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11. Dezember, 60° W-Lg in 41,6° N-Br am 20. Dezember und 70° W-Lg in
40,2° N-Br am 23. Dezember gekreuzt worden.
Einen Tag früher als „Olbers“ erreichte die demselben Rheder gehörende,
auf einer Reise von Bremen nach New- York begriffene Bark „Elena“ ihren
Bestimmungshafen. Dieses Schiff hatte die Route Nord um Schottland genommen
und befand sich am 29. Oktober, fünf Tage früher als „Olbers“ die Elbe ver-
lies, schon in 59,6° N-Br und 7° W-Lg. Von hier aus fand „Elena“ dann
zunächst eine günstige Gelegenheit, und am 13. November, als „Olbers“ noch
in 50,7° N-Br und 8,7° W-Lg stand, hatte „Elena“ schon 53,2° N-Br in
40,1° W-Lg erreicht. Nach dieser Zeit fand „Zlena“ aber aufserordentlich
ungünstige Verhältnisse. Lange Zeit anhaltende heftige NW-Stürme drängten
die Bark südwärts, und am 10. Dezember, als der Schiffsort von „Elena“ in
46° N-Br und 51° W-Lg war, befand sich der Mitsegler schon in 43° N-Br
und 46° W-Leg. -
Am 27. Januar 1881 ging „Olbers“ von New-York aus wieder in See,
um nach Liverpool zu segeln. Bei fast nur aus westlicher Richtung wehenden
Winden, die an manchem Tage zum Sturme zunahmen, wurde diese Reise über
den Ocean vollendet, ohne dafs sich Hervorzuhebendes während derselben
creignete. Man schnitt 70° W.-Lg in 40° N-Br am 28, Januar, 50° W-Lg in
11,5° N-Br am 3, Februar, 30° W-Lg in 47,2° N-Br am 10. Februar und
erreichte am 17. Februar die Mündung des St. Georg-Kanals. Die Dauer der
Reise betrug 21 Tage.
Am 14. März befand sich die abermals nach New- York bestimmte Bark
wieder südlich und frei vom St. Georg-Kanal. Bei leichten Westwinden konnte
man von hier aus zunächst nur in langsamer Weise nach Westen hin vorrücken.
Am 21. März, als der Schiffsort 48,6° N-Br in 14° W-Lg war, setzte jedoch
frischer Ostwind ein, welcher die Bark in einer Woche bis nach 38,5° W-Lg
führte. Am 1. April war 46° W-Lg in 44° N-Br erreicht. Nach dieser Zeit
war die angetroffene Gelegenheit aber derart ungünstig, dafs am 10. April der
Standpunkt des Schiffes noch in 43,8° N-Br und 46,9° W-Lg war. Au diesem
letzteren Tage änderten sich die Verhältnisse wieder; die Reise nahm einen
zünstigeren Verlauf, und am 27. April ankerte „Olbers“ in der Nähe des
Sandy Hook-Feuerschiffes, Die Reisedauer betrug 44 Tage. 30° W-Lg war in
16,6° N-Br am 25. März, 50° W-Lg in 43° N-Br am 12. April, 60° W-Lg
in 43,7° N-Br am 18. April und 70° W-Lg in 40,4° N-Br am 26. April
geschnitten worden.
3. Reise der eisernen Bremer Bark „Anna“, Kapt. Th. Wittneben.
Am 6. Juli 1880 überschritt die Bark „Anna“ in 13,8° W-Lg den
Parallel von 50° Nord. Es geschah dieses während einer Reise von Newcastle
nach San Francisco, auf welcher die Nordspitze von Schottland umsegelt
worden war und die, als Folge angetroffener Gegenwinde, bis dahin schon eine
Dauer von 16 Tagen hatte. Südlich von 50° N-Br nahm die Reise einen
zünstigeren Verlauf. Man fand dort fast nur aus nordwestlicher und nord-
östlicher Richtung wehende Winde, und nur längere Zeit anhaltende Mallung
und Stille bewirkten dort einigen Aufenthalt. In der Nähe von 29,8° N-Br in
22,7° W-Lg folgte auf Windstille von zwei Tagen Dauer bei einem Barometer-
stande von 768,4 mm der NE-Passat, Es trat derselbe später nur auf der
zwischen 28° und 20° N-Br liegenden Strecke kräftig auf und endete, als man
am 27. Juli nach 11,6° N-Br in 25,8° W-Lg gekommen war. Indem der
mäfsig starke Wind ziemlich rasch von NE durch Nord nach West drehte,
folgte auf den Passat der mäfige und beständige SW-Monsun, bei welchem
südostwärts gesegelt wurde. Beeinflulst von östlicher Strömung, erreichte
„Anna“ bis zum 1, August 47° N-Br in 16° W-Lg, wendete dort bei Südwind
und überschritt am 4. August den Aequator in 21° W-Lg. Es waren damals
29 Tage verflossen, seit 50° N-Br überschritten worden war, und während
dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 17,7° W-Lg am 11. Juli, 30° N-Br in
22,7° W-Lg am 19. Juli, 20° N-Br in 26° W-Lg am 238. Juli und 10° N-Br in
25,6° W-Lg am 28. Juli geschnitten.
Zwei Mitsegler, die eisernen Bremer Schiffe „Regulus* und „Spica“,
welche je 10° N-Br in 25,9° W-Lg am 31. Juli und in 25,2° W-Le am 30. Juli