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und nach zwei Tagen der leichten östlichen Mallung folgte am 21. Dezember
in etwa 8,2° S-Br und 88,6° O-Lg westlicher Monsun. Dieser beständige, an
einem Tage recht kräftig auftretende Wind erstreckte sich bis nach 1,4° S-Br
in 91,7° Ö-Lg und endete dort am 25. Dezember in Windstille, Bei leichter
südöstlicher und nordwestlicher Mallung mulste man die letzte Strecke auf süd-
licher Breite zurücklegen. Am 28, Dezember überschritt „Alice Rickmers“ in
92,8° O-Lg den Aequator. Auf dem Wege dahin war 30° S-Br in 83° O-Lg
am 13. Dezember, 20° S-Br in 85,8° O-Lg am 16. Dezember und 10° S-Br in
38,2° O-Lg am 19. Dezember gekreust worden. „Fürst Bismarck“, welcher
östlich von 80° O-Lg eine auffallend ungünstige Gelegenheit angetroffen hatte,
golangte zur Linie in 92,5° O-Lg am 2. Januar 1881.
Die leichten westlichen Winde begleiteten „Alice Rickmers“ bis nach
2° N-Br in 93,8° O-Lg. Nördlich von diesem Punkte herrschte zunächst leichter
östlicher Zug, der, als 4° N-Br überschritten worden war, auffrischte und zum
Monsun wurde. Am 3. Januar 1881 befand „Alice Rickmers“ sich in Sicht der
NW-Spitze von Sumatra, und nachdem dann bei mäfsigem Monsun die Malacca-
Strafse erreicht wie durchkreuzt worden war, ankerte die Bark am 17. Januar
auf der Rhede von Singapore. Die Dauer der Reise von 50° N-Br her betrug
15 Tage.
Nachdem „Alice Rickmers“ in Singapore entlöscht worden war, verliels
sie am 29. Januar diesen Hafen, um nach Rangoon zu segeln, Dieser Platz
wurde am 14. Februar erreicht, dort wieder eine Ladung Reis eingenommen,
and schließlich am 3. März die Heimreise nach Bremen angetreten. Der leichte
veränderliche Westwind, welcher während der ersten Tage dieser Reise wehte,
lief später allmählich nördlicher, und südlich von 12° N-Br wehte ein flauer
beständiger NE-Monsun. Am 10. März durchsegelte man den Zehngrad-Kanal,
fand später südlich von 3,5° N-Br zuerst sehr leichten nordöstlichen Zug und
als 1,5° N-Br überschritten worden war, flauen Westwind, Am 17. März
kreuzte „Alice Rickmers“ den Aequator in 89,2° O-Lg.
In südlicher Breite wurde zwischen 1° und 2° S-Br die Bark durch Wind-
stille drei Tage lang festgehalten. Nach dieser Zeit setzte der Westwind wieder
kräftig ein, um bis nach 9,3° S-Br in 89,8° O-Lg anzuhalten. Als er zu wehen
aufgehört hatte, herrschte abermals für kurze Zeit Windstille und nach dieser
leichter NE-Wind, aus dem sich später der SE-Passat entwickelte. Unweit
12,6° S-Br in 88,5° O-Lg erreichte man die aequatoriale Grenze dieses
ietzteren Windes, der nachher dem Schiffe für längere Zeit eine befriedigende
Gelegenheit bot. Das Gebiet desselben dehnte sich bis nach 24,6° S-Br in
55,5° O-Lg aus. Indem der ganz flau gewordene Wind durch Nord und West
nach Süd gedreht war, herrschte später wieder für längere Zeit südöstlicher
Wind. Bei einem abermaligen Rundlauf, der am 15. und 16. April in der Nähe
von 30,5° S-Br und 37° O-Lg erfolgte, wehte der Wind für kurze Zeit aus SW
als Sturm, doch folgte auch hier später wieder südöstlicher Wind. Westwinde
von längerer Dauer wurden erst angetroffen, als 30,5° O-Lg überschritten worden
war, stürmisch waren dieselben indessen nicht. Am 27, April wurde in 35,3° S-Br
die Länge der Kapstadt, und nachdem im Atlantischen Ocean die Fahrt noch
an mehreren Tagen durch stürmischen NW-Wind verzögert worden war, gelangte
„Alice Rickmers“ am 3. Mai in 13,3° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Südlich
von diesem Parallel hatte das Schiff sich 18 Tage befunden, und auf der Fahrt
über den Indischen Ocean war 10° S-Br in 89,6° O-Lg am 26. März, 20° S-Br
in 73,5° O-Lg am 2, April und 30° S-Br in 39° O-Lg am 15, April; wie 90°
O-Lg in 8,2° S-Br am 24, März, 60° O-Lg in 28,8° S-Br am 6. April und 30°
O-Lg in 33,3° SBr am 19. April geschnitten worden,
Aus dem mäfsigen Westwinde, welcher die Bark wieder nördlich von
30° S-Br führte, entwickelte sich durch Drehung nach links der SE-Passat,
ohne dafs dabei eine Störung erfolgte. Es irat derselbe auf der zwischen 21°
and 18° S-Br liegenden Strecke ganz unregelmäfsig auf, so dafs unweit der
letzteren Breite sogar für kurze Zeit leichter SSW-Wind beobachtet wurde.
Als nach dieser Störung der SE-Passat wieder durchgekommen war, hielt er
beständig, aber in nur mäfsiger Stärke wehend, bis zur Linie an, und am 27. Mai
erreichte man nördliche Breite bei demselben in 22,5° W-Lg. Es war die
zwischen 30° S-Br und diesem Punkte liegende Strecke in 24 Tagen durch-