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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Häusern, die man beim Aufkreuzen in der Lagune sieht, in einer Entfernung 
von 3 Kblg vom Riff mit 16,5—18,53m (9—10 Fad.) "Tiefe; Ankergrund aufser- 
halb der Lagune ist nicht vorhanden, 
Anmerkung, In dieser Gruppe hat. der berüchtigte amerikanische 
Kapitän Hayes fast sechs Jahre lang seinen Schlupfwinkel gehabt und seine 
Räubereien getrieben. 
Anhang. 
Beschreibung einiger anderen, zu der Marshall-Gruppe 
gehörigen Inseln. 
1. Ebon. Die von dem amerikanischen Schiff „Narragansett“ entworfene 
Special-Karte dieser Gruppe ist in jeder Hinsicht richtig. Ein nach dieser 
Gruppe bestimmtes Schiff segelt dieselbe am besten von der Südseite an. Es 
existirt hier nur eine Passage, und läuft daher, namentlich bei Voll- und Neu- 
mond, ein reifsender Fluth- und Ebbstrom durch dieselbe, und zwar ist dieser 
am stärksten kurz nach Eintritt der Fluth, so lange die Riffe zur Seite der 
Passage noch über Wasser liegen, und kurz vor dem Aufhören der Ebbe, wo 
die während des hohen Wassers überflutheten Riffe wieder über der Oberfläche 
erscheinen. Man sollte daher, wenn Wind und Wetter es erlauben, nicht anders 
durch die Passage gehen, als wenn die Riffe vollständig unter Wasser sind. 
Alsdann hört auch der in der Passage, und zwar an der Nordseite derselben, 
bei der Fluth stattfindende Gegenstrom auf, der '/4a der ganzen Passage ein- 
aimmt. In der Passage, quer von der SW-Spitze der Insel Juritz, die am 
geeignetsten für eine Station ist, ist in 9—11m (5—6 Fad.) Tiefe guter Anker- 
grund. Im Allgemeinen sind diese Inseln die besten in der ganzen Marshall- 
Gruppe und zählen eine Einwohnerschaft von 1200 Menschen. 
2. Arno. Von dieser Gruppe ist ebenfalls eine Special-Karte von dem 
amerikanischen Schiffe „Narragansett“ entworfen, in welcher die Lage allerdings 
richtig angegeben ist, die aber manche Ungenauigkeit im Verlauf der Küsten- 
linien enthält. Bei Zrading - Station z. B. ist eine kleine tief einschneidende 
Bucht, hinter deren Spitze ein Ankerplatz mit 18,3—27,4m (10—15 Fad.) liegt, 
während auf der amerikanischen Karte die Küste als gerade Linie gezeichnet 
ist. Ferner ist der nordöstliche Arm an seinem äufsersten Ende breiter und 
birgt in sich eine kleine Lagune mit einer von Norden eingehenden Boots- 
passage von ungefähr 1%/4 Sın Durchmesser. Diese Lagune steht in keiner Ver- 
bindung mit der grofsen Lagune, — Ferner erstreckt sich das Riff am NW- 
Arme 1—1'/ Sm weiter hinaus, als in der Karte verzeichnet ist, was beim 
NE-Passat wohl zu beachten ist. Der Westküste nach Süden folgend, findet 
sich noch eine für sich abgeschlossene Lagune, die jedoch nicht näher beschrieben 
werden kann. Die Gruppe ist in letzter Zeit durch Anpflanzungen bedeutend 
verbessert und wohl nächst Majuro als die beste der Ratack - Kette zu be- 
irachten. 
3. Mille, Diese Gruppe ist in der Karte 3 Sm zu weit nach West nieder- 
yelegt. Die Umrisse sind richtig, jedoch die Namen der einzelnen Inseln un- 
genau, Takdävo (Tokowa) liegt richtig. Auf dieser Insel befinden sich die Stationen, 
und sind vor derselben gute Ankerplätze. Weiter nach Westen und zwischen 
Bigine und Anıl ist keine Passage, nicht einmal für Boote. Die südwestlichste 
and gröfste Insel der Gruppe ist Mille; dieselbe ist gut mit Kokospalmen be- 
pflanzt. Im Uebrigen sind an der SW-Seite der Gruppe nur wenige niedrige 
und nicht weit sichtbare Inseln. An der SO-Ecke der Gruppe liegt die Iusel 
Lukunos (nicht Mille, wie in der Karte bezeichnet), an deren Westseite eine 
geräumige Passage ist. In WSW, 6 Sm von hier, und zwar aufserhalb der 
Lagune, liegen die Knocks-Inseln, vier an der Zahl. Sie erstrecken sich in der 
Richtung Nord—Süd 4 Sm weit. Sechs Seemeilen östlich von Port Rhin ist 
noch eine grofse und weite Passage, die ungefähr WSW einläuft. An der Ost- 
seite der Gruppe soll noch eine andere Passage sein, die jedoch nicht verbürgt 
werden kann. Die Kinwohnerzahl beträgt 700. 
4. Aur (Aurh). Soll richtig liegen und ist, ähnlich wie Majuro, gut bepflanzt 
und stark bevölkert, doch sollen die Einwohner etwas diebischer Natur sein.
	        
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