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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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es wurden auf derselben nur 2m Wasser gefunden. Beim Passiren dieser 
Untiefe mufs man sich nahe an das Nord-Riff mit der rothen Bake halten und 
mit geradem, bezw. nordöstlichem oder südöstlichem Kurse hindurch steuern. 
3. Eine gute Marke für die Einfahrt an der engsten Stelle der 
Jubal-Strafse im Golf von Suez bildet nach Bericht desselben Komman- 
danten die vordere Hälfte des Wracks eines grofsen, auf dem „Shag rock“ an 
der westlichen Ecke eines kleinen Riffes gescheiterten Dampfers, welche hoch 
aus dem Wasser heraus ragt. 
4. Eine starke Stromversetzung an der Ostküste von Afrika 
hat 8. M. Kbt. „Hydne“, Kapt.-Lieut. von Glöden (auf der Reise von Batavia 
nach Aden) vom 24, zum 25, Juli 1881 wahrgenommen, nämlich von 81 Sm nach 
N60°0O, Das Mittagsbesteck war am 24. Juli 7° 45,6‘ N-Br und 52° 5,3‘ O-Lg 
und am 25. Juli 10° 50,3‘ N-Br und 51° 51,0‘ O-Lg. Die Stromkarten ergeben 
ebenfalls in dieser Gegend, nahe der afrikanischen Küste, mitunter einen Strom 
von 66—90 Sın, 
5. Bemerkungen über Somerset und die Thursday-I. Torres- 
Strafse. Zur Ergänzung der in diesem Hefte pag. 475 von Korv.-Kapt. Chüden 
gemachten Bemerkung über die Niederlassung auf Thursday-I. theilen wir nach 
der „Zeitschrift der Ges. f. Erdk. zu Berlin“, Bd. XVI, Heft 2, 1881, pag. 159 
und 160, aus einer Abhandlung von Herrn Henry Greffrath Nachstehendes mit. 
„Ungefähr 8 Sm südöstlich von Kap York, der nördlichen Spitze der 
australischen Kolonie Queensland, liegt Somerset, Ks ist dies eine Ansiedelung, 
nach der officiellen Bezeichnung „Government Settlement“ genannt, am Albany 
Pass, welche vor 14 Jakren auf gemeinschaftliche Kosten der englischen Regierung 
und der Kolonie Queensland angelegt wurde. Es sollte damit die in Port 
Essington, auf der Halbinsel Coburg, aufgehobene officielle Ansiedelung wieder 
hergestellt werden. Man hatte sich aber zum zweiten Male getäuscht. Die 
Ansiedelung blieb ein Embryo und wollte sich nicht entwickeln. Die ganze 
feste Bevölkerung bestand aus einem Polizeirichter, etlichen Polizisten und 
Matrosen und einem Kaufmann. Aufserdem befand sich dort noch die Haupt- 
station der Mission für Bekehrung der Eingeborenen an der Torres-Strafse und 
auf Neu-Guinea, unter Leitung des um die Erforschung von Neu-Guinea wohl- 
verdienten Missionars Mac Farlane. Eine gewisse Bedeutung erlangte Somerset 
erst neuerdings durch die Perlfischerei, welche dort im Umkreise von 60 bis 
70 Sm seit ungefähr. vier Jahren von ciner grofsen Anzahl von Fahrzeugen 
betrieben wird, sowie auch dadurch, dafs die Postdampfer der „Torres Straits- 
Linie“ daselbst anhalten. Der Fischergrund liegt aber fast ausschliefslich west- 
lich von Kap York, und wohl meistens aus diesem Grunde hat das Parlament 
von Queensland beschlossen, das „Government Settlement“ nach der Insel 
Thursday zu verlegen. Dies ist denn auch am 1, Januar 1878 geschehen. Die 
ziemlich verfallenen Gebäude in Somerset hat die Regierung von Queensland an 
Mr. Frank Jardine, welcher dort eine Fischereistation einrichten will, zu 
einem mäfsigen Preise verkauft. 
Thursday-XI., zur Prince of Wales-Gruppe gehörig, liegt 30 Sm nordwest- 
lich von Port Somerset. Die Ansiedelung, welche zur Zeit erst aus der Woh- 
nung des Polizeirichters, aus einem Gerichtshause, aus Polizeibaracken, einem 
Magazin und Bootschuppen — sämmtliche Gebäude sind aus Holz und wurden 
in Brisbane angefertigt — besteht, befindet sich bei Vivian Pt., der westlichen 
Spitze der Insel, und zieht sich eine Scemeile lang an der sandigen Küste hin, 
Man ist der Zuversicht, dafs hier bald ein Städtchen mit lebhaftem Handel 
erblühen werde, und darauf ist denn auch die ganze Vermessung des Ortes 
schon berechnet. Jede Stadtparcelle umfaflst einen halben Acre Land. Man 
überblickt von Vivian Pt, aus einen förmlichen Archipel von Inseln und Ka- 
nälen, sowie zahlreiche Depots der Perlenfischer, denn letztere sehen darauf, 
dafs jeder von ihnen eine besondere Insel für sich habe. i 
Für die Postdampfer mag Thursday-I. nicht ganz so bequem liegen, wie 
Somerset, da Ellis Channel — die direkte Linie von Thuresday-I. nach Kap 
York — nur für Schiffe passirbar ist, deren Tiefgang weniger als 16 Fuls be- 
trägt. Die Dampfer müssen also Normanby Sound benutzen, und dieses ver- 
ursacht jedesmal einen Umweg von 5 Sm. Dagegen bietet Thursday-I. wieder 
viel gröfsere Sicherheit, als der Albany Pass, durch welchen Fluth und Ebbe 
immer mit gewaltiger Heftigkeit jagen. Als Centralpunkt für die in den dortigen 
nn
	        
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