509
nach links durch alle Striche des Kompasses. Bei dem ersten hielt der Wind
sich noch für längere Zeit in den östlichen Quadranten, bei dem zweiten für
kürzere, und als man südlich von 35° S-Br gekommen war, wehte der Wind
anhaltend nur aus westlicher Richtung. Die Reise nahm dann einen raschen
Verlauf, und am 21. September überschritt „Paul Thormann“ nach 24 bis dahin
in südlicher Breite zugebrachten Tagen in 39,8° S-Br den ersten Meridian.
Während dieser Zeit hatte man 10° S-Br in 28,7° W-Lg am 1. September,
20° S-Br in 29,7° W-Lg am 5. September und- 30° S-Br in 26,7° W-Lg am
10. September gekreuzt.
Beim Ablaufen der Länge hielt die Bark sich eben südlich von 42° S-Br.
Man traf dort vorherrschend westliche Winde, doch waren auch nordöstliche
nicht selten, Erwähnenswerthe Stürme wurden nicht angetroffen. Am 13. Oktober
erreichte die Bark in 38,8° S-Br den Meridian von 80° Ost, Es waren dann
22 Tage verflossen, seit man westliche Länge verlassen hatte.
Sehr ungünstige Verhältnisse fand „Paul Thormann“ auf dem Wege zum
Passatgebiet. Der westliche Wind nahm schon am nächsten Tage, nachdem
80° O-Lg überschritten worden war, ein Ende, und unbeständige, meist aus
östlicher Richtung kommende Mallung trat an dessen Stelle. Die zwischen
33° und 28° S-Br liegende Strecke konnte man jedoch noch wieder bei west-
lichem Winde zurücklegen, und schliefslich stellte sich, indem der frische Wind
von SW durch Süd nach SSE drehte, der Passat ein. Dieser zwar beständig,
aber nicht sehr kräftig auftretende Wind führte die Bark nach 9,5° S-Br in
104,7° O-Lg. Bei leichter, meist aus westlicher Richtung kommender Mallung
erreichte man endlich am 7. November den Eingang der Sunda-Strafse. Die
Dauer der Reise von 50° N-Br ab betrug 107 Tage. Auf dem letzten Theil
der Reise war 30° S-Br in 98,3° O-Lg am 24. Oktober, 20° S-Br in 104,3° O-Lg
am 29. Oktober und 10° $S-Br in 104,6° O-Lg am 2. November überschritten
worden.
Am 19. Dezember befand sich die jetzt von Samarang nach Stockholm
bestimmte Bark südlich von der Bali-Strafse,. Dort herrschende lang anhaltende
Mallung und Windstille verursachten, dafs man in der nächsten Zeit nur sehr
geringen Fortschritt machen konnte, und erst als am 27. Dezember in der
Nähe von 13° S-Br und 115,3° O-Lg ein ziemlich beständiger SW-Wind an-
getroffen wurde, nahm die Reise einen etwas günstigeren Verlauf. Aus diesem
ganz allmählich südlicher laufenden Winde ging später der Passat hervor, ohne
dafs vorher Mallung beobachtet wurde. Nicht weit von 17,6° S-Br in 108,5° O-Lg
entfernt nahm der Wind eine östlich von Süd liegende Richtung an, und nach
diesem Vorgange verlief die Fahrt für längere Zeit in rascher, ungestörter
Weise. Als 22,6° S-Br in 76° O-Lg überschritten worden war, wurde der
Passat flau, und in der Nähe von 24° S-Br und 72° O-Lg schien dessen polare
Grenze zu liegen. Der Wind beschrieb dann eine nach links erfolgende
Drehung um den Kompafs und wehte später noch wieder recht kräftig aus
östlicher Richtung. Am 23. Januar 1881 überstand „Paul Thormann“ nicht
weit von 27,4° S-Br in 54,5° O-Lg entfernt einen heftigen, fast orkanartigen
Sturm aus NNE, in welchem ein englisches, am Tage nach dem Sturme an-
getroffenes Schiff Ruder, Klüyerbaum und obere Stengen verlor, Später wurde
man noch für lange Zeit von östlichen Winden begünstigt, und beobachtete man
anhaltende Westwinde erst, als 24,5° O-Lg erreicht worden war. Bei der
Umsegelung des Kap der guten Hoffnung wurden Stürme nicht angetroffen.
Am 12. Februar gelangte „Paul Thormann“ bei heftigem Südwinde in 34,8° S-Br
westlich von der Länge der Kapstadt, und am 15. Februar wurde in 10,5° O-Lg
der Parallel von 30° Süd überschritten. Es waren südlich von dieser Breite
16 Tage zugebracht und im Indischen Ocean 10° S-Br in 115° O-Lg am
21. Dezember, 20° S-Br in 99,5° O-Lg am 6. Januar und 30° S-Br in 41,8° O-Lg
am 30. Januar; ferner 90° O-Lg in 20,7° S-Br am 9. Januar, 60° O-Lg in
Zn S-Br am 21. Januar und 30° O-Lg in 33° S-Br am 4. Februar geschnitten
worden.
Wie es beim Verfolgen eines nordwestlichen Kurses von der Nähe der
Kapstadt aus nicht selten geschieht, drehte auch bei „Paul Thormann“ im
Atlantischen Ocean der vorher aus SSE wehende Wind nach SW, um später,
als man eine ziemliche Strecke noch Norden hin zurückgelegt hatte, ohne