Auf dem Wege von 30° S-Br im Atlantischen Ocean zur Linie, welcher
in 23 Tagen zurückgelegt wurde, überschritt „Auguste“ 20° S-Br in 0,8° O-Lg
am 7. Juli und 10° S-Br in 12,4° W-Lg am 16. Juli. Am 21, Juli, nahezu
gleichzeitig mit „Deutschland“, ging „Auguste“ in 21,8° W-Lg über den
Aequator.
Am 23. Juli befanden sich die beiden Mitsegler in Sicht von einander
und wechselten Signale aus. Auch während des letzten nun noch vorliegenden
Theils der Reise hielten die beiden Schiffe sich stets in nicht zu grofser Ent-
fernung von einander; wenn das eine oft eine kurze Strecke gewann, so
verlor es doch bald nachher das Gewonnene wieder. Nachdem „Auguste“
10° N-Br in 24,7° W-Lg am 27. Juli, 20° N-Br in 31,3° W-Lg am 6. August,
30° N-Br in 37,5° W-Lg am 12, August und 40° N-Br in 40,3° W-Lg am
20. August überschritten hatte, befand sie sich am Mittage des 1. September
in 52,5° N-Br und 5,8° W-Lg, wärend „Deutschland“ 12 Stunden später in
49,7° N-Br und 5,9° W-Lg stand. Das eiserne, auf der Heimreise begriffene,
Schiff hatte sich gegen seinen hölzernen Mitsegler auffallend gut gehalten. Die
Gesammtreisedauer von „Auguste“ betrug 140 Tage; von der Sunda-Strafse bis
zur Mündung des St. Georgs-Kanals brauchte das Schiff 106 Tage. #
i4. Reise der eisernen Hamburger Bark „Peter Godeffroy“, Kapt. H. W. Wendt.
Am 16, Juni, 13 Tage später, als von der Zlbe aus die Reise angetreten
worden wär, verliefßs die nach der Kapstadt bestimmte Bark „Peter Godeffroy“
die Mündung des Kanals. Im Atlantischen Ocean wurden zunächst mäfsige,
längere Zeit anhaltende Westwinde angetroffen, die dem Fortgange nach Süden
sehr ungüstig waren. Erst südlich von 38,5 N-Br, wo der Wind nordwestlich
lief, fand man günstigere Verhältnisse, und schliefslich entwickelte sich aus
letzterem Winde unweit 35° N-Br in 15,8 W-Lg der Passat. Das Gebiet dieses
Windes, welcher zwischen 28° und 17° N-Br seine gröfste Stärke entwickelte,
erstreckte sich bis nach 11,5° N-Br in 25,5° W-Lg. Der schon längere Zeit
vorher sehr leichte Wind sank unweit dieses Punktes beinahe zur Stille herab.
Es konnte das Schiff hier 2 Tage hindurch nicht mehr als 1 bis 2 Kn machen.
Rascherer Fortgang wurde erst erzielt, nachdem in etwa 10° N-Br in 25,1° W-Lg
der frische SW-Monsun durchgekommen war. Man segelte dann über B. B.-Bug
liegend nach SO und erreichte, beeinflufst von starker östlicher Strömung, als
östlichsten Punkt 17,1° W-Lg in 5,7 N-Br. Hier wurde am 21, Juli gewendet,
südwestwärts gesegelt, und am 26. Juli in 24,4° W-Lg der Aequator über-
schritten. Die Strecke zwischen dem Kanal und diesem Punkte war in 40 Tagen
zurückgelegt und auf derselben 40° N-Br in 12,8° W-Lg am 29. Juni, 30° N-Br
in 20,1° W-Lg am 5. Juli, 20° N-Br in 25,4° W-Lg am 10. Juli und 10° N-Br
in 25,1° W-Lg am 17. Juli geschnitten worden.
Im Südatlantischen Ocean gelangte die Bark nach 5° S-Br, bevor man
frischen Passat antraf. Südlich von 15° S-Br wurde derselbe flauer, und in
etwa 23° S-Br in 34° W-Lg erreichte man die polare Grenze des Passats.
Nachdem sie überschritten worden war, herrschten für längere Zeit nordöstliche
Winde; vorherrschend westliche Winde wurden erst angetroffen, nachdem die
Bark nach 33° S-Br in 19,5° W-Lg gekommen war. Von ihnen begünstigt,
nahm die Reise dann einen ziemlich raschen Verlauf; ein längerer Aufenthalt
entstand jedoch wieder durch südöstliche, ostwärts von 14° O-Lg angetroffene
Winde, Nachdem diese sechs Tage angehalten hatten, erreichte man am
30. August die Rhede der Kapstadt. Es waren 75 Tage verflossen, seit man
den Kanal verlassen hatte; 35 derselben waren südlich von der Linie zuge-
bracht worden, und während dieser letzten Zeit hatte die Bark 10° S-Br in
30,5° W-Lg am 30. Juli, 20° S-Br in 33,9° W-Lg am 4. August und 30° S-Br
in 26° W-Lg am 10. August überschritten.
Am 19. September verliefs der „Peter Godeffroy“ Kapstadt wieder, um
nach Apia zu segeln. Die Reise dahin wurde bei ‚südöstlichem Winde ange-
treten, und erst nachdem die Bark südlich von 41,5° S-Br gelangt war, trat an
Stelle dieses Windes günstiger Westwind, welcher dann für eine lange Zeit der
vorherrschende blieb. Oestliche Winde wurden später noch wieder beobachtet,
doch waren sie als nordöstliche, in den meisten Fällen das Herannahen einer
neuen Depression ankündigende Winde gewöhnlich nicht von langer Dauer.