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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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zwar leichte, aber doch nicht oft von Stillen unterbrochene Wind meist west- 
liche Richtung, auch beobachtete man südlich von 6,5° N-Br an jedem Mittage 
eine bedeutende Versetzung nach Süden und Osten. Am 29. Januar passirte 
„Margaretha Gaiser“ in 3,9° N-Br die Länge des Kap Palmas, und nachdem 
man unweit 6° W-Lg einen etwas beständigeren leichten SSW-Wind gefunden, 
am 4. Februar in 4,6° N-Br den ersten Meridian geschnitten hatte, erreichte 
der Schoner am 6. Februar die Rhede von Lagos. Die Reisedauer vom Kanale 
her betrug 51 Tage, Während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 13,3° W-Lg 
am 29, Dezember, 30° N-Br in 19,6° W-Lg am 2. Januar 1881, 20° N-Br in 
18,5° W-Lg am 13. Januar und 10° N-Br in 16° W-Lg am 20. Januar über- 
schritten. 
Am 19. Februar trat „Margaretha Gaiser“ von Lagos aus die Heimreise 
nach dem Kanal an. Während der ersten Tage dieser Fahrt wurden ziemlich 
beständige, leichte Westwinde angetroffen, von denen das Schiff in vier Tagen 
nach 2,6° N-Br in 4,9° O-Lg geführt wurde. Von diesem Punkte ab wehten 
die jetzt sehr leichten und unbeständigen Winde meistens aus solch südlicher 
Richtung, dafs über St. B.-Bug segelnd noch etwas Breite mit gutgemacht 
werden konnte. Am 1. März kreuzte der Schoner in 1,6° O-Lg den Aequator 
und am nächsten Tage in 0,5° S-Br den ersten Meridian. Es konnte dann bei 
ziemlich beständig auftretenden Südwinden ein in Anbetracht der so sehr un- 
günstigen Jahreszeit ganz befriedigender Fortschritt nach Westen erzielt werden, 
und am 15. März überschritt der Schoner in 20,7° W-Lg wieder den Aequator, 
Als südlichste Breite war 1,6° Süd in 16,8° W-Lg berührt worden. Am 
15. März befand sich die auf der Heimreise von Accra begriffene am 22, Februar 
in See gegangene Bark „Canton“ etwa 70 Sm in nordnordwestlicher Richtung 
von der „Margaretha Gaiser“ entfernt, und nach dieser Zeit trafen beide Schiffe 
fast dieselben Verhältnisse, wie sie schon im Reiseauszuge der Bark erwähnt 
worden sind. Am 2, Mai, als der Schoner sich in 48,7° N-Br und 7,4° W-Lg 
befand, stand die Bark in 49,2° N-Br und 7,9° W-Lg und am 3. Mai erreichten 
beide Schiffe die Mündung des Kanals. Die Reisedauer der „Margaretha Gaiser“ 
betrug 73 Tage, und während dieser Zeit hatte man 10° N-Br in 28,4° W-Lg 
am 25. März, 20° N-Br in 35,4° W-Lg am 30. März, 30° N-Br in 36° W-Lg 
am 13. April und 40° N-Br in 22,2° W-Lg am 22. April gekreuzt. 
18. Reise der Apenrader Bark „Friedrich‘“, Kapt. J. P. Ulderup. 
Am 16, August 1880 trat die Bark „Friedrich“ von Amoy aus eine Reise 
nach Samarang an. Bei den während der ersten auf See verbrachten Tage 
wehenden leichten östlichen Winden liefs Kapt. Ulderup einen südlichen Kurs 
steuern, auf dem man nach 20,2° N-Br in 115,5° O-Lg gelangte. Hier setzte, 
nachdem die längere Zeit herrschende Stille ein Ende genommen hatte, der 
SW-Monsun ein, gegen welchen zeitweise heftig wehenden, von starker nord- 
östlicher Strömung begleiteten Wind nur ein langsamer Fortschritt erzielt 
werden konnte. Die Bark kreuzte 15° N-Br in 115,3° O-Lg am 28, August, 
10° N-Br in 110,3° O-Lg am 5. September und 5° N-Br in 109,5° O-Lg am 
10. September, Am 16. September kreuzte „Friedrich“ in 108,4° O-Lg den 
Aequator und am 18. September wurde bei leichtem südöstlichen Winde die 
Carimata-Strafse durchsegelt. Auch in der Sunda-See wurden südöstliche Winde 
angetroffen, und am 24, September konnte auf der Rhede von Samarang geankert 
werden. Die Reisedauer betrug 39 Tage. 
Nachdem die Bark später noch von Samarang nach Sourabaya versegelt 
war, befand sie sich am 17. November, auf der Heimreise von letzterem Hafen 
nach Falmouth begriffen, am Ausgange der Balz-Strafßse. Es wehte dort zur 
Zeit mäfsiger SE-Wind, der indessen nicht sehr beständig und später noch 
wieder von kurzer Windstille unterbrochen wurde. Unweit 16° S-Br in 107,5° 
O-Lg kam der SE-Passat kräftig und beständig durch, bei welchem das Schiff 
dann in rascher Fahrt den gewünschten Kurs verfolgen konnte. Der Passat 
wurde flauer, als 22° S-Br überschritten worden war, doch herrschte er nachher, 
wenn auch in geringerer Stärke, noch für eine außergewöhnlich lange Zeit. Die 
polare Passatgrenze erreichte „Friedrich“ erst am 17. Dezember in der Nähe 
von 29,8° S-Br und 44,5° O-Lg. Westliche Winde von nennenswerther Dauer 
wurden erst angetroffen, als man westlich von 27,5° W-Lgy gelangt war. Bei
	        
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