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Am 22. November lief unweit 24,5° N-Br in 126° O-Lg bei auf 767,0 mm
gestiegenem Luftdruck der Wind südöstlich, und wenn auch später für kurze
Zeit der Wind noch wieder nordöstliche Richtung annahm, so war in letzterer
Position doch die polare Grenze des Monsuns erreicht,
In geringer Entfernung von 26,5° N-Br und 132,4° O-Lg kam westlicher
Wind durch, und nach diesem Vorgange nahm die Reise einen raschen und
auch ziemlich ruhigen Verlauf. Es wurden zwar wiederholt Stürme angetroffen,
doch waren dieselben nicht übermäfsig schwer, und konnte bequem vor ihnen
gelenzt werden. Am 18. Dezember überstand „Joseph Haydn“ unweit 39° N-Br
und 165° W-Lg bei einem niedrigsten Barometerstande von 741,4 mm einen
heftigen Weststurm, dem kurze Windstille und leichter Ostwind yvorangegangen
waren. Am 21. Dezember wehte in der Nähe von 40° N-Br in 153° W-Lg ein
heftiger SW-Sturm, bei dem das Barometer bis auf 733,8 mm sank. In der
Nähe der Küste von Californien fand „Joseph Haydn“ bei auf 772,4 mm
gestiegenem Luftdruck frischen NW-Wind, welcher, nachdem er die Bark bis
in die Nähe der Farallones geführt hatte, in Windstille überging.
Am 1. Januar 1881 wurde „Joseph Haydn“ durch einen Dampfer in die
Bai von San Francisco geschleppt. Die Reisedauer betrug 72 Tage, und
während derselben war 30° N-Br in 137° O-Lg am 27. November und als
höchste Breite 40° N-Br in 151° W-Lg am 22. Dezember, — ferner 150° O-Lg
in 35,5° N-Br am 3. Dezember, 180° Länge in 38,4° N-Br am 14. Dezember
und 150° W-Lg in 39,6° N-Br am 22, Dezember geschnitten worden.
Mit Weizen beladen ging „Joseph Haydn“ am 1. Februar auch von
San Francisco aus wieder in See, um nach England zurückzukehren. Während
der letzten im Hafen verbrachten Tage hatte es heftig aus SE geweht, und
auch nach Antritt der Reise herrschte bei nebeligem Wetter noch mäfsiger
Wind aus jener Richtung. Am 3. Februar lief der Wind um nach SW und
während der nächsten beiden Tage weiter nach West und NW. Nach dieser
Veränderung nahm die Reise einen günstigen Verlauf, und noch befriedigender
war derselbe, nachdem unweit 26° N-Br in 121,3° W-Lg bei einem Luftdruck
von 768,0 mm der Wind durch Nord gedreht und zum Passat geworden war.
Unweit 5,5° N-Br wurde dieser bis dahin sehr beständige und frische Wind
bei Gewitter und stark regnerischem Wetter unbeständiger und schwächer,
and in der Nähe von 4° N-Br und 114° W-Lg schien die äquatoriale Passat-
grenze zu liegen. Südlich von derselben wurde gar kein eigentlicher Stillen-
gürtel angetroffen, der mäfsige Wind nahm gleich südöstliche Richtung an, und
wenn er auch noch zuweilen unbeständig war, so entwickelte sich aus ihm
doch ohne fernere Störung der Passat. Am 21. Februar wurde in 118,5° W-Lg
der Aequator, in dessen Nähe man einen Weststrom von 1,5 Kn Stärke
beobachtete, überschritten. Die Reisedauer betrug bis hierher 20 Tage, und
man hatte 30° N-Br in 122,6° W-Lg am 7. Februar, 20° N-Br in 119° W-Lg
am 11. Februar und 10° N-Br in 155,5° W-Lg am 15. Februar gekreuzt.
Südlich von der Linie wurde mäfsiger, beständiger Passat, dessen Gebiet
sich bis nach 22,2° S-Br in 125° W-Lg ausdehnte, angetroffen. Bei einem
Luftdruck von 764,0 mm lief der ganz schwach gewordene Wind nordöstlich,
und nachdem unweit 26° S-Br an einigen Tagen Stille und leichte Mallung
beobachtet worden war, kam in 26,5° S-Br wieder mäfsiger SE-Wind durch.
Dieser lief dann nach kurzer Zeit, und nachdem das Barometer auf 767,3 mm
gestiegen war, abermals nordöstlich und weiter links durch Nord und West
nach SE zurück, Eine Abnahme des Luftdrucks von 4mm, Gewitter und
Regen begleiteten diesen Vorgang. Nachdem der SE-Wind nun wieder drei
Tage lang geherrscht und das langsam steigende Barometer mit 770,6 mm
seinen höchsten Stand erreicht hatte, wurde in etwa 35° S-Br die Windrichtung
noch einmal eine nordöstliche, und bei Regen und Abnahme des Luftdruckes
erfolgte eine nochmalige Drehung nach links um den ganzen Kompafs. Der
niedrigste Luftdruck wurde in diesem Falle unweit 42° S-Br mit 749,7 mm
beobachtet, und nachdem der Wind für mehrere Tage kräftig aus Süd und SE
zeweht hatte, erreichte derselbe in der Nähe von 45° S-Br in 113° W-Lg mit
(72,8 mm seinen höchsten Stand. Südlich von diesem letzteren Punkte setzte
der Wind diese Drehungen nicht mehr fort, zunächst hielt sich derselbe fünf
Tage hindurch bei gleichmäfsig hohem Barometerstande in hoch südlicher