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nachdem die Kap Verde - Gruppe passirt worden war, etwas westlicher als der
Mitsegler. Am Mittage des 16. Mai stand „Alma“ in 7,1° N-Br und 23,6°
W-Lg, „Pacific“ dagegen in 7,3° N-Br und 24,9° W-Lg. Beide Schiffe verloren
fast zu derselben Zeit den Passat und fanden beim Ueberschreiten des Stillen-
gürtels keine nennenswerthen Schwierigkeiten. Begünstigt wurde „Pacific“ aber
im Antreffen des SE-Passats, Denn, indem diese Bark dessen Gebiet schon am
18. Mai unweit 4,7° N-Br in 25° W-Lg erreichte, fand „Alma“ dasselbe erst
am 20. Mai in der Nähe von 3,7° N-Br und 23,8° W-Lg. Infolge dieser un-
günstigeren Verhältnisse erreichte „Alma“ am 22. Mai den Aequator in 26,7°
W-Lg einen vollen Tag später, als der Mitsegler denselben in 27,3° W-Lg über-
schritten hatte. „Alma“ hatte die Strecke zwischen 50° N-Br und Linie in
23 Tagen durchsegelt und auf derselben 40° N-Br in 17,4° W-Lg am 3. Mai,
30° N-Br in 20,8° W-Lg am 6. Mai, 20° N-Br in 25° W-Lg am 10. Mai und
10° N-Br in 24,6° W-Lg am 15. Mai gekreuzt.
Im Südatlantischen Ocean fand „Alma“ nur bis nach 6° Süd kräftigen
Passat. Südlich von dieser Breite trat derselbe nur in geringer Stärke und
aus schraler Richtung wehend auf. Der Passat wurde wieder kräftiger, als er
eine nördlich von Ost liegende Richtung annahm, doch war er dann nur noch
von kurzer Dauer, Unweit 21,7° S-Br in 35,3° W-Lg, wo der Luftdruck gleich
764,0mm war, schien die polare Grenze des Passats zu liegen. Nachdem in
deren Nähe für kurze Zeit ganz leiser Zug geherrescht hatte, kam wieder öst-
licher Wind durch, der bei allmählich auf 774,7 mm steigendem Luftdrucke wieder
mit passatähnlicher Regelmäfsigkeit auftrat. In etwa 30,5° S-Br und 35° W-Lg
drehte der Wind zum zweiten Male nordöstlich und später kräftig wehend durch
Nord nach NW, Günstige Westwinde führten die Bark nun in rascher Weise
zum Meridian von Greenwich, Man überschritt denselben am 18. Juni in 40°
S-Br nach 27 bis dahin südlich vom Aequator verbrachten Tagen. Vorher war
10° S-Br in 34,2° W-Lg am 27. Mai, 20° S-Br in 36,4° W-Lg am 1. Juni und
30° S-Br in 35,4° W-Lg am 8. Juni geschnitten worden.
Beim Ablaufen der Länge hielt „Alma“ sich zwischen 40° und 41° S-Br.
Die dort angetroffenen Winde waren vorherrschend nordwestliche und traten
nicht stürmisch auf. Bemerkenswerth war der mehrere Male angetroffene hohe
Luftdruck, Zwischen 2° und 9° O-Lg in 40° S-Br vom 18. bis 21. Juni betrug
bei leichtem SSW- und frischem NNE-Winde dessen Stand mehr als 770,0 mm,
erreichte mit 778,6mm seinen höchsten Stand. Ebenso beobachtete man auf der
zwischen 40,6° S-Br in 31° O-Lg und 40,3° S-Br in 43° O-Lg liegenden Strecke,
welche vom 28, Juni bis 1. Juli durchsegelt wurde, einen etwa 770,0 mm hohen,
mit 776,5 mm sein Maximum erreichenden Barometerstand. Am 11. Juli gelangte
„Alma“ in 37,3° S-Br zum Meridian von 80° Ost, Es waren bis dahin 23 Tage
in östlicher Länge verbracht worden.
Eine wenig günstige Gelegenheit fand „Alma“ auf dem Wege zum Gebiete
des SE-Passats. Frische Nordwinde waren auf demselben vorherrschend. Unweit
25° S-Br in 105,5° O-Lg drehte am 26. Juli der für kurze Zeit vorher aus süd-
westlicher Richtung wehende Wind durch Süd nach SE und wurde zum Passat.
Der beim Einsetzen desselben 763,8mm betragende Luftdruck erreichte unweit
22,5° S-Br mit 766,1mm seinen höchsten Stand. Im Gebiete des Passats fand
„Alma“ fast überall kräftigen Wind, und führte derselbe die Bark bis ganz in
Sicht von Java Head. Am 1. August wurde dasselbe erblickt. Die Reisedauer
betrug 94 Tage. Auf dem letzten Reiseabschnitte war 30° S-Br in 100,4° O-Lg
am 21. Juli, 20° S-Br in 105,8° O-Lg am 27, Juli und 10° S-Br in 105,7° O-Lg
am 31. Juli gekreuzt worden. Am 23. August ankerte „Alma“ in der Nähe
von Hongkong.
Von Hongkong aus versegelte die Bark nach dem auf den Philippinen
liegenden Hafen Zlo#lo, und diesen letzteren Platz verliefs man am 28. Dezember,
um nach Europa zurückzukehren. Man durchsegelte die China-See bei frischem
beständigen Monsun und gelangte am 6. Januar 1881 in 105,2° O-Lg zum
Aequator. Am 14, Januar passirte „Alma“ Anjer, und am 16. Januar wurde
der Indische Ocean erreicht. In demselben herrschte in der Nähe der Inseln
leichter nordwestlicher Wind, der, als das Schiff weiter nach Süden hin vor-
rückte, allmählich südlicher holte. Unweit 11° S-Br drehte der Wind durch
Süd nach SSE, und schien damit das Gebiet des Passats erreicht zu sein. In