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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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5. Majuro oder Arrowsmith-Inseln (Medjurouw). Der in der Karte mit t 
bezeichnete Observations-Punkt (gleichzeitig Ankerplatz) liegt auf 7° 10‘ N-Br 
und 171° 1‘ O-Lg. (In den Karten nicht genau niedergelegt.) Die Variation 
des Kompasses nach Observation beträgt 9° 10‘ Ost. Hochwasser ist bei Neu- 
und Vollmond 4% 45=ie, Die Gesammtzahl der zu dieser Gruppe gehörenden 
Inseln beträgt 33, worunter einige sehr kleine, Die gröfste derselben, Medjurou, 
ist 25 Sm lang und umfafst die ganze SW- und Südseite der Lagune. In der 
östlichen Hälfiıe der Lagune befindet sich nur eine, 8!/2 Sm östlich von der 
Passage gelegene Untiefe; dieselbe liegt bei Hernsheim’s abgebrochener 
Station, woselbst der Ankerplatz ist, und ist im Plane angegeben. Die west- 
liche Hälfte dagegen ist voller Untiefen. Man ankert hier auf der 7,3m- 
(4 Faden-) Bank, Kapelle-Station (Lichtung von Bäumen) in SW!/4S und das Nord- 
ende von Medjurow in mw NW peilend, 14 Sm vom Lande entfernt. Die 
östlichen Ankerplätze in der Lagune kann man unter Lothungen anlaufen: 
aufserhalb der Lagune sind nirgends Ankerplätze. Die. Passagen zur Lagune 
liegen im Norden, und giebt es deren zwei, die gröfsere zwischen Carolin und 
Eroj, die andere zwischen £roj und dem nördlich davon gelegenen Riffe, Die 
gröfsere führt in der Richtung SOzO in die Lagune, und sieht man unmittelbar 
nach Durchsegelung derselben zwei Untiefen, die eine in derselben Richtung 
der Passage (SOzO), die andere in südlicher Richtung. Letztere ist die wenigst 
gefährliche, und kann man dieselbe anlothen; ihre seichteste Stelle, 4m 
(Se Fad.), liegt SSO von der Passage; östlich von dieser sind überall gröfsere 
assertiefen vorhanden. Die kleine Passage ist für einen Unbekannten nicht 
zu empfehlen, da, während die Passage selbst tief ist, aufserhalb derselben nur 
eine Tiefe von 2,3m (1'/4 Fad.) und innerhalb eine ganze Anzahl Untiefen sich 
befinden. Während der Zeit des starken NE-Passats ist es, der unruhigen 
See wegen, nicht rathsam, sich überhaupt in der westlichen Lagune aufzuhalten, 
und bleibt man alsdann besser unter Segel, ab- und anliegend, aufserhalb der- 
selben. Der Strom setzt in der Regel nach ESE oder stark nach NE. Beinahe 
alle Inseln dieser Gruppe sind bewohnt. Die Zahl der Eingeborenen beläuft 
sich auf 1500, von zwei Chiefs oder Königen regiert, die seit dem Jahre 1877 
in steter Fehde mit einander sind. Stationen sind auf Medjurow 2, Wolligar 1, 
Jeridj 1 und Anil 1. Ausfuhrartikel ist Kopra. Aufser der Kokospalme ge- 
deiht hier eine Art Tarra Rudj, oder Jradj genannt, sowie Brodfrucht. Auch 
Hühner sind vorhanden. 
6. ‚Jaluit- oder Bonham-Inseln (Scheludj ausgesprochen). Der Observations- 
punkt (SO-Passage) liegt in 5° 55‘ N-Br und 169° 42‘ O-Lg (wie in den Karten 
niedergelegt). Der in den neuesten Karten enthaltene Hafenplan der SO-Passage 
ist bereits ziemlich bekannt und ist richtig. Die SW-Passage, wie aus dem Plan 
hervorgeht, ist nicht gefährlich, und kann man sie mit einem gut manövrirten 
Schoner mit der Fluth durchkreuzen, ausgehend von Jaluit-Station (d. i. Jabor) 
jedoch vermeide ein Unbekannter selbst vor dem Winde ohne Lotsen zu segeln, 
wenn er die Sonne gerade vor sich hat. Küstenfahrer steuern in diesem Falle 
SWzW'/W gerade auf die Mitte der Insel A% zu, nähern sich derselben bis 
auf 2 Sm Entfernung und steuern alsdann Süd. Da man jetzt mit diesem Kurs 
die Sonne auf der Seite hat, wird man bald den Eingang der Passage erkennen 
können. Bei nebeligem oder Regenwetter, sowie bei lang anhaltenden Böen ist 
es nicht rathsam, sich der Passage zu nähern, da man das Loth hier nicht 
gebrauchen kann. Auf dem SWzW!'/4W-Kurs trifft man keine Untiefen. 
NO-Passagen giebt es drei. Die erste, östlich von Kinadjang, ist breit 
und tief, jedoch befinden sich innerhalb derselben, in der Lagune, eine Anzahl 
flacher Untiefen. KEinlaufend, bei klarem Wetter, kann man mit scharfem Aus- 
guck den geraden Kurs steuern; bei trübem Wetter steuere man zuerst einen 
SWzW!/2W-Kurs 1'/ Sm weit und dann S%40-Kurs, bis man unter Lee von 
Cabbenbock (die beiden kleinen Inseln innerhalb der SO-Passage) gelangt, von 
wo man mit NE-Wind nach dem Ankerplatz in ungefähr !4& Sm Abstand an- 
liegen kann, 
Die zweite, mittlere, Passage führt zwischen Imrodj und Kinadjang hin- 
durch, ist etwas schmal, aber frei von Untiefen. Ist man durch die Passage 
hindurch, so steuere man SSW 1 Sm weit und darauf SzO0%40 bis nach 
Cabbenbock,
	        
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