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befand „Valparaiso“ sich in der Nähe von Lizard, Die Reisedauer betrug
100 Tage. Von dieser Zeit waren 31 Tage in nördlicher Breite zugebracht
worden, und hatte man dort 10° N-Br in 33,8° W-Lg@ am 28. Mai, 20° N-Br in
40,1° W-Lg am 1. Juni, 30° N-Br in 40,2° W-Lg am 5. Juni und 40° N-Br
in 38,1° W-Lgy am 12. Juni geschnitten.
16. Reise der Hamburger Bark „Karl“, Kapt. K. Maas.
Am 5, Januar 1881 befand sich die von Hamburg nach KEloby bestimmte
Bark „Karl“ in der Nähe von Lizard. Der frische, dort zur Zeit wehende
Ostwind lief in den nächsten Tagen, bei langsam abnehmendem Luftdrucke,
südöstlich und wehte für eine Zeit lang fast stürmisch, Er begleitete das
Schiff bis nach 42° N-Br in 17,5° W-Lg und sank dann, bei auf 742,9mm ge-
fallenem Luftdrucke, fast zur Windstille herab. Später folgten an mehreren
Tagen leichte veränderliche Gegenwinde, nach dem 14. Januar jedoch wieder
Ost- und endlich günstige Westwinde,. Am 27, Januar befand „Karl“ sich in
23,7° N-Br und 20,3° W-Lg. Hier herrschte bei einem Lufidrucke von 764,4mm
für einen Tag Windstille, aus welcher sich der NE-Passat entwickelte. Oestlich
von der Kap Verde- Inselgruppe nach Süden segelnd, traf man dort zwischen
22° und 14° N-Br kräftigen beständigen Passat, dessen Gebiet sich südlich bis
nach 9,7° N-Br in 21,9° W-Lg ausdehnte, Als diese letztere Position über-
schritten worden war, herrschten bis nach 5,6° N-Br in 19,3° W-Lg noch ver-
änderliche NE-Winde, während später die Mallung meistens eine nordwestliche
Richtung hatte. Die Bark konnte bei diesen Verhältnissen einigermafsen be-
friedigenden Fortgang erzielen und gelangte am 25. Februar in 3,0° N-Br zur
Länge des Kap Palmas. Oestlich von derselben wehten die Winde noch be-
ständiger, man überschritt am 4. März in 3,3° N-Br den ersten Meridian und
erreichte aın 16. März einen Ankerplatz in der Nähe des Bestimmungshafens.
Es war die Reise von Lizard ab in 70 Tagen vollendet worden, und während
derselben hatte man 40° N-Br in 18,8° W-Lg am 14. Januar, 30° N-Br in
20,4° W-Lg am 21. Januar, 20° N-Br in 21,1° W-Lg-am 29. Januar und
10° N-Br in 21,9° W-Lg am 3. Februar überschritten,
Am 4. Mai trat „Karl“ von Eloby aus die Heimreise nach Hamburg an.
Es wehte mäfsiger beständiger SW-Wind in der Nähe des Landes, bei welchem
zuerst über St. B.-Bug gesegelt wurde. Später wurde gewendet, man lag dann jedoch
nur für drei Wachen sgüdostwärts und segelte ferner wieder bei frischem, aus
hoch südlicher Richtung wehendem Winde westwärts. Die Reise nahm dann
einen befriedigenden Verlauf; schon am 8. Mai konnte „Karl“ in 2,7° O-Lg den
Aequator überschreiten und ebenso am nächsten Tage in 1,3° S-Br den Meridian
von Greenwich kreuzen. Die bis nach 2,9° S-Br steuernde, von starkem West-
strom begünstigte Bark rückte rasch nach Westen vor und kehrte am 20. Mai
in etwa 22° W-Lg zum Aequator zurück, Am 22, Mai erreichte man, unweit
3,8° N-Br und 234° W-Lg, die Grenze des SE-Passats, und nachdem man bei
leichter Mallung den Stillengürtel in 6 Tagen überschritten hatte, in 7,2° N-Br
and 23,8° W-Lg wieder das Gebiet des NE-Passats. Es trat dieser letztere
Wind zunächst noch sehr leicht und unbeständig auf, und erst, nachdem man
11,5° N-Br gekreuzt hatte, fand man frischen beständigen Wind. Bis nach
324° N-Br in 38,2° W-Lg wurde „Karl“ vom Passato begleitet. Unweit dieses
Punktes sank er am 13. Juni, bei einem Barometerstande von 770mm, zum
ganz leisen Zuge herab, und später herrschten fast nur aus westlicher Richtung
kommende leichte Winde. Bei diesen wurde der letzte Theil der Reise zurück-
gelegt und am 30. Juni die Mündung des Kanals erreicht. Man hatte die Reise
in 57 Tagen vollendet und während derselben 10° N-Br in 27° W-Lg am
i. Juni, 20° N-Br in 33° W-Lg am 6. Juni, 30° N-Br in 36,8° W-Lg am
11. Juni und 40° N-Br in 31,6° W-Lg am 19. Juni geschnitten.
17. Reise der Bremer Bark „Caroline“, Kapt. L. Stricker.
Am 29. März 1881, 13 Tage nachdem die Weser-Mündung verlassen
worden war, befand sich die Bark „Caroline“ in der Nähe von Lizard. Frischer
Ostwind führte von hier aus das nach New- York bestimmte Schiff bis zum
3, April nach 45,7° N-Br in 28° W-Lg. Nach dieser Zeit waren die angetroffenen
Verhältnisse derart ungünstig, daß man beispielsweise, um von 33,5° nach
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