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kräftig und beständig durch. In der Nähe von 22,8° S-Br in 28,5° W-Lg lief
am 3, Oktober, bei einem Luftdrucke von 768,1mm, der Wind nordöstlich, um
sich dann in diesem Quadranten für längere Zeit zu halten. Anfänglich trat
derselbe nur in geringer Stärke auf, an den vier letzten Tagen aber als
kräftiger, beständiger Wind. Unweit 36° S-Br drehte am 10. Oktober der
Wind durch Nord und im Laufe des nächsten Tages, bei einem auf 752,2mm
sinkenden Barometerstande, weiter nach links. Sobald der Wind wieder eine
südliche Richtung hatte, begann der Luftdruck rasch zu steigen, und als am
13. Oktober in der Nähe von 37° S-Br in 2,5° W-Lg der leise SE-Wind in
Windstille überging, war der Barometerstand — 778,2mm. Am 14. Oktober
ging „Willy Rickmers“ in 38° S-Br von westlicher in östliche Länge über.
Auf der Strecke zwischen Aequator und erstem Meridian waren 21 Tage zu-
gebracht, und 10° S-Br war dort in 27,8° W-Lg am 28, September, 20° S-Br
in 29,4° W-Lg am 2. Oktober und 30° S-Br in 23,5° W-Lg am 7. Oktober ge-
kreuzt worden.
Beim Ablaufen der Läuge hielt die Bark sich anfänglich in der Nähe
von 39° S-Br. Da dort aber wiederholt östliche Winde beobachtet wurden,
schlug man, als 39° O-Lg erreicht worden war, bei dem zur Zeit herrschende
Ostwinde einen hochsüdlichen Kurs ein und steuerte später in eiwa 42,5° S-Br
nach Osten, Hier waren die herrschenden Verhältnisse günstig, besonders her-
vorzuhebende Stürme beuuruhigten die Fahrt auch nicht, und am 7. November
gelangte die Bark in 36,6° S-Br zum Meridian von 80° Ost. Es waren bis
dahin 24 Tage verflossen, seit man östliche Länge erreicht hatte.
BHegünstigt wurde „Willy Rickmers“ auf dem Wege zum SE-Passat. Der
anfänglich frisch aus NW wehende Wind lief nach und nach westlicher und
südlich und ging endlich am 10. November, bei einem Luftdrucke von 772,3 mm,
in der Nähe von 31,8° S-Br in 87,5° O-Lg in den SE-Passat über, Dieser
anfänglich aus hochsüdlicher Richtung kommende flaue Wind fafste später
kräftig durch und begleitete das Schiff, nachdem er unweit 8° S-Br schwach
geworden war, bis nach 5,3° S-Br in 91° O-Lg. Unweit dieses letzteren
Punktes erfolgte am 19, November in entgegengesetzter Drehung, wie sie dem
Eintritte des SE-Passats voranging, der Uebergang des leichten Windes in den
West-Monsun. Von Windstille war der Vorgang auch hier nicht begleitet,
doch fand auch hier, wie so oft, ein Abflauen des bisherigen und Auffrischen
nach erfolgtem Kinsetzen des neuen Windes statt. Zwischen 4,5° und 0,5° S-Br
wehte der Monsun kräftig, zu einer Zeit in Böen sogar stürmisch. In der
Nähe der Linie endete der Monsun, und bei ganz leichter, westlicher Briese
wurde am 21. November in 92,8° O-Lg der Aequator überschritten. Man hatte
vorher 30° S-Br in 88,8° O-Lg am 11. November, 20° S-Br in 89,4° O-Lg am
14. November und 10° S-Br in 90,7° O-Lg am 17. November gekreuzt.
In nördlicher Breite wurden zunächst bis nach 3,5° N-Br leichte ver-
anderliche Südwinde, dann westlicher Zug und unweit 4,5° N-Br flauer NE-
Monsun angetroffen, Am 29. November befand „Willy Rickmers“ sich in Sicht
der NW-Spitze Sumatras, und am 6. Dezember wurde der Hafen von Penang
arreicht. Die Reisedauer bis zur Linie im Indischen Ocean betrug 96, bis zum
Bestimmungsplatz 111 Tage.
Von Penang versegelte die Bark nach Rangoon und von diesem Platze
aus trat sie am. 23. Februar 1881 die Heimreise nach Bremen an. Man verliefs
die Flufsmündung bei leichtem südwestlichen Winde, der auf offener See seine
Richtung bald nach West und NW veränderte. Unweit 11° N-Br fand das
Schiff den NE-Monsun, bei welchem, zwar flauen, aber beständigen Winde am
1. März der Zehngrad-Kanal durchsegelt wurde. In etwa 1,5° N-Br hörte am
7. März der Monsun auf zu wehen, und westliche Mallung wie Stille trat an
seine Stelle. Bei diesen Verhältnissen überschritt die Bark am 11. März in
88,2° O-Lg den Aequator.
In südlicher Breite wehto kräftiger, zu Zeiten in heftigen Böen sogar
stürmischer West-Monsun. Südlich von 6° S-Br beobachtete man wiederholt
yanz leichte östliche Briese, und zu verschiedenen Zeiten auch Windstille. Am
19. März folgte, in 8,3° S-Br und 86,4° O-Lg, auf Stille der in einer starken
Regenböe und bei heftigem Gewitter einsetzende SE-Passat, bei dem während
der nun folgenden Woche eine befriedigende Fahrt erzielt werden konnte. Am