Unter den 1471 verunglückten Schiffen waren 132 Dampfer und 706 
gröfsere, in weiterer Fahrt beschäftigte Segelschiffe, Die übrigen 765 waren 
Küstenfahrer und Fischerfahrzeuge. Die Nationalität betrachtet, befanden sich 
darunter: 842 spanische, 196 britische, 188 französische, 71 italienische, 
28 norwegische, 24 deutsche, 21 österreichisch-ungarische, 20 portugiesische, 
10 amerikanische, 8 russische, 8 dänische, 8 holländische, 7 griechische, 
ö schwedische, 3 belgische und 32 Schiffe, deren Nationalität nicht festgestellt 
werden konnte. 
Dio Vertheilung der Schiffbrüche nach Küstenstrecken ergiebt sich aus 
nachstehender Zusammenstellung. Es ereigneten sich: 
Im Jahre Im | Dar erh 
866; 8‘ 11870 i 4 a . | Ganzen | *hmittlic 
866 1867/1868 1869/1870 1871 1872 1873 1874/1875'1876'1877|187811879 1880 im Jahr 
Zwischen der Bidasoa-Mün- 
dung und Kap Ortegal . 
Zwischen Kap Ortegal und der 
Mündung des Mifio . . 
Zwischen der Mündung des 
Guadiana und Tarifa . . 
Zwischen Tarifa und Kap 
de Gata . . . . 2. 
Zwischen Kap de Gata und 
Kap de la Nao . ., 
Zwischen Kap de la Nao und 
der Grenze von Frankreich 
An der Küste der Balearen 
10 
12 
23 
19 
18 
49 
Da 
18 
36 
[7 
0 
16 
24 
328 
22 
10 
8 
8 
22 
15 
- 
9 
il 
10 
9 
6 
17 
9 
153 
137 
9254 
8 
20 
15 
- 
19 
7 
9 
5 
9 
7 138 
5120 34,15) 6 8 10 10|24 10.14 7 « 
! 
15 | 26 | 27/26 | 612 o|27 m 30/22/36 | 24 | 24 | 18| 321 21 
4 917 12'666 3'416'6'2'3 921 5 6 
17 
13 
Fälle. Es kommen demnach auf die atlantischen Küstenstriche 618, auf die 
Mittelmeer-Küste 853 Schiffbrüche. Wie sich aus der dem spanischen Original- 
bericht beigegebenen Wrackkarte deutlich erweist, waren es vor Allen die 
Strecken Cartagena— Valencia, San Sebastian— Santander und Sanlıcar— Gibraltar, 
wo eine grofse Anzahl von Unfällen stattfand. Hier finden sich für die am 
meisten heimgesuchten Hafenbezirke: Algegiras 64, Santander 57, Torrevieja 
(nördlich von Kap de Palos) 47 Schiffbrüche notirt, während die an den ver- 
gleichsweise ungefährlichen Küstenstrichen Valencia-— Kap San Sebastian und 
Gibraltar— Adra gelegenen Verkehrscentren Barcelona und Malaga nur mit 22 
resp. 17 Unfällen im Berichte auftreten. 
Was schliefslich die Ursache der stattgefundenen Schiffbrüche anbetrifft, 
50 waren dem Berichte zufolge
	        
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