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unter —1° beträgt, ist die Abnahme nur nach wenigen Zehntelgraden für viele
100m zu berechnen.
3. Das warme Wasser, d. h. dasjenige mit einer Temperatur über 0°,
nimmt an der Oberfläche und unmittelbar unterhalb derselben bis zu einer
Tiefe von 200m (100 Fad.) in dem südlichsten Querschnitte I (Namsos in
Norwegen bis Langanes auf Island), d. h. zwischen 66° und 66'%° N-Br,
gewonnen im Sommer 1876, die ganze Breite des Nordmeeres (hier 600 Sm)
ein.!) Je weiter nach Norden, desto mehr nimmt die Breite diesea warmen
Wassers ab. In dem Querschnitt 11 (Thren-In. bis südlich von Jan Mayen)
reicht dieses nicht weiter westlich als bis zur Verhindungslinie von Jan Mayen
und [Istand (ca 500 Sm westlich von Norwegen). In dem Querschnitt III
(Vesteraalen bis Nordende von Jan Mayen) findet es seine Begrenzung schon
im Osten von Jan Mayen (ca 450 Sm von Norwegen) und in dem Schnitt IV
(Alten-Fjord bis Grönland) noch näher an Norwegen in ca 350 Sm Abstand.
In dem Schnitte V (Bären-Insel bis Grönland) ist die Breite des warmen
Oberflächenwassers von Ost nach West ca 250 Sm, und in den Schnitten VI,
VII, VYHII und IX (von Spitzbergen westlich nach Grönland zu) nimmt diese
ost— westliche Breite bis auf 120 bezw. 60 Sm ab.
4. „Die untere Begrenzung”) des warmen Wassers (über 0°) ist, von
den Küstenbänken Norwegens, der Bären-Insel und Spitzbergens ausgehend, im
Allgemeinen nicht grofsen "Tiefenschwankungen unterworfen, aber gegen die
Westgrenze hebt die Null-Isotherme sich relativ rasch und bildet dabei eine
ziemlich gut bestimmte räumliche Grenze. Selbst im Querschnitt I zeigt die
Null-Isotherme ein solches Verhältnifs, indem sie iu Station 51 (Tab. I)
plötzlich in die Höhe steigt, mit kaltem Wasser auf ihrer Westseite.“?)
In folgender kleinen Tabelle stellen wir die Maximaltiefen der Null-
Isothermen für die Färö- Shetland - Rinne und die oben erwähnten einzelnen
Querschnitte I—IX zusammen.
Färö-Shetl-Rinne Querschnitt I Querschnitt II Querschnitt III Querschnitt IV
dän. Fad.| m 'dän.Fad.| m dän. Fad.| m dän. Fad.| m dän, Fad.| m
300 | 550 | 420 | 710 | 420 | 770 ı 670 | 12809 500 | 940
Querschnitt | Querschnitt VI ı Querschnitt VII | Querschnitt VII + Querschnitt IX
dän. Fad.| m |dän. Fad.| m_ [|dän.Fad.| m an, Fad.| m_ 'dän,Fad.| m
560 | 1055%| 480 | 900 | 500 | 940 | 450 | 845 | 400 | 750
‘) S. Tab. II, sub 3b, Stat. 213; in den östlicher gelegenen Stationen dieses Schnittes
No. 183 und 184 liegt die Nullgrad-Isotherme in 1100 m (600 dän. Fad.) und in der westlicheren
No. 215 in ca 875 m.
2) S. Tab. II, sub 4, No. 308, westlich von der Bären- Insel.
Die nach dieser Tabelle von der Färö-Shetland-Rinne ab aufserhalb der
Küsten von Norwegen, der Bären-Insel und Spitzbergen zu verfolgende Null-
yrad-Isotherme, die Grenzscheide des warmen und kalten Wassers, hat also
ihre Maximaltiefe in 1230 m (670 dän. Fad.) in etwa 71° N-Br und die Minimal-
tiefe in 550 m (300 dän. Fad.) in der Färö-Shetland- Rinne; aufserdem ist noch
ein sekundäres Minimum von 750m (400 dän. Fad.) in ca 80° N-Br zu
konstatiren.
5. Zwischen Norwegen (Hammerfest) und dem Südkap von Spitzbergen
(Tab. 1I, sub 4) nimmt zunächst zwischen Norwegen und der Bären-Insel das
warme Wasser die ganze Breite und Tiefe des relativ seichten Meeres ein,
dessen Temperatur mit der Tiefe und geographischen Breite abnimmt. Gegen
7) Die hier gewählte Bezeichnung, I bis IX, für die betreffenden Querschnitte entspricht den
Bezeichnungen L, K, J, H, G, D, C, B, A für dieselben Querschnitte in "Tafel 1 und in den
Diagrammen auf Tafel 3 zum Ergänzungsheft ete. No, 63,
2) S. Ergänzungsheft etc. No. 63, pag. 10.
3) In Tab. I, No. 52 (3° 7' W-Lg) liegt die Nullgrad-Isotherme in 750m (400 dän. Fad.),
in No. 51 (7° 18' W-Lg) in 375 m (200 Fad.) und in No. 48 (10° 22' W-Lg) wieder in ca 500 m
250 Fad.). Val. auch Tafel 3 zum Ergänzungsheft No. 63 ete.