597
wie zu erwarten, leichter erscheint. Das specifische Gewicht (red. auf 17,5°)
and der entsprechende Salzgehalt in %/o waren in den Stationen:
nach NW- Strom
nach SE -Strom
VI
in 6m | in 12m! in 6m lin 30m{ in 6m Lin 30 m
IY
| in 6m |in 12m
1,02599 | 1,02603 | 102593 | 1,02598 | 1,02607 | 1,02620} 1,02635 | 1,02633
341 | 3,41 | 3,39 * 341 | 3,42 | 343 | 3,46 | 345
1,02619 | 1,02619 | 1,02592 a7 1,02615 | 1,02625 | 1,02635 | 1,02685
343 | 343 | 3,39 | 342 | 3.43 | 3.44 | 346 | 3,46
4. Wirkung des Windes,
Die Beobachtungen wurden im Allgemeinen nur bei ganz stillem Wetter
ausgeführt, so daß die Wirkung des Windes auf die physikalischen Verhältnisse
des Wassers nicht erheblich sein konnte. Nur in einem Falle liefs sich ein
solcher Einflufs konstatiren. Das Kanonenboot mufste die Station II, auf
welcher es von 81% Uhr Abends bis 12 Uhr Nachts vor Anker gelegen hatte,
wegen heftigen WSW-Windes verlassen. Am folgenden Morgen war es voll-
kommen still, und das Kanonenboot ankerte etwa 8 Sm NW von der Abend-
station auf Station II. Um 7 Uhr Morgens wurden die Beobachtungen wieder
aufgenommen, Folgende Beobachtungen der Wassertemperaturen Iassen den
Einflufs des nur wenig Stunden anhaltenden mw WSW-Windes erkennen:
Ober- Tiefe
1äche 2m ] 4m | 6m | 12m
II
Juni 4, 111J2h Nm. | Ion 10,5° | 10,5° | 10,5° | 10,0°
XIL
Yan 5.76 vm. Insel a5 1 115° | 1180| 11,80
Das specifische Gewicht wurde in allen Tiefen am Morgen um 0,0001
höher gefunden, als am Abend vorher. Diese Temperaturerhöhung blieb be-
stehen. Es scheint daraus hervorzugehen, dafs die physikalischen Verhältnisse
in der Nordsee in sehr hohem Grade selbst in der Tiefe durch den Wind
neeintfinfst werden.
Dampferrouten von Aden nach der Sunda-Strafse und zurück,
(Mit einer Tafel.)
Der Direktor der Abtheilung „Zeevaart“ des Königl. Niederländischen
Meteorologischen Instituts zu Utrecht, Baron P. F. van Heerdt, hat Anfang
dieses Jahres unter dem Titel „Route voor Stoomschepen van Aden naar Straat
Sunda en terug“, Utrecht, 1881, in holländischer und französischer Sprache eine,
auf Grund der Schiffsjournale von Dampfern, welche zwischen Aden und der
Sunda-Strafße gefahren sind, für einzelne Jahresabschnitte der Monsun-Perioden
and deren Zwischenzeiten zusammengestellte Uebersicht der Einzelrouten gegeben,
hieraus die jeweilig empfehlenswerthesten Routen von Aden bis zur Sunda-
Strafse und von dieser zurück bis Aden hergeleitet und diese kartographisch
dargestellt.
Wir geben hier zunächst die einleitenden Bemerkungen des Baron
P. F. van Heerdt in der Uebersetzung nach dem Original wieder,
„Nach der Gründung der Niederländ. Kompagnie 1. J. 1871 machte sich für
die Ueberfahrt von Holland nach Java durch den Kanal von Suez, besonders als
die Zahl der holländischen Dampfer für diese Fahrt zunahm, die Nothwendigkeit
einer Segelanweisung für die Route zwischen Aden und der Sunda-Strafse
Fühlbar, In Anbetracht der geringen Anzahl von Schiffen, welche diesen Theil
des Indischen Oceans vor der Durchstechung der Landenge von Suez besuchten,
war es unmöglich, diese Route aus praktischen Angaben herzuleiten: ebenso
Ann, d. Hydr., 1881, Heft XI (November).